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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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ein, dass es nicht genug war, dass sein Meister für alle Verbrechen, die er je begangen hatte, sterben musste. Aber immer wieder stiegen Erinnerungen daran auf, wie Leon ihn gestreichelt und sanft berührt hatte. Daran, wie er bei Leons Töchtern hatte sein und mit ihnen spielen dürfen, obwohl alle Leon gesagt hatten, er solle es nicht erlauben. Wie er hierhergekommen war und sein Leben riskiert hatte, um Ril vor den zwei Kriegern zu retten, nachdem er gesehen hatte, wie er verletzt worden war. Leon hatte ihm immer seine Aufmerksamkeit geschenkt, was genau das war, weswegen Ril das Tor durchquert hatte – er wollte Aufmerksamkeit bekommen.
    Das Gesicht des Kriegers verzog sich zu einer fürchterlichen Grimasse. »Verdammt sollst du sein!«, keuchte er. »Verdammt für immer!« Damit drehte er sich um und rannte weg.
    Leon blieb liegen, wo er war, und weinte leise, ohne genau zu wissen, warum.
     
    Im Rausch der Freiheit flog Hedu hoch über die Ebenen. Seine Sinne berührten das zerstörte Land unter sich. Es schneite immer noch, aber er schoss problemlos zwischen den Flocken hindurch, stetig auf dem Weg nach Osten. Er wusste nicht, was in dieser Richtung lag, da sie von Süden gekommen waren, aber irgendwas musste es dort geben.
    Optimistisch entschied er, weiterzufliegen. Er schoss nach unten, schnell genug, dass er bereits das Ende der Ebenen sehen konnte, wo der Boden zu den Bergen anstieg. Er sauste zwischen diesen Bergen hindurch und über die Wälder, welche die Hänge bedeckten, sauste durch die Täler.
    Er entdeckte das nicht, wonach er suchte, nicht in diesen schneebedeckten Bergwäldern. Galway hatte sich nicht besonders genau ausgedrückt, außer dass er Menschen und menschliche Siedlungen meiden sollte. Solie hatte zugestimmt, als er sie mit Mace zurückgelassen hatte. Es war ein seltsames Gefühl, nicht bei ihr zu sein, aber auch schön, dass man ihm diesen Auftrag anvertraut hatte.
    Hedu sauste durch einen Canyon und schoss erstaunt in die Höhe, als dieser sich zu einem besiedelten Tal mit Weiden und einer Stadt verbreiterte. Niemand sah ihn, eine fast hausgroße Form aus geflügeltem schwarzem Rauch, aber er hörte Hunde bellen. Er flog in die Wolken hinauf und achtete danach sorgfältig darauf, sich nicht mehr zu zeigen.
    Überall waren die Zeichen menschlicher Besiedelung zu erkennen. Durch das Tal zog sich eine Straße ins nächste Tal, wo sich weitere Dörfer befanden. Hedu war gezwungen, in großer Höhe zu bleiben, als er der Straße folgte, bis sie schließlich endete. Vor ihm lag unendlich viel Wasser. Das Land auf der anderen Seite war zu weit weg, um gesehen zu werden. Hier an der Küste stand eine Stadt mit einer Burg, und Werften erstreckten sich ins Wasser, an jedem Steg lagen Schiffe. Weitere Boote waren auf See, und Männer fischten im eiskalten Wasser. Neugierig flog Hedu weiter, über das letzte Schiff hinaus, und ließ sich erst dann ein wenig absinken.
    Das Wasser roch seltsam und war ständig in Bewegung. Knapp über den Wellen schickte Hedu seine Sinne aus, suchte nach Leben … und war erstaunt, es überall um sich herum zu finden. Sogar das Wasser selbst schien belebt, auch wenn es für seine Zwecke wenig hilfreich war. Er wurde ein wenig langsamer und entdeckte Fischschwärme, die wie ein einziges Wesen hin und her schossen. Auch sie waren nicht das, was er suchte.
    Schließlich fand er, was er brauchte, weiter draußen, wo es in langsamen Bögen das Wasser durchpflügte. Die meisten von ihnen waren zu groß, als er tragen konnte, aber ein oder zwei hatten eine Größe, die für das ausreichten, was Galway wollte. Zumindest hoffte er, dass es das war, was Galway wollte. Der Trapper hatte nichts von endlosem Wasser gesagt.
    Hedu tauchte ab und schickte einen Energiestoß los, der stark genug war, um zu töten, ohne deswegen ganz zu zerstören. Er durchschlug sein Ziel und hob es aus dem Wasser, während alle anderen in Panik abtauchten. Hedu grub seine Klauen in die Leiche, bevor sie fallen konnte, und riss sie mit sich in die Höhe. Und schon bald war klar, dass es trotzdem fast mehr war, als er tragen konnte. Mit einem Schrei fiel Hedu beinahe in die Wellen, aber er zwang sich nach oben, all seine Energien auf diese eine Aufgabe konzentriert.
    Er flog den Weg zurück, den er gekommen war. Seine Beute baumelte unter ihm, was es schwieriger machte, unbemerkt zu bleiben. Hedu sah, wie sich Leute in den Straßen der Stadt sammelten und zu ihm hinaufstarrten. Er bemühte sich,

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