Die Krieger der Königin
hören, konnte die Angst der Männer spüren und das Entsetzen seiner Königin. Er konnte sich aber nicht aufrichten. Sein Energielevel war dafür zu niedrig, und er hatte nicht mehr die Kraft, mehr Energie von Solie aufzunehmen. Er konnte nur still daliegen, während er fühlte, wie er langsam davonglitt. Solie bettelte ihn an, zu kämpfen, aber das war ein Befehl, den er nicht befolgen konnte. Ril hatte seinen Schlag einfach zu präzise gesetzt.
Sie schob ihm das Haar aus dem Gesicht, das weiche Haar, das er geschaffen hatte, um ihr zu gefallen. Er genoss ihre Berührung trotz seiner Trauer. Er war nicht einmal fähig gewesen, sie zu lieben, diese endgültige Verbindung zu schaffen, die sie wirklich zur Königin seiner Linie machen würde. Er hatte als Kriegssylph versagt und bereits seinen ersten Kampf verloren. Er war ihrer nicht wert.
»Es tut mir leid«, flüsterte er.
Sie schüttelte wild den Kopf. »Gib nicht auf«, befahl sie ihm. »Wir sind fast da.«
»Ich glaube, wir sind da«, korrigierte Galway sie, der sich neben ihnen an die Wagenwand klammerte.
Solie richtete sich auf. Die Berge waren gewachsen, während sich die Gruppe über die Ebenen direkt auf sie zubewegt hatte, und bestanden jetzt aus hohen Gipfeln und Klippen. Unmittelbar vor ihnen ragte eine einzelne Klippe in die Höhe, die ihnen zugewandte Seite scharf und steil, abgesägt von einer Macht, die sie sich nicht einmal vorstellen konnte. Allerdings drehte Stria den Wagen und schob ihn um den Hügel herum auf die Rückseite zu. Dort war der leichtere Anstieg über einen normalen Hügel, der von kleinen, verkrüppelten Büschen und Steinen bedeckt war. Eine zerfurchte Straße führte hinauf, beschattet von den Hügeln und Bergen dahinter.
Auf den glatten Stellen direkt am Fuße des seltsamen Hügels fraß Vieh von Strohballen. Pferde waren mit langen Leinen angebunden, während Schafe und Rinder von Männern bewacht wurden, die sich gegen den Wind und die Kälte tief in ihren Mänteln vergraben hatten.
Stria schob den Wagen weiter, an verängstigten Tieren und ihren schockierten Hirten vorbei. Solie gaffte sie an, bis sie in der Ferne hinter ihnen verschwunden waren, obwohl einige von ihnen sich an die Verfolgung gemacht hatten.
Plötzlich waren überall um sie herum Sylphen. Wesen aus Luft und Feuer schrien mit seltsamen Stimmen, dass sie anhalten sollten, während Cal kreischte, dass sie Freunde waren. Solie schaute wieder zu Hedu und packte seine Hand fester.
»Wir sind da, Hedu. Halte durch.« Als Antwort schloss er die Augen. Seine Atmung war flach. Sie konnte seine Gegenwart kaum noch fühlen. »Hedu?«
»Wir sind da!« Die Plattform mit dem Wagen und den Pferden hatte den Gipfel des Hügels erreicht. Dort wurde sie langsamer und hielt vor einer Ansammlung von Zelten und Steinkuppeln, die von anderen Erdsylphen gemacht worden waren. Trotz der Kälte versammelten sich Leute. Sie alle flüsterten miteinander, und viele von ihnen waren bewaffnet.
Devon hob seine Hände, als Galway in den Wagen sprang und Hedu zusammen mit den Decken auf die Arme nahm. Solie beeilte sich, an seiner Seite zu bleiben, als der Trapper wieder nach unten sprang. Er trug den bewusstlosen Krieger, aber er wusste nicht, wohin er ihn bringen sollte.
»Wir brauchen Hilfe!«, rief er. »Sagt mir, dass ihr einen Arzt habt!«
Ein Mann mit schütterem Haar und einem Arm in der Schlinge trat auf sie zu. »Wer seid ihr?« Er schaute Cal an. »Was hast du getan?«
Cal setzte zu einer gestammelten Antwort an.
»Keine Diskussionen«, unterbrach Galway und ging voller Selbstbewusstsein auf den Mann zu. »Der Junge stirbt.« Solie schaute den Fremden angstvoll an und betete darum, dass er helfen würde.
»Ich weiß nicht, ob ihr etwas tun könnt …«, setzte Devon an. Solie warf ihm einen wütenden Blick zu. »Ich glaube nicht, dass ein Arzt helfen kann.«
»Bitte«, bettelte sie, und ihr war egal, wie schwach ihre Tränen sie wirken ließen. »Bitte, rettet ihn, wenn ihr könnt.« Sie konnte sich nicht vorstellen, Hedu nicht mehr an ihrer Seite zu spüren oder seine Gefühle in ihren Gedanken. Er war wie eine Sucht, die sie nicht aufgeben wollte.
Die bewaffneten Männer fingen an zu flüstern. Frauen und ihre Kinder erschienen, zusammen mit mehr Sylphen, als Solie sich je vorgestellt hatte, viele von ihnen in Formen, die an Kinder erinnerten.
Besonders eine Sylphe drängte sich nach vorn, schob sich durch die Menge. Sie eilte auf Hedu zu. Ihre Form entsprach
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