Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
Vom Netzwerk:
verheiraten wollte, den sie nicht liebte … Na ja, das überraschte sie nicht, schmerzte aber trotzdem. Sie wollte ihn nicht sehen und wusste nicht, ob sie ihm vergeben konnte. Er würde nur wieder dafür sorgen, dass sie sich schlecht fühlte. Sie wollte den schrecklichen alten Herrn Falthers nicht heiraten. Er hatte sie angegafft, seit sich ihre Brüste entwickelt hatten, und der Gedanke, sich von ihm berühren zu lassen …
    Sie sah Hedu an und erinnerte sich an seinen Kuss. Sie konnte sich nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie ihr Vater reagieren würde.
    »Ich will ihn nicht sehen«, presste sie schließlich hervor.
    Der alte Mann zuckte mit den Schultern. »Das hat deine Tante auch gesagt. Es hängt von dir ab. Wenn er hierherkommt, werde ich ihm sagen, dass ich dich noch nie gesehen habe.« Er warf einen kurzen Blick zu Hedu, dann schaute er wieder weg. »Aber du kannst nicht ewig hierbleiben.«
    Damit meinte er, dass Hedu nicht bleiben konnte. Und sie bezweifelte, dass auch sie allein länger willkommen sein würde. Solie nickte und drängte ihre Angst zurück. Ihr würde etwas einfallen. Es war ja nicht so, als könnte ihr mit Hedu an ihrer Seite jemand weh tun. Also hakte sie sich bei dem Krieger unter und dankte dem alten Mann noch einmal, bevor sie Hedu auf den Speicher führte.
    Hedu beobachtete sie neugierig, als sie sich auf die Matratze fallen ließ. »Was passiert?«, fragte er schließlich. »Wer ist dieser Mann, vor dem du Angst hast?«
    Sie zuckte mit den Schultern und wünschte sich, die Dinge ständen anders. Trotzdem verdiente er es, alles zu erfahren. »Mein Vater. Er will, dass ich einen Mann heirate, den ich nicht mag. Also bin ich von zu Hause weggelaufen. Und dann wurde ich entführt und habe dich getroffen.« Sie fing an, an ihrem Daumennagel zu kauen. »Ich dachte, alles wäre in Ordnung, wenn ich zu meiner Tante gehe, aber er hat mich verfolgt.«
    »Oh.« Hedu zögerte. »Ich kann ihn für dich töten.«
    »Nein!«, rief sie. »Ich will nur, dass er mich mein Leben leben lässt!«
    »Ja, meine Königin.« Hedu seufzte und setzte sich neben sie auf den harten Boden.
    Solie lehnte sich auf der Matratze zurück, erschöpft und traurig. Es war erst früher Nachmittag, aber es war ein langer Tag gewesen, und sie wollte einfach nur, dass ihre Tante kam und sie holte. Es sah aber nicht so aus, als würde das geschehen.
    Hedu saß da und beobachtete, wie sie einschlief. Er selbst brauchte keinen Schlaf. Er beobachtete Solies tiefe Atemzüge und dachte über diesen Vater nach, der sie bedrohte. Er wollte den Mann jagen und töten, ihn auslöschen, so dass er seiner Königin keinen Schaden mehr zufügen konnte. Sie hatte ihm nicht deutlich befohlen, das nicht zu tun, aber sie hatte ihm auch nicht gesagt, dass er es durfte. Er würde warten müssen und hoffen, dass der Mann sich fernhielt, entschied er, denn wenn der Mann seiner Königin noch einmal drohte, würde er ihn sich vornehmen. Er dachte an den Moment, als sie ihre Lippen gegen seine gedrückt hatte, und schauderte. Es hatte ihm gefallen.
    Draußen konnte er die Luftsylphe fühlen, die ihnen gefolgt war. Sie schoss davon und verschwand, und in diesem Moment entspannte er sich ein wenig. Er schaute wieder zu Solie. Sie war jetzt in Sicherheit, und wenn es nach ihm ging, würde es so bleiben. Er wollte sie immer noch, aber diese Begierde wurde von dem Verlangen gemildert, sie zu beschützen – und auch durch die Erkenntnis, dass sie ihm die Wahl ließ und ihm nicht nur Befehle gab. Er wusste nicht genau, was er mit diesen Entscheidungsmöglichkeiten anfangen sollte, aber er war sich ziemlich sicher, dass er sie fast genauso mochte wie den Kuss. Solange sie ihn bei sich behielt, würde er glücklich sein, da war er sich sicher.
    Stunden später, als die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, hörte er ein Klopfen an der Tür und dann, wie der alte Mann sie öffnete. Hedu ging zum Fenster und sah einen rothaarigen Mann vor der Tür. Sofort knurrte er, weil er ihn erkannte. Neben diesem stand ein zweiter, untersetzter Mann.
    Solie schlief immer noch. Hedu warf ihr einen Blick zu und dachte nach. Sie hatte ihm befohlen, nicht zu töten, als sie ihn ausgeschickt hatte, um Kleider zu finden, aber sie hatte nicht erklärt, dass diese Regel immer galt. Sie hatte ihm gesagt, dass er ihren Vater nicht verletzen sollte, aber sie hatte es ihm nicht befohlen. Das musste bedeuten, dass er selbst entscheiden konnte.
    Hedu entschied, den Mann zu

Weitere Kostenlose Bücher