Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
Vom Netzwerk:
Umarmung, ihr Kopf auf seine Brust gebettet. Sie hörte keinen Herzschlag und richtete sich erschrocken auf.
    Hedu lächelte. »Guten Morgen.« Er wirkte frisch und ausgeruht.
    »Hast du geschlafen?«, fragte sie.
    »Nein. Ich schlafe nicht viel.«
    Sie blinzelte und sah sich um. Sie waren immer noch im Mädchenzelt und lagen zusammen auf der engen Pritsche. Sie errötete, als sie sich an die Geschehnisse der Nacht erinnerte.
    »Was ist mit den anderen passiert?«
    »Sie sind weggegangen.« Er küsste ihre nackte Schulter, sie schauderte und griff nach ihrem Kleid. Er gab sich damit zufrieden, hinter ihr zu sitzen und ihren Rücken zu küssen. Trotzdem zog sie sich das Kleid über den Kopf.
    »Hungrig?«, fragte sie.
    »Nein. Ich habe ein wenig von deiner Energie getrunken, als du geschlafen hast.«
    »Was?« Sie starrte ihn an. Sie hatte völlig vergessen, dass sie ihn noch nie hatte essen sehen. Er nahm Nahrung, wenn sie ihm angeboten wurde, aß aber nicht. »Ich füttere dich?«
    Er nickte glücklich. »Ich lebe von der Energie in dir. Es ist die einzige Art, die ich nutzen kann.«
    Sie blinzelte. Die Geschichten erzählten tatsächlich, dass Sylphen sich von ihren Meistern ernährten. »Wie oft tust du das?«, fragte sie.
    »Ein- oder zweimal am Tag. Du bemerkst es nie.«
    Anscheinend nicht. »Was hast du zu Hause getan?«
    »Da habe ich die Nahrungsenergie aufgenommen, die die untergeordneten Sylphen gemacht haben, aber deine schmeckt besser.« Er stand auf und schlüpfte in die neue Hose und das Hemd, die man ihm gegeben hatte, dann zog er die Stiefel an, die ihm zu groß waren. Solie nahm sich ihren Mantel und trat mit ihm vors Zelt.
    Der eisige Wind, der auf dem Hügel ständig zu wehen schien, sorgte dafür, dass es bitterkalt war. Alle, die unterwegs waren, hielten die Köpfe gesenkt, und Solie entdeckte keinen der jungen Leute, mit denen sie die letzten Tage zusammengearbeitet hatte. Die Sonne war bereits aufgegangen, aber niemand hatte sie und Hedu aufgeweckt. Sie schaute sich um und erstarrte.
    Ein paar Meter entfernt diskutierte die Witwe Blackwell mit Morgal, Devon stand daneben. Die Frau zeigte immer wieder auf Solies Zelt. Solie wollte sich nicht vorstellen, was die Frau über letzte Nacht zu sagen hatte, und wand sich, als die Witwe unheilvoll in ihre Richtung sah. Aber statt zu ihr zu kommen, hob die Frau wütend die Hände und stampfte in die andere Richtung davon.
    Die zwei Männer kamen auf sie zu. Solie schluckte nervös, und Hedu knurrte.
    »Lass das!«, zischte sie leise. »Sie werden mir nicht weh tun!« Sie anschreien und ermahnen, vielleicht. Und sie würden sicherlich dafür sorgen, dass sie sich furchtbar fühlte. »Sei nett«, fügte sie hinzu.
    »Ja, meine Königin.« Er seufzte.
    Während die zwei Männer näher kamen, sah Morgal sie ausdruckslos an, während Devon die Augen abgewandt hielt. Er hatte Angst, begriff sie – nicht vor ihr, aber vor Hedu. Morgal war unsicher und auch ein wenig verängstigt. Aber trotzdem konzentrierten sich beide Männer auf sie, in der Hoffnung, dass sie ihnen die Antworten geben konnte, die sie suchten.
    Solie blinzelte überrascht. Die Gefühle, die sie spürte, waren schwach, aber unleugbar vorhanden. Sie hatten sich bis auf drei Meter nähern müssen, bevor sie etwas gespürt hatte, aber jetzt war die Empfindung klar und sehr beunruhigend. Sie warf einen kurzen Blick zu Hedu. Sie konnte ihn fühlen, und letzte Nacht hatte sie auch alle anderen Sylphen gespürt. Wäre sie bald schon fähig, jeden zu lesen?
    Er grinste sie an.
    »Solie.« Devon sprach als Erster, sah sie aber immer noch nicht direkt an. »Hedu. Wie geht’s euch heute Morgen?«
    »Okay«, antwortete sie und spürte Hedus Interesse an dem Wortwechsel. Er hasste Devon nicht, das konnte Solie spüren. Er hatte schon zu viel durchgemacht, um einfach so zu hassen. Das war gut zu wissen.
    Devon wusste allerdings nicht, dass er außer Gefahr war, deshalb verflog seine Angst auch nicht. »Gut. Gut! Ähm, Solie. Ich hätte erst mit dir reden sollen, aber letzte Nacht … letzte Nacht habe ich Morgal erzählt, dass Hedu ein Kriegssylph ist. Er will einen Beweis.«
    Würde sie aufgefordert werden, die Gemeinschaft zu verlassen? Solie blinzelte und schaute zu Hedu. Sie biss sich auf die Lippe und fing seinen blaugrauen Blick auf. »Kannst du es ihnen zeigen? Ähm, ohne alle in Panik zu versetzen?«
    Hedu runzelte die Stirn und schloss die Augen. Als er sie wieder aufschlug, glühten sie rot. Ein

Weitere Kostenlose Bücher