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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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zu einem überdeutlichen fragenden und nachdenklichen Ausdruck. „Ich meine..., ich könnte mir vorstellen Euch schon einmal auf einem Bild gesehen zu haben.“ Er packte ein Stück Brot aus seinem Rucksack und riss einen Brocken ab, schob ihn sich - ohne die Augen von dem Großen zu lassen - in den Mund und zog die Mundwinkel nach oben, lachte aber nicht laut, denn das Kauen untersagte es ihm. Er bekam einen etwas irren Ausdruck. „Ha...,“. Er seufzte. „aber vielleicht irre ich mich auch.“ Als er die Hände wegwerfend in die Luft warf, spitzte Thronn seine Ohren und seine elfischen Züge wurden deutlicher.
    „Glaubt Ihr an Magie, Orgama?“, fragte er dann und lächelte zurück.
    „Ich glaube an Visionen!“, brach er hervor und sein Ausdruck wirkte ernst, als er sich vorbeugte.
    „Hattet Ihr solche?“ Seine Stimme war rau und forsch.
    Ein breites Grinsen kristallisierte sich heraus und Kellens Augen funkelten wild. „Kommt darauf an...“
    „Auf was kommt es an?“, erkundigte sich Warrket scharf.
    „Was Ihr mir darüber erzählen könnt.“, gab er zu und lehnte sich zurück, beruhigt und selbstsicher. Innerlich kochte er und schwitzte. Diese Taktik funktionierte nicht bei jedem, nur manche fiele auf den Trick herein, der sich in diesen Sätzen eingeschlichen hatte. Und er hoffte inständig, dass der fremde Wandere zu diesen Leuten gehörte. Sein Herz begann lauter zu pochen, als er die Züge des Dunklen studierte. So nah war er der Wahrheit, so nah der Erkenntnis. Er spürte, wie er zu schwitzen begann und wie sich seine Muskeln versteiften, während der Andere ihn mit seinen Augen zu durchbohren schien.
    „Ich kenne Euch.“, stellte Warrket schließlich offen fest, aber keine Regung in seinem Gesicht war zu deuten. „Es gibt... Geschichten über Fahrende.“, sagte er, die Worte genau wählend. „Geschichten über die Vergangenheit. Gut, ich will offen mit Euch reden, denn ich spüre, was Ihr gegenüber uns empfindet.“ Er betrachtete kurz die Gesichter seiner Gefährten. Rocan nickte vorsichtig und kaum erkennbar, aber Thronn registrierte es und blickte wieder zurück auf Orgama. „Ich bin ein Druide, ein Magier des höchsten Standes, ausgesandt von dem Schatten, der dort in der Dunkelheit der Ungewissheit lauert, empfangen von dem Geiste der Magie, auf meiner heiligen Mission.“ Seine Augen waren starr und fest, ohne Tiefe. „Schlachtgetöse und Bäder von Blut raubten mir meine Magie, stahlen mir meine Kraft, die Krankheit plagten mich lang. Doch jetzt bin ich zurück, errettet aus den heilenden Quellen der Silberseen und meine Magie ist heimgekehrt, durchflutet mich von Neuem und ich werde siegen, werde Melwiora in den Abgrund der Hölle zurück verbannen und mich an ihren Schmerzensschreien laben, wenn sie dahinschmilzt...!“ Er hatte die Hand zur Faust geballt und seinen Wangen zitterten, sein Körper bebte, als die Magie des geheimen Feuers in ihm wallte und seine Wut zum Brodeln brachte. Schließlich versank der Zorn, in seine Pupillen kam ein bekennender, ruhiger Ausdruck und er entspannte sich. Als er nach einer langen, schlanken Klinge griff und sie ins Feuer hielt, so, dass sich die Glut und die züngelnden Flammen auf der blanken Oberfläche spiegelten, erhob er von neuem die Stimme, sprach in der gefassten, angespannten Stille: „Ich werde euch eine Geschichte erzählen, von Tod, Neid und Hass und von Fahrenden, vom erneuten Aufleben der Magie und vom Ende....“
    Die wattigen Schichten Sendiniors Schlafs lösten sich langsam auf, verdunsteten in seinen Gedanken. Noch schläfrige rieb er sich die Augen, Schmerzen pulsierten in seinem ganzen Körper und er fühlte sich irgendwie auf seltsame Weise gealtert. Das kam wahrscheinlich daher, dass er wiedereinmal zu viel Magie eingesetzt hatte.
    Er blickte sich und ihm war gar nicht so richtig bewusst, dass das, was sich wärmend auf seinem Bauch befand, eine dicke Decke aus weichem Fell war und das er neben einem hell lodernden Lagerfeuer lag, das knisterte und brutzelte, als hätte man zu viel Zunder hineingeworfen. Aber ihm fiel auf, dass er sich in einer großen Höhle befand, deren Wände rau und uneben waren, wie in einem Bergwerk. Außer ihm befand sich nur ein ganz in rotem Samt gekleideter älterer Mann im Raum, der anscheinend eingenickt war, die Krempe seines Hutes tief in die Stirn gezogen und Arme stützend hinter den Kopf gelegt. Der Höhlenraumeingang befand sich links von ihm und war nur ein schmaler Spalt, durch

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