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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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tatsächlich jemandem. Nicht, dass er sie ohne Hilfe je eingeholt hätte, und vorausgesetzt, dass auf diesem Wagen ein Mädchen war.
    Er stieß den Jungen an, der eingeschlafen war, nachdem er ihn eine Weile mit bemitleidenswerter Unfähigkeit beschimpft hatte. »He, Hedu. Schau dir das an.«
    Hedu regte sich, richtete sich langsam auf und blinzelte. Galway musste ihm eine Hand auf den Kopf legen und diesen in die richtige Richtung drehen, bis der Junge begriff, was er sehen sollte.
    Als er es schließlich entdeckte, fiel Hedu fast vom Pferd. Galway fing ihn gerade noch auf und hielt ihn fest, um ihn davon abzuhalten, das Pferd so zu erschrecken, dass es sie beide abwarf.
    »Beruhig dich!«, rief er. »Du wirst noch auf den Kopf fallen.«
    »Bitte!«, keuchte Hedu und streckte eine Hand aus. »Solie! Bitte!« Er schaute zu Galway auf, seine Augen voller Verzweiflung. »Bitte, bring mich zu ihr!«
    Jungen und Mädchen. Sie änderten sich nie. Galway verbarg seine Erheiterung, weil er genau wusste, dass Hedu tief verletzt wäre, und trieb sein Pferd an. Hedu saß vor ihm, starrte geradeaus und war so angespannt, dass er fast vibrierte. Galway entschied, nicht darauf hinzuweisen, dass sich das Mädchen, nach dem er suchte, vielleicht gar nicht auf dem Wagen befand. Schließlich hatte er nicht erwartet, hier draußen überhaupt jemanden zu finden. Sogar er kam nie hierher. Niemand tat es, und die Straße endete in nur fünf Meilen. Galway hatte keine Ahnung, wie sie danach vorankommen wollten.
    Das Pferd trabte weiter. Es war fähig, diese Geschwindigkeit stundenlang durchzuhalten, und so holten sie langsam auf. Galway machte keinen Versuch, ihre Annäherung zu verbergen, aber trotzdem kamen sie dem Wagen ziemlich nahe, bevor sie entdeckt wurden. Als Galway weniger als eine Meile entfernt war, sah er zum ersten Mal, dass einer der Insassen sich umwandte. Dann stand eine Gestalt auf, eine Gestalt mit langen, wehenden Haaren, die er sogar auf diese Entfernung erkennen konnte.
    »Solie!«, schrie Hedu. »Solie!«
    In der Ferne hörte Galway sie den Namen des Jungen rufen und grinste. Er liebte ein Happy End.
     
    Hedu dachte, er würde wahnsinnig werden. Er konnte Solie sehen, konnte hören, dass sie seinen Namen rief, und empfand dem Mann gegenüber, der ihn festhielt, eine verrückte Dankbarkeit, die sehr verwirrend war. Männchen waren
schlecht.
Jeder Instinkt sagte das, aber dieser Mann hatte ihn am Leben gehalten und zu seiner Königin zurückgebracht.
    Die Pferde trabten weiter, aber sie bewegten sich nicht schnell genug. Hedu sah, wie Solie von dem Wagen sprang und mit ausgebreiteten Armen auf sie zulief. Hedu wimmerte fast, und als Galway endlich sein Pferd neben ihr zügelte, glitt er von dem Pferd und warf sich in ihre Arme. Sie war unfähig, sein Gewicht zu halten, und zusammen fielen sie ins Gras.
    Solie landete auf dem Rücken, wo ein Stein sich in ihre Schultern grub und Hedus Gewicht sie fast erdrückte, aber das war ihr egal. Er war am Leben! Er war wirklich am Leben und küsste sie, und es war ihr gleichgültig, ob jemand sie dabei sah.
    Sie küsste ihn, umarmte ihn fest und weinte. Sie war so erleichtert, dass sie nichts anderes tun konnte, als ihn festzuhalten und zu weinen. Sie konnte seine Gedanken spüren, seine Freude. Er küsste sie immer wieder, drückte seine Lippen auf ihren Mund, ihre Wange, ihre Augen, ihren Nacken …
     
    Devon ging langsam auf die beiden zu. In gewisser Weise war er glücklich, den Krieger lebendig wiederzusehen, aber gleichzeitig jagte ihm seine Existenz auch Angst ein. Airi drückte sich an seinen Rücken, und ihre Kühle war ein Zeichen ihrer Zustimmung. Der Mann, der Hedu gebracht hatte, stieg ab und schaute Devon ruhig an. Devon konnte nicht verstehen, wie er so ruhig sein konnte.
    »Galway«, sagte er und streckte seine Hand aus.
    »Devon.« Sie schüttelten sich die Hände. »Du hast ihn gefunden?«
    »Jau.« Galway schaute auf das Paar hinunter und lachte. »Habe ihn halb erfroren in den Wäldern gefunden. Er sagte, er würde einem Mädchen folgen. Anscheinend war es so. Schön, zu sehen, dass er die Wahrheit gesagt hat. Er ist ein ziemlicher Sturkopf.«
    Devon keuchte. »Sturkopf?«
    »Ja. Hat auch ein bemerkenswertes Temperament, aber ich bin davon ausgegangen, dass er irgendwo auch eine gute Seite hat.«
    Devon starrte den Krieger an. Sprachen sie hier von derselben Person? Nach Solies Reaktion musste das Hedu sein, aber er konnte keine Aura des Hasses bei dem

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