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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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an Höhe zu gewinnen, aber er war nicht stark genug. Verzweifelt erschuf er mehr Klauen und grub sie in die Kreatur. Über die Verbindung zum Stock schickte er einen Hilferuf aus, während er sich vorwärtskämpfte. Bald hörte er eine leise Antwort. Einige Zeit später tauchte Ril auf. Hedu kämpfte mit Luftströmungen, die ihn auf seinem Weg zum Meer nicht behindert hatten.
    Der ältere Krieger hatte schon den ganzen Tag schlechte Laune. Er schoss aus den tiefhängenden Wolken herab, als erwarte er einen Kampf. Als er sah, was Hedu trug, keuchte er auf. Es war ungefähr ein Drittel größer als der junge Krieger.
    Was ist das?
    Ich weiß es nicht. Galway hat mich gebeten, es zu holen.
    Warum?
    Zum Essen, glaube ich.
Hedu verlagerte seinen Griff und hätte das Ding fast fallen lassen.
Hilfe!
    Ril schüttelte sich angewidert, aber er kam näher und übernahm einen Teil des Gewichtes. Zusammen hoben sie den Kadaver über die Wolkenlinie, wo die Luftströmungen nicht so heimtückisch waren und niemand sie sehen konnte. Erleichtert hielt Hedu auf zu Hause zu, froh darüber, das Gewicht nicht mehr allein tragen zu müssen.
    Galway hat dir befohlen, es zu holen?,
fragte Ril und seine Wolkenform flackerte verwirrt.
Warum gehorchst du einem Menschen?
    Hedu dachte darüber nach.
Solie hat gesagt, dass die Männer hier keine Krieger sind, und wir sollten uns nicht so benehmen, als wären sie es. Sie hat gesagt, wir müssen aufhören, sie als Feinde zu sehen.
    Männer sind Feinde,
antwortete Ril.
    Galway nicht,
hielt Hedu dagegen.
Er war freundlich zu mir. Ich wäre ohne seine Hilfe gestorben.
Er hielt kurz inne.
Ich glaube, ich mag ihn. Er ist ein Freund. Wenn jemand nett zu dir ist, ist es doch egal, ob sie weiblich oder männlich sind, oder? Sie sind Freunde.
    Es ist nicht egal.
    Aber wir sind Freunde,
erklärte Hedu.
    Ril bildete einen Schwanz aus Rauch und schlug damit.
Wir sind anders. Wir sind aus derselben Stocklinie.
    Und? Ursprünglich warst du das nicht. Aber jetzt sind wir Freunde. Ich will, dass auch Männer wie Galway meine Freunde sind.
    Ich will mit keinem Mann befreundet sein!,
brüllte Ril, ließ den Kadaver los und schoss davon.
    Hedu schrie auf und wickelte sich um seine Beute. Er bemühte sich, sie nicht fallen zu lassen, während er schneller und schneller nach unten sank. Da sie gerade die Berge überquert hatten, landete er bäuchlings auf den Ebenen. Er touchierte kurz den schneebedeckten Boden, bevor er sich langsam und elend nach Hause kämpfte. Er konnte Ril sehen, ein wütender Punkt am Horizont. Der Hass des Sylphen wurde durch die Stocklinie verbreitet, wenn auch nicht durch die Atmosphäre, was Solie ihm verboten hatte.
    Aus der Ferne kam eine Anfrage von Mace, der wissen wollte, was nicht in Ordnung war. Hedu knurrte nur, weil er es selbst nicht verstand. Er wickelte so viel von seiner Wolkenform um den Kadaver, wie ihm möglich war, aber auch das verhinderte nicht, dass Blut hinter ihm auf den Boden tropfte, während er sich weiterkämpfte.
    Es kostete ihn fast den gesamten restlichen Tag, nach Hause zu kommen, und als er endlich ankam, hatte er kaum noch Kraft. Zu erschöpft, um die Klippe zu bezwingen, flog er nach hinten und erklomm den Hang. Erstaunte Menschen starrten ihn und seine Beute an. Kinder schrien und rannten hinter ihm her, aber schließlich trat Solie, ein Schälmesser in der einen Hand und eine halb geschälte Kartoffel in der anderen, aus dem Küchenzelt. Sie hatte die Augen vor Überraschung und Freude weit aufgerissen.
    Mace war direkt hinter ihr, sein Gesicht ausdruckslos. Andere Männer starrten Hedu schockiert an – und nicht nur ihn, auch seine Beute. Aber sie hatten keine Angst. Hedu konnte sogar glückliche Erleichterung spüren und Verständnis dafür, was Galway damit gemeint hatte, dass die Krieger genug Essen besorgen konnten, um die Gemeinschaft über den Winter zu bringen.
    Hedu schwebte direkt vor seine Königin und ließ seine Last fallen. Der fast fünf Meter lange Wal fiel vor ihr auf den Boden. Dann nahm der Krieger wieder menschliche Form an, stolperte zu seiner Königin und fiel in ihre Arme, völlig ausgelaugt. Als ihre Energie ihn einhüllte, drückte er sich an sie und trank.
    »Ist das genug Fleisch?«, fragte er in klagendem Tonfall.
    Sie kicherte. »Das will ich doch hoffen.«
     
    An diesem Abend gab es dicke Walsteaks, ein wunderbares Festmahl. Die Teile, die nicht gegessen wurden, wurden bereits geräuchert, und das Fett wurde für Kerzen und

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