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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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wurden eiskalt, schlaff, und die Waffe entglitt ihm und schlug scheppernd auf dem kalten Steinboden auf. Der General ruderte wild mit den Armen, während er herabsank, sein Gesicht war bleich und die haftenden Weben schienen ihn anzusaugen und ihn zu sich zu reißen. Er rebellierte dagegen, versuchte die unsichtbaren Bänder zu zerreißen, doch griff ins Leere, wo er das Netz fühlte. Doch wusste er, dass es da war! Aber dann lähmte ihn die Angst, als das riesige Insekt sich plötzlich blitzschnell auf ihn zu bewegte, die spitzen, dürren Beine ließen sich wie Metall auf Stein vernehmen, Zangen grabschten nach ihm...
    Starr und verrückt vor Angst sah er dem Unheil entgegen, ein monströses Tier, das verbunden war mit Metall- und Eisenplatten, lebendes Gewebe mit Müll. Ein Wesen, das gar nicht existieren durfte.
    „Arkanon!“, ertönte ein Schrei hinter ihm, Schritte hallten, doch das Fauchen und Brummeln des Dämons, der sich jetzt tödlich über ihn neigte, war das einzige, auf was er jetzt noch konzentriert lauschen konnte. Höllisch gelbe Augen lagen triefend und rotfeucht in engen Löchern, die in einen Panzer geschlitzt waren, verlängerte Beißzangen und irreal lange Zähne neigen sich zu ihm herab, bereit ihn zu durchbohren und das Licht seines Lebens zu stehlen, seine Brust bis auf die Knochen zu zerfetzen. Dann war da auf einmal ein sirrendes Geräusch, das nah an seinem Ohr vorbeirauschte, und dann grub sich die harte Klinge des elfischen Messers in die brutalen Fresswerkzeuge des Gegners. Angst und Verzweiflung, brodelnder Hass zerrissen sich in den kreischenden Schreien der Spinne, als sie mit blutendem Antlitz zurückwich, sonderbar schnell und huschend.
    Und sofort war das unsichtbare Gefängnis um den General verschwunden, die Energie kehrte so langsam in seinen Leib zurück. Schnell richtete er sich auf, während er nach einem Knochen griff, an dem noch Kleidungsfetzen hingen, die mittlerweile Feuer gefangen hatten. Zu schnell, denn das schwindelnde Gefühl ereilte ihn sogleich und dunkle Schemen breiteten sich sandsturmartig in seinem Gesichtsfeld aus. Es dauerte eine Minute, bis er wieder klar sehen konnte und sich sein Stand gefestigt hatte, dann bemerkte er Wye, der plötzlich wie vom Donner gerührt neben ihm stand und ihm mit einem eifrigen Nicken ein langes Schwert zuwarf. Ebenfalls eine Elfenklinge, feiner und leichter als die Schwerter der Menschen. Er fing sie in der Luft auf und richtete sie sogleich nach vorn, um das, was sich dort in die Schatten kauerte, von sich fern zu halten. Ein weiteres Mal würde dieses Biest ihn nicht schockieren, nicht noch einmal würde ihn dieser grässliche Anblick von den Füßen reißen! Entschlossen trat er vor, bis sich die dämonische Fratze auf der Klinge spiegelte. Hinter sich spürte er, wie seine Gefährten sich schnell näherten und ihren Posten jeweils drei Schritte neben ihm bezogen. Waffen glommen im Licht der Fackeln.
    Dann schoss die riesige Spinne plötzlich vor, zischte auf Sephoría zu, die sich links von Vivren befand. Sie stieß einen angsterfüllten Schrei aus, doch die Furcht um das Leben der Königin verlieh ihm unsagbare Kraft und Schnelligkeit. Ohne, dass ein anderer auch nur im Geringsten Handeln konnte, schlug er zu, zielte auf den Kopf des Ungeheuers. Metall kreischte auf Metall, als er an der eisernen Schutzhülle abglitt und Funken sprühten. Fauchend schüttelte das Vieh den Kopf und wandte sich ebenso schnell wie der General zugestoßen hatte Demselben zu. Harte, dürre Spinnenbeine schossen auf ihn zu und im nächsten Moment explodierte der Schmerz in ihm, als sich die Beißwerkzeuge in seine Wade bohrten, Knochen zermalmten und Muskelfleisch zerrissen. Er jaulte laut auf hackte wie besessen auf den Leib des Dämonen ein, immer wieder, immer wieder, bis... bis die Klinge brach und das Schwert in alle Himmelsrichtungen davon geschleudert wurde. Noch in der selben Sekunde, in der er merkte, dass sich seine Waffe verflüchtigt hatte, trat er mit dem anderen Bein zu.
    Tobender Schmerz durchjagte seinen Körper, als er hinten über fiel, hörte das Brechen von Knochen in seinen Beinen nicht auf, denn noch immer rissen die Zangen an seiner Wade, zerfleischten sie und zerfetzten lebendes Gewebe, schaufelten alles in sich hinein, in einer Gier von Blut schlürfte es den Lebenssaft...
    Endlich kamen ihm die anderen zur Hilfe, stachen auf den riesigen Hinterleib ein, doch ihre Schwerter prallten ab, wie als wäre nichts geschehen.

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