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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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an und wollte gerade herumfahren, um seinen neuen Gegner in Empfang zu nehmen, als plötzlich Bar vor ihm stand.
    „Josias...!“ Die Stimme des Elfen klang eindringlich und besorgt. „Es ist vorbei...!“ Der Elf sah ihn aus dunklen, flehenden Augen an und wollte ihn umarmen, ihn beruhigen.
    Schmerz- und hasserfüllt neigte er den Kopf beiseite und starrte in den sich langsam lichtenden, sandfarbenen Schleier. Er war gekränkt in seiner Ehre und seine Energie erschöpft. Sein Atem ging schwer und er wurde sich bewusst, welche Kraftanstrengung er geleistet hatte. Muskeln brannten und waren wie gelähmt, taub, er selbst blutete aus zahlreichen Wunden und sein Gegner hatte nur einige kleine Kratzer abbekommen. Nein! Es konnte noch nicht zuende sein! Durfte nicht! Dann sah er seinen Freund stumm an. Und noch während er ihn musterte, sagte er schlicht: „Nein.“, und wandte sich ab.
    „Was...“
    „Ich werde hier bleiben!“, sagte er entschlossen. Seine hungrigen Augen waren starr auf das gerichtet, was vor ihm lag. Sein Schicksal. „Und euch alles vom Halse halten, was da noch kommen mag.“
    „Du bist doch ganz allein...“
    Kajetan schüttelte den Kopf. „Ich bin Truppführer.“, sagte er rau. „Kenne mich mit solchen Sachen aus! Werd schon irgendwie mit fertig werden!“ Er legte seinen Rucksack nieder und begann verschiedene Arten von Waffen auszupacken.
    „Dann bleibe ich ebenfalls hier!“, beharrte Óus und reckte mutig das Kinn vor.
    Entgeistert und prüfend sah der Truppführer ihn an. „Nein.“, entgegnete er schlicht und fuhr fort die Sachen auszuräumen. Im Hintergrund senkte sich der Staub wieder auf die Brocken. Etwas schien sich darunter zu bewegen.
    „Aber...“
    „Es ist noch nicht vorbei!“
    „Aber...“
    „Geh mit den anderen! Erfülle deine Aufgabe!“
    „Und dann werde ich so schnell wie möglich zurückkommen! Und dir im Kampf beistehen.“, erklärte er und legte dem Menschen erneut den Arm um die Schulter. „Ich werde ein Auge auf Rune haben.“
    „Besser zwei.“, murmelte Kajetan, während er seinem Gefährten auf die Schulter klopfte. „Ich erinnere mich noch genau daran, als du mir zum ersten Mal im Aróhcktal begegnet bist. Ein junger, schnittiger Elf, voller Selbstvertrauen und Mut, Entschlossenheit und Kraft.“ Während er lächelte zogen sich Falten durch sein verschrammtes Gesicht, die einfach nicht hier hergehören sollten. Blut rann aus den so entstehenden Kuhlen. Dunkles Rot füllte sich in der Verwitterung. Er lehnte seine Stirn gegen die seine. Kühler Elfenschweiß mischte sich mit heißem Menschenblut. Er fieberte, seine Stimme zitterte leicht. „Ich dachte damals, du seiest ein General. Dabei warst du König...!“ Ein fröhliches/bitteres Lächeln zeigte sich. „Ich bin alt, weißt du? So etwas ist im Grunde genommen nichts für mich. Meine Haut ist dünn und rissig geworden in den langen Jahren, meine Muskeln sind geschrumpft und schlaffer geworden. Das Blut wird nicht mehr so voller Inbrunst durch meine Wehnen gepumpt.“ Er wiegte sich hin und her, während die Freunde sich zum Abschied umarmten. Keiner wusste, ob er den anderen je wiedersehen würde... „Und ich werde sterben.“, gab er dann hart und feststellend zu. „Doch ich sag dir was, Eszentir: Es ist egal, ob ich hier sterbe, mit dem Vertrauen darauf, euch geholfen zu haben, oder irgendwann in einem durchgesessenen Sessel zu verrecken!“ Seine Augen sprachen puren trotz. „Darum werde ich hier bleiben!“
    Óus nickte zustimmend und verständnisvoll. Der alte Mann hatte ihm sein Herz geöffnet. Er durfte das nicht einfach vage abtun. Vielleicht würde er nie mehr die Gelegenheit dazu haben, und deshalb bedankte er sich jetzt.
    „Seid ihr bald fertig? Es geht weiter! Verdammtes Elfenpack!“ Dann trottete Dunc Kingroh davon, auf seinem Gesicht stand der übliche trotzige Ausdruck und er hatte die Miene zu einer gemeinen Fratze verzogen. „War ja klar! Die Langen sind immer so sentimental!“, frotzelte er. „Lasst uns lieber gehen. Dort unten warten Gnome auf uns!“
    Hastig lenkten sie ihre Schritte bergab ins Tal, die Gewissheit ritt ihnen im Nacken, dass ihnen bald Gnome, Orks oder gar Schattenorks begegnen würden. Vielleicht würden sogar einige Trolle das Passtor bewachen, oder etwas Schlimmeres, wie der Zwerg ihnen dauerhaft klar zu machen versuchte. Etwas, das in Gestalt eines Bären auftauchen würde, nur, um sie dann zu zerreißen, in seiner eigenen, formlosen Gestalt. Die

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