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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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den man entweder kriechen oder sich dünn durchquetschen musste. Gedämpftes Stimmengewirr hallte von Fern und die Höhlendecke war tief in Schatten getaucht.
    Endlich wagte er es sich zu regen und stechende Schmerzen jagten durch seinen Körper, als wäre er erst vor wenigen Minuten gefoltert worden.
    „Na bist d’ endlich wach, Alterchen? Hab schon lang genug gewartet...“
    Es war der Mann mit dem Hut, der ihn angesprochen hatte und jetzt verschlafen blinzelte.
    „Was is’ n mit dir passiert? Wer bist d’? Ach und noch was: Was hast n hier verloren?“
    Von Fragen überschüttet und überfordert brachte der Druide kein Wort heraus, sondern versuchte nur wieder sich unter Qualen aufzurichten, wobei er den Kerl in der Höhlenecke keines Blickes würdigte. Es roch etwas schwefelig und war kalt, eiskalt.
    „Redest wohl nicht gern, hä?“
    Sendinior suchte nach seinem Stock, fand ihn und richtete ihn auf den Mann.
    „Was hast n vor?“, grummelte der Mann lächelnd.
    Gerade wollte der Magier eine Salve blaues Feuer aus seinem Stock fahren lassen, als er merkte, dass er immer noch zu schwach für einen Angriff war, also fügte er sich widerwillig und bekümmert der Macht des Kerls.
    „Man nennt mich den Druiden Sendinior Allagan. Ich kann mich nicht mehr so gut an das, was geschehen ist erinnern, doch ich weiß, dass ich schnellst möglich erst nach Towrin und Irkwen muss und dann weiter ins Kreuzgebirge... Es ist von größter Wichtigkeit...“
    „Ein Druide?“ Die Stimme des Mannes war belustigt. „D scheinst mir böse auf den Kopf gefallen zu sein, wenn d’ glaubst, dass dso einer bist!“
    Er lachte schallend und zwei Gestalten, ebenfalls in rote und grüne Gewänder gehüllt, schoben sich durch den engen Felsspalt in die Höhlennische.
    „Was ist hier los?“, fragte der größere der beiden Neuen mit scharfer Stimme. Er war jung, schlank, hatte helle Haare und listige Augen.
    „Der glaubt, dass er hexen kann! Ha, ha, ha...“
    Der ältere, dürre Mann, der vor Lachen gekrümmt am Boden lag war nicht mehr zu bremsen und so kicherte er prustend weiter.
    „Schweig still, oder willst du, dass mein Messer deine Kehle martert?“
    Der kleine Mann war sofort still, denn der, welcher hier anscheinend der Kopf der Bande war, hatte ein langes Messer gezückt und fuchtelte bedrohlich damit herum, die Klinge blinkte im Feuerschein.
    Jetzt sprach der Mann mit dem Messer weiter zu Sendinior:
    „Wer bist du, was willst du hier und woher kommst du? Spreche wahr oder du wirst den morgigen Tag nicht erleben!“
    Der Druide schluckte. Zwar waren Todesdrohungen oftmals nicht so ernst gemeint, doch die Augen des Mannes schienen in ihm etwas unruhiges hervorzurufen, etwas, was bedeutete, dass er in Gefahr war. Die Züge des Mannes waren nicht eindeutig, schienen aber doch bedenklich und schlau, schlau genug um einen Gefangenen am Leben zu lassen, fand Sendinior, aber wenn der Mann wirklich das war, für was er ihn hielt, ein Mörder, Dieb, sprich: ein Fahrender, dann steckte er wirklich tief in der Klemme. Mit Fahrensleuten konnte man nicht spaßen, nur verhandeln, doch das Schlimme war, dass er im Moment nichts anderes als sein nacktes Überleben zum Handeln hatte.
    „Ich bin Sendinior Allagan...“, brachte er heraus, wurde aber sogleich wieder unterbrochen:
    „Allagan? Der Druide Allagan?“ Der Magier nickte vorsichtig, denn er musste aufpassen, was er in der Gegenwart dieses Fuchses sagte. Die Mine seines Gegenüber änderte sich blitzartig, ein nettes Lächeln trat auf und bewundernde Augen öffneten sich. Das lange Messer schob er zurück in seinen Gürtel.
    „Meister Allagan, es ist mir eine Freude euch kennen zu lernen! Ich habe schon so viel von Euch gehört...“ Er schüttelte Sendinior die Hand, der es endlich geschafft hatte sich unter Qualen aufzurichten und sich nun auf seinen Stab stützte. „Vor allem deswegen, weil unser Wanderzauberer so viel quatscht...“
    „Ich muss so schnell wie möglich nach Towrin und Irkwen!“, beharrte er unnachgiebig.
    „Nein, nein, nein, erst stelle ich mich vor, dann können wir übers Geschäft reden, schließlich seid Ihr mein Gefangener. Meine Männer fanden Euch draußen vor der Höhle liegen und brachten Euch nach drinnen, Meister Sendinior! ... Ich bin Arian, der bekannteste Fahrensmann im westlichen Südland!“
    „Freut mich sehr, aber ich kann nicht Euer Gefangener sein!“
    „Doch, das könnt Ihr! Und jetzt kommt mit, ich bringe Euch zu unseren Wagen!

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