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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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dass es noch etwas Warmes gab. Während Galway an ihrer Seite ging, blieb Hedu stehen. Sie rief seinen Namen. Als sie sich umdrehte, entdeckte sie, dass er halb von ihr abgewandt war und über die dunklen Ebenen starrte. Er ging an dem Sicherheitsseil entlang, das an der Klippe gespannt war. Er war vollkommen konzentriert.
    Solie bekam Angst, als Hedu, der immer noch in die Dunkelheit hinausstarrte, anfing zu knurren.
     
    Den ganzen Tag waren die Berge vor ihnen gewachsen, begrenzt von einer Klippe, die wie eine Art Vorhut aussah. Sie wirkte unnatürlich, als hätte jemand den Berg geteilt und ihn dann noch geköpft. Leon entschied, dass es wahrscheinlich Krieger gewesen waren, in dem Krieg, der die Ebenen vor Jahrhunderten verwüstet hatte. Entweder das, oder Erdsylphen hatten die Klippe vor dem Krieg als Vorposten geschaffen. Eigentlich war es egal. Wichtig war nur die Tatsache, dass diese Klippe bewohnt war.
    Er musterte sie durch sein Fernrohr und entdeckte auf der Spitze Anzeichen menschlichen Lebens, genauso wie eine Herde von Vieh am Fuß des Felsens. Die Spur, der sie gefolgt waren, führte direkt darauf zu, genauso wie Mace darauf zuhielt. Der Krieger war bereits gute dreißig Meter vor ihnen.
    Als er gesehen hatte, wie nah sie schon waren, hatte Mace Jasar weiterreiten lassen, obwohl die Sonne unterging. Leon hatte es nichts ausgemacht. Schließlich war es besser, in der Dunkelheit anzugreifen. Wahrscheinlich wusste niemand, dass man nach ihnen Ausschau halten musste, aber sie konnten sich trotzdem sehr viel besser unbemerkt nähern, wenn sie die Nacht nutzten.
    »Ruft Euren Krieger zurück, bevor er so nah ist, dass sie ihn spüren können«, warnte Leon.
    Jasar warf ihm mürrisch einen Blick zu, rief Mace aber zurück. Der Hass der zwei Krieger strahlte weit, aber sie waren noch außer Reichweite, und alle, die Leon durch sein Fernrohr sehen konnte, wirkten entspannt. Sie erwarteten keinen Angriff.
    »Seht ihr irgendwas?«, blaffte Jasar. Leon wusste, dass Jasar unbedingt selbst schauen wollte, aber er würde sich nie so weit erniedrigen, das zuzugeben.
    »Ja. Ich sehe Piraten.« Aus derselben Gruppe, die sie bereits angegriffen hatten, da war Leon sich sicher. Er erkannte die Wagen am Fuß der Klippe. Leon verzog das Gesicht. Er hatte gewusst, dass sie nicht alle erwischt hatten, aber ihr Schiff war wegen des Selbstmordkommandos eines Dutzend Feuersylphen angeschlagen gewesen. Jasar hatte zumindest offiziell bei dieser Mission das Sagen gehabt und den Rückzug angeordnet. Leon hatte es nichts ausgemacht, denn Ril auf irgendjemanden loszulassen, und seien es auch Piraten, fühlte sich für ihn an wie Mord.
    Leon schaute zu seinem Begleiter und fragte sich, ob Jasar überhaupt mitbekommen hatte, dass sie ungefähr in derselben Gegend waren wie das letzte Mal. Sie waren weniger als hundert Meilen vom Ort des Kampfes entfernt, und die Landschaft war fast dieselbe.
    Seinem gelangweilten Gesichtsausdruck nach zu schließen, erkannte Jasar nichts wieder. Aber er war damals ja auch die gesamte Reise über in seiner Kabine geblieben. Er schien immer noch desinteressiert, da er sich ja auch nicht in den Kampf stürzen musste. Leon schaute Mace an und fragte sich, ob sie es trotz seines Verhaltens wagen konnten, den Krieger loszuschicken. So offensichtlich die Spur hierher auch gewesen war, ihr waren sie nicht gefolgt. Mace hatte sie hierhergeführt.
    Zumindest ging es Ril gut. Leon streichelte den Krieger und fühlte seinen Hass, auch wenn Ril sich der Berührung nicht entzog. Er wusste, dass der Sylph es niemals zugeben würde, aber Ril wurde gern gestreichelt. Unter dem Hass spürte Leon seine Zufriedenheit und die Erwartung, bald freigelassen zu werden.
    »Nur noch eine Weile«, sagte er zu ihm. »Ich lasse dich bald kämpfen.« Oder sie abschlachten, korrigierte er sich. Diese Leute hatten diesmal keine Chance. Wenn das Mädchen, das den Krieger gestohlen hatte, wirklich mit ihrem Sylph hier war, dann hatte auch sie keine Chance. Ihr Krieger war schon beim ersten Mal nicht fähig gewesen, Ril zu besiegen. Und jetzt musste er gegen zwei Krieger antreten.
    Das war nicht fair. Leon hatte den ersten Angriff auf die Piraten nicht als fair empfunden, und diesmal war es genauso. Tatsächlich fühlte er sich bei dem Gedanken daran, dieses Mädchen zu töten, schlecht.
    »Stürz dich auf den Krieger«, befahl er Ril. »Töte das Mädchen nur, wenn du keine andere Chance hast. Lass den Rest der Gruppe in Frieden.« Der

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