Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
Vom Netzwerk:
Zähne ausspucken?« Hinter ihm erschien Relig und schlurfte auf den Steinhaufen zu, aber als er sah, was vor sich ging, rannte er weg.
    »Willst du sterben?«, antwortete Hedu und wurde langsam, aber sicher richtig wütend. Fast hätte er die Kontrolle verloren, aber die Erinnerung an den Krieger in der Form eines Vogels und seine eigene Niederlage zwang ihn, sich zu zügeln. Solie hatte ihm gesagt, er solle sich wie ein Mensch benehmen. Sie war die Königin. Es war an der Zeit, auf sie zu hören, egal, was passierte.
    Bevan trat noch näher und funkelte ihn zornig an. »Du passt besser auf, bei wem du deine Klappe aufreißt«, warnte er.
    Hedu ließ den Stein, den er hochgehoben hatte, auf den Fuß des Jungen fallen.
    Bevan schrie auf. Ein paar Sekunden später schlugen er und Hedu in einem wundervollen Kampf mit den Fäusten aufeinander ein. Bevan konnte ihm nicht wirklich weh tun, und es tat Hedus verletztem Selbstbewusstsein gut, dass er auf jemanden einprügeln konnte und tatsächlich gewann. Er drückte gerade Bevans Gesicht in den Dreck, um zu sehen, ob Menschen auch mit Erde in der Nase atmen konnten, als er eine vertraute Hand an seinem Kragen spürte und weggezogen wurde. Einen Moment später betrachtete Galway ihn, und seine Miene war vollkommen unbeeindruckt.
    »Hast du gesehen, was ich getan habe?«, fragte Hedu fröhlich. »Ich habe gewonnen!«
    »Ich habe es gesehen«, antwortete der Trapper und drehte ihn um, so dass sie in dieselbe Richtung schauten. Dort stand eine schwarz gekleidete, ältere Frau mit rotem Gesicht, so wütend, dass sie fast kochte. Hedu erinnerte sich an sie. Sie war es gewesen, die ihm am Morgen überhaupt erst dieser Arbeit zugeteilt hatte.
    »Hi!«, sagte er fröhlich. »Bist du die Hexe?«
     
    Solie war an harte Arbeit gewöhnt, da sie auf einer Farm aufgewachsen war. Trotzdem hatte sie irgendwie gehofft, nie wieder so viele Kartoffeln schälen zu müssen. Sie setzte sich mit einem Seufzer vor die Früchte ihrer Arbeit und nahm ihr Kopftuch ab. Neben Kartoffelbrei hatte sie auf ihrem Teller eine einzelne Scheibe Brot und ein paar gekochte Karotten.
    Ein Junge setzte sich neben sie, wurde aber sofort zurückgerissen und landete auf dem Boden. Stattdessen plumpste Hedu neben sie, seinen eigenen Teller in der Hand, den er ignorierte und sie breit anstrahlte. »Hi!«
    Solie grinste. Er war wirklich süß, und seine Nähe ließ ihr Herz schneller schlagen. Die Verbindung zwischen ihnen wurde stärker, je länger sie zusammen waren, und sie wurde auch besser darin, seine Gefühle zu spüren. Entweder das, oder er wurde besser darin, sie zu projizieren. Was auch immer es war, sie stellte fest, dass sie in seiner Nähe immer entspannter wurde, entspannt genug, dass ihre früheren Vorbehalte langsam dahinschmolzen. Vielleicht sollten sie wirklich einen Ort suchen, an dem sie noch mal diese Küsserei ausprobieren konnten. Aber um das zu tun, mussten sie der Witwe Blackwell entkommen. Die Frau hatte die Aufsicht über alle Waisen, was ungefähr zwei Drittel aller Kinder waren, und Solie hatte bereits Horrorgeschichten über sie gehört.
    »Was hast du den ganzen Morgen getrieben?«, fragte sie.
    »Ich habe Steine bewegt«, erklärte er ihr. »Dann durfte ich jemanden zusammenschlagen. Dann musste ich Fäkalien aus einem Loch graben.« Er zögerte. »Was sind Fäkalien?«
    »Das willst du nicht wissen. Hast du dir die Hände gewaschen?«
    Er schaute verwirrt auf sie hinunter.
    »Geh und wasch dir die Hände«, befahl sie. Sofort stand er auf und machte sich auf den Weg.
    Die drei Mädchen, die auf der anderen Seite des Tisches saßen, beugten sich mit leuchtenden Gesichtern vor. Jede hatte etwas zu sagen.
    »Er ist phantastisch! Wo hast du ihn getroffen?«
    »Seid ihr verlobt?«
    »Ich würde gerne mal mit ihm hinter dem Vorratszelt verschwinden.« Dieser letzte Kommentar brachte die anderen Mädchen zum Schweigen. Sie sahen die Sprecherin überrascht an. Sie wirkte, als wäre sie zwei oder drei Jahre jünger als Solie. »Was? Als hättet ihr nicht dasselbe gedacht.« Sie betrachtete Solie. »Warst du schon mit ihm dort?«
    Alle drehten sich fasziniert zu Solie um.
    Solie errötete. »Ich …« Sie hatte darüber nachgedacht, aber wie sollte sie ihnen das sagen? Hedu war nicht einmal menschlich. Sie konnte nicht mit ihm zusammen sein! Oder? Aber sie hatte ihn geküsst, als er sie gefunden hatte, und das hatte sie genossen. Und er wollte sie so sehr. Jedes Mal, wenn er in ihre Nähe kam,

Weitere Kostenlose Bücher