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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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winziges Rinnsal Hass sickerte aus ihm heraus, und beide Männer traten zurück. Dann war es wieder verschwunden, und nach einem kurzen Blinzeln sahen auch Hedus Augen wieder normal aus.
    Devon gab ein würgendes Geräusch von sich und wandte sich an Morgal. »Überzeugt?«
    Der andere Mann nickte, sein Gesicht war bleich. »Was willst du hier?«, fragte er Hedu.
    Der junge Krieger kratzte sich am Kopf, weil ihn die Frage verwirrte. »Meine Königin beschützen und ihr dienen. Was für eine Aufgabe gibt es sonst?«
    Morgal schürzte die Lippen. »Wenn du hierbleibst, wirst du dann auch die Gemeinschaft beschützen?«
    »Also, ja, denn hier ist meine Königin. Warum sollte ich es nicht tun?«
    Beide Männer entspannten sich ein wenig. Solie beobachtete sie unsicher, aber sie fühlte, dass sie mit der Antwort zufrieden waren – oder zumindest keinen weiteren Druck ausüben würden. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Gewöhnlich sagten ihr die Leute einfach, was sie tun sollte.
    Gewöhn dich daran,
sagte Hedu still zu ihr.
Niemand sagt der Königin, was sie tun soll.
    Solie lief ein Schauder über den Rücken, auch wenn sie nicht wusste, warum sie nervös war.
     
    Bald. Bald würde er bei seiner Königin sein.
    Mace schritt eilig über die Ebene und ignorierte die auffällige Schleifspur. Er ging in direkter Linie auf seine Königin zu. Er konnte sie spüren, genauso wie er jeden aus seinem Stock spüren konnte. Diese Linie war um einiges größer geworden, seit die Königin aufgestiegen war und so viele andere Sylphen aufgenommen hatte. Es war phantastisch.
    Mace konnte auch den Krieger der Königin spüren, den Jungen, dessen Sterben er gefühlt hatte und dem er nicht hatte helfen können. Das Kind hatte seine Sache wirklich gut gemacht. Mace hatte keinerlei Drang, mit ihm um die Vorherrschaft zu kämpfen. Innerhalb ihres eigenen Stockes taten Krieger das nicht. Es war die Wahl der Königin, die bestimmte, wer sie haben durfte, und die meisten Krieger bekamen sie nie. Es war die Berührung ihrer Seele, die wichtig war. Sie alle schlüpften bereits mit dem Drang, sie zu beschützen und ihr zu dienen. Keiner von ihnen hatte geglaubt, dieses Band zu verlieren, als sie das Tor durchquerten, aber es war geschehen. Und Mace hatte nie erwartet, in dieser Welt ein neues Band zu finden.
    Ril schickte ihm in einer Fast-Kommunikation ein Gefühl von Neugier darüber, was ihn so aufgeregt hatte. Zu Hause hätten sie niemals miteinander zu tun gehabt außer in einem Kampf, denn sie stammten aus verschiedenen Stocklinien. Aber Ril hatte keine Königin. Er war zu weit entfernt gewesen, um aufgenommen zu werden, als die Neue aufgestiegen war. Maces neue Königin könnte ihn akzeptieren. Ril konnte genau wie jede andere Sylphe aus einem besiegten Stock übernommen werden. Die Überlebenden wurden immer von der siegreichen Königin übernommen und so in die Stocklinie eingereiht. Also könnte die Königin auch Ril übernehmen. Er würde ein echter Freund werden statt nur dieser Beinahe-Freund, der er seit ihrem Kennenlernen gewesen war, einfach weil keiner der Sylphen jemand anderen hatte. Ein einzelner Krieger war nicht genug, um eine Königin ausreichend zu beschützen und für ihr Wohlbefinden zu sorgen. Drei Krieger wären um einiges besser.
    Aber er hatte keine Möglichkeit, das Ril zu sagen. Sie konnten die Gefühle des anderen fühlen, aber es war schwierig, sie zu teilen, ohne dass auch ihre Meister sie spürten. Und ihre Instinkte rieten ihnen, sich nicht zu vertrauen. Erst wenn die Königin sie beide unter sich hatte, wäre alles möglich.
    Mace wäre gerannt, wenn es ihm erlaubt gewesen wäre. Stattdessen musste er sich mit schnellem Schritttempo zufriedengeben. Er schickte Ril ein Glücksgefühl in Bezug auf die Reise, das der andere Krieger nicht verstand. Fast hätte Mace gelacht, vor allem deshalb, weil sie sich dem Stock schnell näherten.

[home]
18
    S chließlich wurde entschieden, die anderen in der Gemeinschaft nicht darüber zu informieren, dass ein Kriegssylph in ihrer Mitte war. Sie hatten Angst vor einer Panik, und es gab schon genug Probleme damit, dafür zu sorgen, dass sie den kommenden Winter überleben konnten. Niemand im Rat wollte auch noch die zusätzliche Gefahr von Aufständen riskieren. Für Hedu und Solie endete es damit, dass sie aus den Arbeitsgruppen herausgenommen wurden, nur für den Fall, dass jemand den Krieger verärgern sollte.
    Solies gefürchtete Konfrontation mit der Witwe fand nie

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