Die Krieger der Königin
Königin? Wollte seine Königin angreifen? Jeder Instinkt in Hedu schrie, und die Wut brach aus. Seine Aura des Hasses breitete sich aus. Untergeordnete Sylphen würden davor fliehen, andere Krieger sich auf ein Blutbad einstellen, benannte Männchen würden sich auf das Töten vorbereiten. Ganze Völker zogen wegen des Temperaments von Kriegern in den Krieg, wenn die Königin es nicht untersagte.
Seine Augen wechselten von dem Graublau, das Solie so attraktiv fand, zum Rot eines Kriegers. Hedu hörte den alten Mann aufschreien und sah, dass er an Saml vorbeirannte und dem fliehenden Verlobten folgte. Aber Solies Vater starrte ihn immer noch ungläubig an. Hedu knurrte, und Blitze erfüllten seinen Mund, als er sprach: »Halt. Dich. Von. Meiner. Königin. Fern.«
Da schrie Saml, taumelte rückwärts durch die Tür und stolperte, so dass er im Staub landete. Er starrte verängstigt nach oben, während Hedu seine Form verlor. Der Krieger trat vor und verwandelte sich in Rauch und Blitze. Während er wuchs, breitete sich seine Aura über die Stadt aus, und als er seinen Mantel blähte und seine Flügel ausbreitete, war er so groß wie das Haus. Seine Stimme rollte über das Dorf hinweg, und er fühlte, wie die winzigen Menschen vor Furcht aufschrien. Dieses Revier gehörte ihm – nichts konnte sich ihm entgegenstellen –, und er brüllte, so dass seine Stimme durch das Tal und bis in die Hügel hallte.
Andere Krieger antworteten und schrien ihre eigene Herausforderung zurück. Das Tor! Plötzlich erinnerte er sich. Am Tor hatte es noch andere Krieger gegeben, Männchen, die älter waren als er selbst. Aber das Tor war ein gutes Stück entfernt. Wenn er sich beeilte, hatte er noch ein paar Minuten Zeit, um das hier zu Ende zu bringen. Dann würde er seine Königin holen und fliehen müssen, bevor einer der anderen entschied, die Herausforderung persönlich zu nehmen.
Er beugte sich über Saml, riss seinen brennenden Mund auf, bis die Öffnung größer war als der Mann. »SOLIE GEHÖRT MIR!«, brüllte er. Der Mensch zeigte überhaupt keinen Widerstand, seine Wut hatte sich in Panik verwandelt … aber trotzdem wäre es einfacher, ihn zu vernichten. Solie würde sich keine Sorgen mehr wegen ihres Vaters machen müssen, wenn er tot war. Plötzlich fühlte Hedu eine Berührung am Rand seines Mantels, die ihn dazu brachte, in seine menschliche Form zurückzukehren. Er erschien wieder in der Tunika, die mit dem Wachsen seiner Form in seinem Körper verschwunden war.
Solie trat zitternd hinter ihn, drückte sich an seinen Rücken und schlang ihre Arme um seine Brust, die Hände flach auf seinem Körper. Hedu lehnte den Kopf nach hinten, schloss die Augen und entspannte sich. Er konnte sie riechen und schnurrte, während er versuchte, sich daran zu erinnern, dass vielleicht schon andere Krieger unterwegs waren und er zu unerfahren war, um auch nur gegen einen Einzigen zu bestehen.
»Tu meinem Vater nichts, Hedu. Bitte.«
Er bog die Arme nach hinten und legte seine Hände an ihre Hüfte. »Ja, meine Königin.«
Sie umarmte ihn fester, und all seine Wut verschwand. Seine Aura ließ nach, und die Anspannung, die das Dorf gefangen gehalten hatte, löste sich auf.
»Solie …?«
Knurrend senkte Hedu den Kopf und zischte ihren Vater an, der immer noch wie erstarrt auf dem Boden lag und, grau im Gesicht, zu ihnen aufstarrte. Von Chole oder dem anderen Mann konnte er kein Zeichen entdecken, obwohl verschiedene Dörfler ein Stück entfernt dastanden. Sie starrten ihn an und waren bewaffnet mit allem, was sie hatten finden können. Hedu knurrte in ihre Richtung, und sie zuckten zurück.
»Hedu«, mahnte Solie und drückte ihn noch einmal. »Nicht.« Für einen Moment wurde ihre Berührung schwächer, dann schlang sie die Arme wieder fester um ihn. »Geh weg, Vater«, flehte sie mit schwacher Stimme. »Ich will nicht, dass Hedu dich verletzt.«
»Aber …«, keuchte er.
Ihre Arme umschlangen Hedu, ihr Körper presste sich an seinen. Hedu schloss die Augen und entspannte sich. Der Geruch seiner Königin berauschte ihn.
»Er wird mir nichts tun«, erklärte Solie ihrem Vater. »Er hat mir das Leben gerettet.«
Irgendwie fand der Mann seinen Mut wieder, bemerkte Hedu. Vielleicht lag es daran, dass Solie ihn umarmte und ihn damit in Schach hielt. Hedu störte es, dass der Mann das erkannte. Er lehnte sich trotzdem nach hinten und begehrte seine Königin. Er würde sie sofort hier nehmen, wenn sie es zuließ, und die anderen
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