Die Krieger der Königin
»Ich weiß nicht, wie, aber ich wusste es. Ich wusste, dass du am Leben bist.« Er löste sich von ihr und lächelte sie an.
Devon runzelte die Stirn. »Warum hat es dich so viel Zeit gekostet, uns einzuholen? Und warum bist du, ähm …«
»Nicht furchteinflößend?« Der Krieger seufzte. »Ich glaube, ich sterbe.« Als Solie aufkeuchte, drückte er sich wieder an sie. »Aber ich bin glücklich.«
»Wie kannst du glücklich sein, wenn du stirbst?«, jammerte sie.
»Ich bin bei dir.«
Solie starrte Devon verzweifelt an, und er musste den Blick abwenden. Er wusste nicht, wie man einen sterbenden Krieger rettete. Er wusste überhaupt nichts über die Gesundheit von Sylphen. Sie wurden nicht krank! »Airi«, sagte er, »können wir irgendetwas tun?«
Wir nicht.
Er seufzte und schüttelte den Kopf. In menschlicher Form und ohne seine Aura des Hasses wirkte Hedu nicht wie ein Kriegssylph, sondern nur wie ein kranker Junge. »Lass uns niemandem erzählen, dass er ein Krieger ist, okay?« Solie nickte und hatte Tränen in den Augen, als er hinzufügte: »Ich weiß nicht, wie diese Leute reagieren würden. Komm jetzt.«
Er half ihnen, zum Wagen zu gehen. Hedu stützte sich schwer auf Solie. Devon war sich nicht sicher, ob das an seinem Zustand lag oder nur daran, dass er ihr nahe sein wollte. Das Paar kletterte auf die Ladefläche, und Solie wickelte Hedu in Decken ein.
Devon stieg zu Cal auf die Bank, und der Wagen fuhr wieder an. Galway ritt neben ihnen her. Devon atmete tief durch und bemühte sich, nicht auf die zwei Verliebten hinter sich zu achten, aber er konnte nicht anders, als sich zu fragen, was das alles bedeutete.
Solie lag im Wagen auf den Decken, die Hedu wärmten. Ein Sack Reis diente ihm als Kopfkissen. Er starrte sie glücklich an, und seine Hände berührten ihr Gesicht.
Sie konnte ebenfalls nicht aufhören, ihn zu berühren. Sie streichelte sein Haar und seine Wangen, während er ein seltsames, fast schnurrendes Geräusch von sich gab. Er war am Leben! Diese seltsame Leere in ihr war nun wieder gefüllt. Ihr Kriegssylph war bei ihr, und sie konnte fühlen, wie glücklich er war. Sie musste sich die Tränen abwischen, bevor sie sich zu ihm hinabbeugte, um ihn zu küssen.
»Ich habe dich vermisst«, flüsterte sie. Sie verstand diese Verbindung zwischen ihnen nicht, aber sie wollte sie auch nicht mehr leugnen. Er gehörte ihr, solange sie beide lebten.
Hedu lächelte sie mit bleichem Gesicht an. »Ich habe dich auch vermisst.«
»Was ist dir geschehen?«, fragte sie. Der Wagen rumpelte über einen Buckel, und Hedu verzog das Gesicht. Solie biss sich besorgt auf die Lippe.
»Er war älter als ich«, gab Hedu zu. »Ich dachte, ich könnte ihn besiegen, weil er in einer Form gefangen war, aber stattdessen hat er mich zerstört.« Er wandte für einen Moment den Blick ab. »Er hätte dich umgebracht.«
»Devon und Airi haben mich gerettet«, erklärte sie ihm. »Du warst sehr tapfer. Ohne dich wäre ich niemals entkommen.« Daraufhin lächelte er glücklich. »Aber du wirst nicht sterben, oder? Das kannst du nicht ernst meinen.« Ihre Stimme brach. »Du hast mich gerade erst wiedergefunden.«
»Ich weiß es nicht«, sagte er traurig. »Er hat mich verletzt … Ich bin einfach … Ich werde mich bemühen.«
Solie senkte den Kopf und presste ihre Stirn gegen seine. Er legte einen Arm um ihren Hals. »Stirb bitte nicht«, sagte sie. »Ich erlaube dir nicht, zu sterben, verstanden? Wir erreichen den Ort, zu dem wir unterwegs sind, in drei Tagen.«
»Ja, meine Königin.«
»Gut.« Sie küsste seine Nasenspitze und lächelte. »Ich kann nicht deine Königin sein, wenn du mich verlässt.«
»Dann werde ich dich niemals verlassen«, versprach er. »Auf keinen Fall.«
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14
E in Mal in seinem Leben war Leon mit seinem Krieger absolut einer Meinung: Jasar Doliard musste sterben. Und obwohl Mace der Krieger dieses Mannes war, vermutete Leon, dass er zustimmen würde.
Damit beschäftigt, der Spur durch den dichten Wald zu folgen, hielt Leon seine Augen auf den Boden gerichtet und bemühte sich, den Mann zu ignorieren, der hinter ihm ritt. Doch Jasar jammerte fast ununterbrochen. Er wollte Pausen, er wollte langsamer reiten, er wollte schneller reiten, er wollte gekochtes Essen, er wollte kurze Zwischenmahlzeiten. Er wollte anhalten, lange bevor die Sonne unterging, und aufbrechen, nachdem die Sonne schon am Himmel stand. Hätte es Mace nicht gegeben, hätte Leon ihn schon vor einiger Zeit
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