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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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feingliedrigen, grün bis gelben Gestalten von Gnomen vorbei, mir chromverzierten Rüstungen und Kurzschwertern, dicken Geldsäcken an den Gürteln und immer einen verschlagenen Ausdruck auf dem verbeulten, runden Gesicht mit den Augen, die trüb und so groß wie Teetassen waren, gefährlich schimmerten sie wässrig in einem geheimnisvollen Blau. Gnome, welche die Hautfarben von knorrigen Kartoffelschalen hatten, besaßen meist Gelbe Augen mit einer giftgrünen Pupille. Borsten sprossen ihnen aus Ohren und Nasen und überhaupt fast überall, nur ihre Schädel waren kahl, dicke Hautfalten wölbten sich um die spitzen Ohren. Unter den Rüstungen trugen sie meist nur Lumpen und etwas Leder, denn keiner glaubte so recht daran, dass der Hadesfelsen einmal fallen würde. Die größte Festung aller Zeiten, die jemals gebaut worden war, könnte gar nicht fallen. Tief in ihrem Inneren gab es Maschinen, betrieben durch die Kraft des Vulkanfeuers, das zwar erloschen, aber wieder geschürt wurde, diese Geräte waren da, um zu foltern. Menschen. Tiere. Alle Lebewesen konnten hier verstümmelt oder zermalmt werden, verbrannt oder durchlöchert, geköpft, gevierteilt, erschlagen werden. Und es gab noch mehr Möglichkeiten jemandem zum Sprechen zu bringen. Zusätzlich befanden sich dort unten die Laboratorien, in denen die gefürchteten Schattenorks gezüchtet wurden, wilde, unverwüstliche Biester, erschaffen aus dem Blut aller Völker, geschaffen um zu vernichten, was noch übrig war.
    Melwiora dreht sich weg von dem, was sie sah. Es musste nicht sein, dass sie beobachtete, wie einer der größten Krieger geschaffen wurde. Über Rohrleitungen aus Titan und Mithril, dem Material, das aus gestoßenem Drachenpanzer entstand, floss die flüssige Lava in riesige Schaufelräder aus dem gleichen Metall. Durch viele Zahnräder und Bänder, Hebel und Waagen wurden so die Folterwerkzeuge betrieben, welche die Körper der Gefangenen streckten und all ihre Glieder ausrenkten, verstümmelten oder verbogen, sodass der ganze Korpus von vorn bis hinten verschoben und abgewandelt war, die beste Voraussetzung um ein neues Wesen zu schaffen. Anschließend wurde ein ausgeschlachteter Körper jeder Rasse in eine Schlickblase im Schlamm vergraben, während alles von Magma übergossen wurde. Schamanen und Hexer, Zauberer und Magier des Bösen sprachen ihre dunklen Formeln der Verdammnis der Seelen über den Toten aus, sodass sie sich vereinen mögen, um einen neuen, unerbittlichen Krieger zu schaffen.
    Und dann, aus dem hell lodernden Schein des Feuers, tauchten die Gestalten auf, warfen monströse Schatten an die steinernen Wände und gaben ihre Grausamkeit preis. Es war wie bei einer Geburt. Wesen wurden aus der Dunkelheit und der Magie erschaffen, schrieen und brüllten nach Nahrung, grausame, schreckliche Schreie der Gier! Und Blut musste fließen. Der Lebenssaft schoss aus den Gebeinen der Gefolterten, wurde in verdreckten Kübeln aufgefangen, nur, um dann zu der grausamen Armee des Todes gebracht zu werden.
    Wieder erinnerte sie sich an das, was sie gerade im Spiegel gesehen hatte, während sie durch die Kammern und Gänge, den Weg nach unten in die Feurigen Tiefen zu der Fabrik des Grauens schritt, eine eisige Person, deren einzige Bekleidung schwarze, beinahe durchsichtige Leinen sind. Sie wirkte einfach betörend, auf alles, was da kam und alles, was da ging. Gnome und verirrte Trolle der Garde wurden von ihr sofort in den Bann geschlagen. Sie lächelte. Sie hatte sogar die einzige Hoffnung der Welt verführt. Grausame Gedanken kamen in ihr auf, doch das soeben Gesehene verscheuchte diese wieder, ließ nicht zu, dass sie sich freute. Der Genuss ihres Triumphes musste eben warten. Erst musste das kleinere Übel beseitigt werden!
    Sie tat einen grotesken Wink mit der Hand und vor ihren frostigen Blicken entstand eine rauchige Scheibe aus Luft und Schatten, ein Scheibe aus Kristallglas. Sie riss die Lider nach oben, sodass ihr Blick stechend und brutal auf das irreale Glas traf. Es war, als ob es splittern würde, hauchfeine Risse zogen sich durch die trübe Oberfläche, dann versagte die Kraft und leichtfüßige, schwebende Magie malte ein Bild in die Luft. Das Dröhnen und Donnern der Geräte, der schwefelige Gestank und die heulenden, schrillen Schreie waren jetzt nur noch Nebensache. Kein Wesen mit Klauen und Zähnen, vorn übergebeugt und mit rotglühenden Augen machte einen Schritt auf sie zu, alles stand still, während sie im Angesicht des

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