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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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von der Größe her einem Erwachsenen, aber sie war so sanft und ohne klare Züge wie eine Statue, die tausend Jahre im Wind gestanden hatte. Solie konnte die Macht in ihr fühlen, genauso wie sie die Kraft des Kriegers gefühlt hatte, der gegen Hedu gekämpft hatte. Diese Macht war allerdings völlig anders, überhaupt nicht gefährlich.
    »Luck!«, rief jemand. »Warte!«
    Die Sylphe ignorierte den Befehl und griff nach Hedu. Sie ließ sich auf die Knie fallen und zog ihn an sich, während sie bereits Macht ausstrahlte. Sie hatte seine Schmerzen schon gefühlt, als er noch auf den Ebenen war, hatte die Luft- und Erdsylphen gespürt, die ihn brachten. Seine Aura war vor den anderen versteckt und verbarg, was er war, aber sie konnte sie trotzdem spüren. Ein Krieger. Ein Krieger, der zu ihrem seltsamen, adoptierten Volk gebracht wurde. Ein Krieger, den sie heilen musste. Sie wurden immer als Erste geheilt, sogar noch vor der Königin. Sie beschützten das Volk, und dieser hier war bereits angegriffen worden. Mit ihm würden sie ihren eigenen Krieger haben – einen jungen, aber trotzdem einen Krieger!
    Sie fühlte, wo er zerrissen und sein Mantel gezielt zerstört worden war, so dass seine Energie ausfließen musste, bis er schließlich starb, was ihn schwächte, bis er sich nicht einmal mehr nähren konnte. Der Mantel war noch da, und sie kämpfte darum, ihn zu heilen, die klaffenden Wunden zu schließen. Sie zwang alle Energie, die sie noch hatte, in den Körper des Kriegers. Sie hörte, wie ihr Meister hinter ihr klagte, aber das hier würde auch ihn beschützen, und außerdem war er nie besonders gut im Befehlen gewesen. Sie heilte, während sie verblasste, knüpfte den Körper des Sylphen zusammen, während ihr eigener sich auflöste.
    Solie beobachtete erstaunt, wie die weibliche Sylphe leuchtete und sich ihr strahlendes Licht über Hedus Form ausbreitete. Alle anderen verstummten, sammelten sich in dem eiskalten Wind und beobachteten, wie sie ihn heilte. Es geschah nichts, was Solie sehen konnte, aber sie konnte alles fühlen. Was auch immer die Verbindung war, die sie zu Hedu hatte, sie kam zurück. Solie fühlte, wie er plötzlich Schmerzen empfand, wie diese verschwanden und wie dann seine Stärke zurückkehrte. Völlig erschöpft fiel sie auf die Knie.
    Schließlich ließ die Heilerin Hedu los. Ihre eigene Form war so sehr verblasst, dass sie nur noch als winziger Energieball erschien. Zitternd hob sich dieser Ball und schwebte unruhig zu einem verängstigten kahlen Mann, der sie sanft in die Hände nahm und mit vorsichtigen Schritten zurück zu den Zelten lief. Alle Anwesenden traten zur Seite.
    Der Mann mit der Schlinge beobachtete dies alles. Dann wandte er sich mit ernster Miene wieder zu Solies Gruppe um, offensichtlich nicht erfreut darüber, was die Heilersylphe sich gerade für einen Fremden angetan hatte. Er knurrte: »Wer seid ihr?« Die Bewaffneten sammelten sich um ihn, begleitet von ihren Sylphen.
    »Solie?«
    Sie drehte den Kopf und sah, dass Hedu sich aufsetzte, sich den Kopf rieb und den Mann böse anstarrte, auch wenn seine Aura verborgen blieb. Er wirkte müde, aber sie konnte statt Schmerzen Verwirrung spüren. Mit einem Aufschrei eilte sie zu ihm und schlang ihre Arme um seine Schultern. »Oh, Hedu!«, rief sie. »Dir geht es gut!«
    Glücklich erwiderte er die Umarmung, auch wenn er die Augen nicht von dem Halbkreis bewaffneter Männer abwandte.
    »Nicht«, flüsterte sie. »Nicht, wenn du nicht musst.« Er drückte sie bestätigend.
    »Ich weiß noch nicht viel über die anderen«, sagte Galway als Antwort auf die Frage des Mannes, »aber ich bin Galway, und derjenige, der da auf dem Boden sitzt, ist Hedu. Ich bin ein Trapper aus den Wäldern auf der Eferem-Seite der Schieferebenen. Hedu habe ich in den Wäldern aufgesammelt. Anscheinend gehört er zu ihnen.« Er nickte in Richtung von Solie und zeigte mit dem Daumen auf Devon und Cal.
    Devon schaute zu der Gruppe Bewaffneter. »Mein Name ist Devon Chole, und das Mädchen heißt Solie. Hedu gehört zu ihr. Meine Luftsylphe heißt Airi. Wir … na ja, wir sind auf der Flucht vor dem König. Cal sagte, ihr hättet einen Platz für uns.«
    Cal grinste nervös. »Habe ich. Ähm, ja. Wirklich.«
    Der Mann, der das Sagen hatte, musterte sie und seufzte schließlich. »Schön. Luck bürgt anscheinend für euch. Für den Moment seid ihr willkommen in der Gemeinschaft. Mein Name ist Morgal. Ich bin der Leiter des Rates, den wir hier

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