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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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statt. Stattdessen bekamen sie und Hedu ein kleines, uraltes, zugiges Zelt für sich. Der älteren Frau gefiel die neue Regelung nicht, aber ihr war befohlen worden, das Paar in Ruhe zu lassen. Sie konzentrierte sich auf die anderen Jugendlichen und stellte sicher, dass sie nicht dachten, diese Ausnahme könnte auch auf sie angewendet werden. Die anderen warfen Solie neidische Blicke zu, wann immer die Witwe ihnen den Rücken zuwandte, und sie musste feststellen, dass nur wenige von ihnen noch mit ihr an einem Tisch sitzen wollten. Das schmerzte Solie ein wenig, aber sie hatte immer noch Hedu und seine vollkommene Ergebenheit.
    »Es wird schön, wenn endlich alle Höhlen gegraben sind«, erklärte sie ihm drei Tage später, als sie von ihrem Zelt zum Abendessen ins Kantinenzelt gingen. Der Wind wurde kälter und beißender, und sie konnte den Schnee riechen. Es hatte bereits ein wenig geschneit, aber die Arbeit war auch fast vollendet. Die Erdsylphen hatten ohne Pause daran gearbeitet, Tunnel und Räume in den Hügel zu graben, und die Feuersylphen wärmten alles. Die Wassersylphen brachten Wasser, und die Luftsylphen sorgten dafür, dass alles frisch roch.
    Hedu hatte Solie nach unten geführt, damit sie sich einen großen Wohnbereich in der Mitte aussuchen konnte. Zu Solies Entsetzen schienen die Sylphen dem zuzustimmen und arbeiteten daran, diesen Bereich als Erstes fertigzustellen. Die meisten Leute mussten ein paar Tage länger warten, bevor sie ihre Zelte verlassen konnten, aber sie und Hedu zogen bereits heute Abend in ihre Räume ein. Erstaunlicherweise hatte keiner der Erwachsenen ein Problem damit. Allerdings war ihr klar, dass niemand, der wusste, was Hedu war, mit ihm diskutieren wollte.
    »Ja«, stimmte Hedu zu und ließ seinen Blick über die Umgebung schweifen. Sie wusste nicht, wovor er sie seiner Meinung nach beschützte, aber er war entschlossen. Sie war schon öfter in der Nacht aufgewacht und hatte festgestellt, dass er weg war. Jedes Mal, wenn sie nach ihm gesucht hatte, fand sie ihn am Klippenrand, wo er über die Ebenen sah.
    »Guten Abend.«
    Sie drehte sich um und entdeckte, dass Galway sich ihnen näherte und Hedu ihn bereits im Blick hatte. Hedus Gefühle neigten Richtung Freude. Galway blieb ruhig, nickte ihnen beiden zu und zog seinen Mantel fester um sich. Solie hatte keine Ahnung, ob man ihm von Hedus Identität erzählt hatte, aber sie ging nicht davon aus. Er behandelte keinen von ihnen irgendwie anders, und er hatte keine Angst.
    »Es wird bald heftig schneien«, bemerkte der Trapper.
    Solie schaute über die Ebenen, die in der Ferne bereits weiß waren. »Glaubst du?«
    »Wir haben vielleicht noch ein paar Tage, bevor es wirklich schlimm wird. Ich werde morgen sehr früh losreiten müssen und wollte mich noch von euch beiden verabschieden, falls wir uns nicht mehr sehen.«
    Hedu sah den Mann aufmerksam an, und die Gefühle, die Solie von ihm empfing, waren vielschichtig und ein wenig traurig. Er wollte nicht, dass der Trapper ging, begriff Solie. Er empfand eine seltsame Zuneigung zu Galway, die er selbst nicht verstand. Aber er hinterfragte das Gefühl nicht, sondern akzeptierte es. »Musst du weg?«, fragte der Krieger.
    »Wenn ich nicht den gesamten Winter über hierbleiben will, dann ja.« Galway schlug Hedu auf die Schulter, und Solie entschied, dass er die Wahrheit wirklich nicht kannte. Nicht, dass der Krieger ihn verletzen würde, auch wenn er Galway gegenüber keine Dankbarkeit empfunden hätte, denn sie hatte die Bedeutung der Gewaltlosigkeit in den letzten Tagen immer wieder betont. Er durfte niemanden verletzen, außer um jemandem das Leben zu retten. »Ich komme im Frühling wieder. Okay?«
    »Okay«, grummelte Hedu, und der Trapper grinste.
    In der Nähe schwebten Luftsylphen über die Klippenkante und trugen Mehlsäcke von den Vorräten zu ihnen herauf. Es sah so aus, als schwebten die Säcke. Die Sylphen waren glücklich und eifrig darauf bedacht, dem Stock zu helfen. Es war seltsam beruhigend für Solie, das zu spüren.
    Eine von ihnen schoss mit einem Eimer Milch vorbei, und Kartoffeln flogen anscheinend von allein durch die Luft, auch wenn die Luftströmungen, die sie trugen, Solies Haare bewegten. Galway sah das alles, sagte aber nichts. Sie alle gewöhnten sich langsam an solche Dinge.
    »Hast du schon gegessen?«, fragte Solie den Trapper.
    »Noch nicht. Wollt ihr mich begleiten?«
    Solie lächelte, nickte und drehte sich zum Kantinenzelt um, in der Hoffnung,

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