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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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erhob er die Stimme. »Wenn ihr die Krieger bedroht, dann zwingt ihr sie in eine Verteidigungshaltung. Sie sind nur eine Gefahr, wenn sie das Gefühl haben, kämpfen zu müssen.« Als die versammelte Menge ihn wütend und misstrauisch anstarrte, fügte er hinzu: »Behandelt sie mit Respekt, und sie haben keinen Grund, irgendjemandem Schwierigkeiten zu machen.«
    »Du bist auf ihrer Seite! Du bist mit ihnen gekommen!« Die Anschuldigung kam von Zem, dem Mann, der an die einzige Heilersylphe der Gemeinschaft gebunden war.
    Galway zuckte mit den Schultern. »Stimmt. Und Hedu hat mir nie etwas angetan.« Er ließ diese Aussage auf die plötzlich schweigende Menge wirken. »Denkt darüber nach. Ihr sagt, ihr wurdet von einem Kriegerangriff vertrieben. Also, ihr habt jetzt drei Krieger. Sie werden nicht zulassen, dass diesem Ort irgendwas geschieht, außer ihr zwingt sie, zu gehen. Und ich bezweifle, dass ihr das könnt. Sie werden das Mädchen nicht im Stich lassen, und wenn ihr Solie bedroht« – er hob mahnend einen Finger –, »werden sie diesen gesamten Berg dem Erdboden gleichmachen.«
    Die Anwesenden erschauderten. Galway nickte nur. »Ob es euch gefällt oder nicht, sie werden bleiben. Warum macht ihr nicht das Beste daraus? Wir haben Krieger. Das bedeutet, der nächste Angriff wird nicht mehr so schlimm werden. Glaubt ihr, er wird nicht kommen? Würdet ihr euch wirklich in einer Festung verkriechen, wenn es so weit wäre?«
    Die Männer waren alle still, abgesehen von ein wenig Gemurmel. Schließlich stand ein anderer Mann auf. »Wir müssen uns um andere Dinge Sorgen machen, nicht nur um die Krieger«, rief er. »Wie sollen wir es durch den Winter schaffen? Es gibt nicht genug zu essen, und von hier aus können wir nicht jagen. Nicht umsonst werden diese Ebenen als
tot
bezeichnet.«
    »Und was ist mit dem Gefangenen?«, rief jemand anderes. »Wir wollten ihn aufhängen! Warum passiert das nicht?« Die meisten der versammelten Männer jubelten.
    Galway wandte sich mit einem Seufzen ab und ging. Er wollte nichts von Hinrichtungen hören.
    Devon folgte ihm. »Du hast gute Argumente angeführt«, bemerkte er, als sie draußen waren.
    »Was kann ich sonst tun?« Der Trapper schaute auf den weißen Schnee. »Ich hätte früher gehen sollen. Wenn es nicht aufhört zu schneien, und das bezweifle ich, stecke ich hier fest. Und mit einem Trio wütender Krieger wird es bei weitem nicht mehr so nett sein. Mir wäre es lieber, die Leute hier würden sie nicht als Bedrohung betrachten.«
    »Du klingst so ruhig, wenn du über sie redest«, meinte Devon und war offensichtlich verwirrt. »Mir machen sie Angst. Ich weiß nicht, wie du sie ertragen kannst.«
    Galway lachte. »Vielleicht hilft es, dass ich mein Leben damit verbracht habe, gefährliche Raubtiere zu jagen. Die jagen einem auch eine ziemliche Angst ein. Hedu ist ein guter Junge. Er macht kein großes Gewese darum, dass er ein Krieger ist, also gibt es auch keinen Grund, dass ich es tue.«
    »Nicht jeder wird dir da zustimmen«, antwortete Devon.
    »Die meisten Frauen schon. Sie wissen, wer ihre Kinder beschützen wird.« Galway warf einen Blick zurück auf das Ratszelt. Er konnte hören, dass die Diskussion weiterging, über Essen und Hinrichtungen und auch über die Krieger. Er hatte seinen Teil gesagt.
    Plötzlich hatte er eine Idee. »Vielleicht wird es ihnen helfen, zu sehen, dass die Krieger etwas tun können, was den Leuten hier nicht möglich ist.« Der Trapper schlug dem anderen Mann auf die Schulter und ging durch den Schnee davon.
    »Wo gehst du hin?«, fragte Devon.
    »Ich möchte jemanden um einen Gefallen bitten.«

[home]
20
    L eon kniete auf dem kalten Boden eines Raumes, der aus dem Felsen geschlagen worden war. Seine einzige Lichtquelle war eine einzelne, tropfende Kerze. Man hatte ihm seine Waffen und die Stiefel abgenommen, und seine Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden. Ein kurzes Seil verband die Arme mit den Knöcheln, so dass er sich nicht aus seiner kauernden Position aufrichten konnte. Seine Hände und Füße waren taub, und am Kopf hatte er eine große Beule, wo Mace ihn geschlagen hatte. Seine Sicht war ein wenig verschwommen, und jedes Mal, wenn er sich bewegte, wurde ihm schlecht.
    Er bewegte sich kaum, befand sich in einem Dämmerzustand aus Schmerz und Erschöpfung, der Kopf war auf die Brust gesunken. Alles, in das er je Vertrauen gehabt hatte, war in dem Moment zusammengebrochen, als er zum ersten Mal seinen Krieger hatte

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