Die Krieger der Königin
ersten Moment versteifte er sich, bevor er sich schließlich dazu zwang, sich zu entspannen. Seine Gefühle wurden entschuldigend.
Die erste Familie löste eine wahre Flut aus. Viele andere Leute kamen und dankten den dreien dafür, dass sie ihnen Nahrung gegeben hatten. Solie hatte gewusst, dass das Essen knapp war, aber anscheinend war ihr nicht klar gewesen, wie schlimm die Dinge wirklich standen. Ihre Sylphen hatten die Gemeinschaft gerettet. Sie strahlte sie an und hoffte inständig, dass das eine Entwicklung war, die sie aufrechterhalten wollten und konnten.
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21
J asar tötete durch den wilden Ritt zurück zur Burg eines der Pferde, und das überlebende Tier schwitzte und atmete pfeifend, als er durch das Haupttor in den Hof galoppierte. Dreckig und verängstigt gelang es dem Höfling trotzdem, hochmütig auf den Stallburschen herabzusehen, der kam, um das Pferd zu übernehmen.
»Benachrichtige den König, dass ich zurückgekehrt bin«, befahl er. Als er abstieg, verzog er das Gesicht, weil alle Muskeln in seinen Beinen und seinem Rücken protestierten. Das machte ihn nur noch wütender. »Ich werde unter vier Augen mit ihm sprechen müssen, sobald ich gebadet habe.«
Er drehte sich um und eilte in die Burg. Diener und Höflinge gingen ihm aus dem Weg. Es war erniedrigend, dass sie ihn so sahen, aber es war trotzdem schön, zurück zu sein. Er lief zu seinem Apartment und atmete tief durch, als er es erreicht und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Er war zu Hause, weg von den leeren Straßen und den kalten Winden, weg von Leons Drohungen und dem Verrat seines eigenen Kriegers. Die panische Angst, die er die letzten fünf Tage empfunden hatte, verließ ihn angesichts des Luxus, den seine Wohnung bot. Er schnippte mit den Fingern und befahl mehreren wartenden Dienern, ein Bad für ihn vorzubereiten und seine schmutzige Kleidung zu entfernen.
Maces Nische in einer Ecke des ersten Raumes war leer. Jasar starrte wütend dorthin, dann wandte er sich ab, weil er nicht an Mace erinnert werden wollte. Der Kampf war desaströs gewesen, und wenn er nicht wirklich vorsichtig war, würde man ihn dafür verantwortlich machen. Aber er konnte fühlen, wie sein Selbstvertrauen zurückkehrte. Jetzt, da er sich wieder auf vertrautem Boden befand, wusste er, dass er überleben würde.
Er badete eine Stunde lang und ließ das Wasser von den Dienern zweimal wechseln. Das Bad würde mindestens so lange dauern, bis der König bereit war, ihn zu sehen, denn Jasar fühlte sich durch und durch beschmutzt. Selbst nach dem Bad fühlte er sich noch nicht ganz sauber, auch wenn er intelligent genug war, um zu wissen, dass diese Empfindung nur ein Ausdruck seiner Gefühlslage war.
Keiner der Diener sprach während des Bades mit ihm – er hätte jeden, der das gewagt hätte, sofort entlassen –, aber das Wissen, dass sie sich sicherlich fragten, was mit Mace passiert war, brannte in seinem Inneren. Sie würden schon bald in der gesamten Burg darüber flüstern. Jasar war bereits der Gedanke daran peinlich. Knurrend schlug er einen der Diener, der sich nicht schnell genug bewegte, ins Gesicht, stieg aus dem Bad und streckte die Arme aus, um in seinen Bademantel gehüllt zu werden. Dann ging er in sein Ankleidezimmer.
Sie kleideten ihn in Satin und Seide, mit Spitze an den Handgelenken und dem Hals. Weiche Stiefel umhüllten seine Füße, und er seufzte zufrieden, als sie seine Haare kämmten und ihn parfümierten. Es fühlte sich gut an, wieder angemessen angezogen zu sein. Die wertvollen Stoffe und die Insignien der Macht waren einmal mehr ein Schild gegen diejenigen, die ihn vielleicht verspotteten oder verunglimpften. Er warf sich einen kurzen Nerzmantel über die Schultern und ging, um sich dem König zu stellen.
Alcor erwartete ihn im selben Sitzungszimmer, in dem er ihnen auch die Befehle für diesen Auftrag gegeben hatte. Thrall stand an genau derselben Stelle hinter ihm und sah ungerührt auf Jasar hinab.
»Was ist passiert?«, knurrte der König, als Jasar vor die Empore trat und sich tief verbeugte.
Jasar richtete sich auf und sah seinem Herrscher in die Augen. Alcors Direktheit machte ihm nichts aus. Er hätte sich größere Sorgen gemacht, wenn der König sich nach seinem Gesundheitszustand erkundigt hätte, weil das gewöhnlich bedeutete, dass Alcor vorhatte, etwas daran zu ändern. Allerdings verlangte die Unverblümtheit des Königs eine ähnliche Antwort.
»Euer Majestät«, sagte er, »ich bringe
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