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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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des Jungen doch diesmal, lächelte er. Sein Haupt schien mit einem Mal frei, nichts mehr zu wiegen, dennoch war ein bedrohlicher Schatten in seinem Inneren geblieben, den er irgendwie geschafft hatte einzuschließen. Und mit der Gestalt, war auch seine Magie eingeschlossen worden, und er hatte den Raum zu seinem Herzen fest verschlossen, mit einem Schlüssel, den er hatte verschwinden lassen, wie ein Jahrmarktsgaukler ein Goldstück verschwinden lässt.
    Und es aus dem Ohr eines Passanten wieder herauszieht, dachte er und lächelte, grinste über das, was er unbewusst getan hatte. Er merkte, dass es nur den Stimmen, die ihn umgeben hatten, vertrauen musste, denn das war es, was die Pflanzen von ihm wollten. Sie wollten ihm ihr Leid mitteilen und er hatte es aufgenommen, nicht von ihnen, aber er hatte mitgefühlt und der Schmerz hatte ihn ebenso stark wie in seinem Traum durchspült. Doch diesmal war er dadurch erweckt worden, und immer noch galt es das Rätsel zu lösen, bis es zu spät war. Oder hatte er es bereist gelöst?
    Während er darüber nachdachte, lehnte er sich gegen den Baum, und teilte seinen Leib mit Sonne und Schatten, wobei er den anderen zuschaute, die begannen mit Axt und Schwert große Holzstücke aus dem Wald zu schlagen. Diese wurden mit Stricken verknotet, um sie stabil zu machen, damit sie nicht mitten auf dem Wasser zerbrachen und sie alle von dem reißenden Strom gepackt wurden.
    Jetzt sah er in die grauen Augen Rocan s, über die ein erstaunter, wenn auch misstrauisch wirkender Schimmer glitt und sich wie Nebel in seinen Gedanken ausbreitete. „Geht es dir besser?“, fragte er und setzte sich im Schneidersitz vor einen Baum, während er die frische, kühle Luft einatmete, die geschwängert von Honig und schwerer Feuchtigkeit war.
    Thronn lächelte, verzichtete auf eine Antwort, denn es war befriedigend nach diesen Stunden des völligen Verlierens endliche eine Stimme zu hören. Schließlich setzte er eine ernste Mine auf, um seinen Gegenüber nicht sofort zu erschrecken, während er sagte: „Das Gift ist noch immer in mir, Rocan.“ Seine Stimme war seltsam ruhig und gefasst, als er die Worte aussprach. Der Junge zuckte unweigerlich zusammen, und ein Funke des Mutes erlosch. Er hatte Angst, dass sein Onkel ein weiteres Mal erkranken würde. „Mit der Hilfe von Magie habe ich es jedoch eingeschlossen. Mit ihm ist auch meine Magie gegangen und ich bin nutzlos für Euch...“ Er schwieg. Er hatte befürchtet das sagen zu müssen, doch es war die Wahrheit und gerade die war es, die schon seit Wochen überfällig war. „Meine Kraft hat nachgelassen und ich bin immer noch schwach. Die Kraft ruht nicht mehr wie einst in mir. Sie ist jetzt aufgeteilt und nur noch schwach. Es wird mir erlaubt sein, mit dir zu gehen und dich zu beschützen, doch weiter wird meine Energie nicht reichen. Sie wird verfliegen, bevor du...“ Stockend hakte er mitten im Satz, schlug sich und verbannte seinen Gedanken. Das war zu früh!, schimpfte er sich. Er wollte es Rocan unbedingt sagen, doch die Vergangenheit hatte ihn gelernt bis zum Äußersten zu warten. Doch der Junge wartete auf eine Antwort. Er konnte ihn nicht so einfach sitzen lassen. Also begann er weiter zu reden, diesmal jedoch langsamer und er überlegte sich jedes einzelne Wort, dass er von sich gab: „Bevor ich gehe, werde ich dir noch viel beibringen. Deine Magie ist noch zu einem großen Teil unbenutzt und unvollständig. Meine Aufgabe ist es, dein Lehrer zu sein und ich werde tun, was ich tun muss. Es ist mein Schwur, der mich an dich bindet, Rocan!“            
     
    Das Licht kam von Osten, schien zwischen den Kuppen und schneebedeckten Kämmen der Regenfelsen hindurch, deren Silhouetten sich von der Beargrweininsel dunkel und kalt erhob. Das Wasser schimmerte in einem hellblauen Streifen, durchzogen von schimmernden Fäden aus Gold, welche die Wellen woben. Vom höchsten Punkt des Wachturms von Pakin konnte man sogar über das raue Gestein des Hórenfels-Abdün hinwegblicken und Burg Krakenstein und die Ebenen von Argon erkennen, die sich langsam aus den Falten der Nacht erhoben. Um die Feste hatten sich Tausende von grauen Zelten gelegt, deren Fläche bis an die Ufer des Mauradin führte.
    „Ein Trick.“, sagte Kajetan, während er wie gebannt in die Ferne starrte. „Ein Trick, um Euch zu täuschen, Elf.“ Er hatte seine Augen zusammen gekniffen, und so entstanden kleine Fältchen um seine hungrigen Augen, während seine

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