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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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möglichen Richtungen zerrten. Schließlich behielt er die steinerne Maske, zu der sein Gesicht geworden war, und reihte sich neben Rocan und dem Magier auf, der Feigling Rune, der nur Melwiora und ihre gemeinsamen Nächte im Kopf hatte, war verschwunden, seinem Schicksal entflüchtet.
    „Legt nun das Schwert und den Stein vor mir nieder.“
    Sie tat es. Rocan bückte sich, und schüttete den Inhalt des kleinen Ledersäckchens auf den großen, schwarzen Schieferstein am Ufer, der fast wie ein Altar wirkte. Die flache, glänzende Oberfläche des Runensteins strahlte eine merkwürdige, besänftigende Macht aus, als würde sie sich an diesem von Zauber umgebenen Ort laben, und tauchte alles im Umkreis von drei Yard in grünes, schimmerndes Licht. Vorsichtig schlug der Grenzländer die braunen Lappen um die Klinge zurück, bis diese schließlich ganz zum Vorschein kam. Ganz im Glanze der mit feinen Wellenlinien verzierten Schwertoberfläche, bette er es neben den Stein, und es sah so aus, als wäre dieser Platz für immer bestimmt gewesen.
    Feierlich erhob der Schatten von Senragor Allagan die Stimme: „ Was zerbrochen ist,“ Kleine, weiße Funken lösten sich von seinen Fingerspitzen, schwirrten ähnlich den Glühwürmchen in warmen Nächten heran, und ergriffen das Schwert und den Stein, hoben sie auf, als wögen sie nichts, hüllten sie ganz ein in ihre vollkommene Erscheinung. Wie durch Zauber - was es ja eigentlich auch war - fügte sich der Elfenstein in seine goldene Fassung ein, und die fertige Waffe erstrahlte in einem gleißenden Flammengrund, bevor es sich in die glatte Oberfläche des Wassers senkte. „soll wieder zusammengefügt werden!“, vollendete der Schatten den Satz, und Azraìl entfloh dem dunklen Reich des Sees, stieg hinauf und glitt in Irmins Hand, wo sie fest und gut saß. Die Waffe war wunderschön und zauberhaft, der Schwertgriff passte sich sofort der Handfläche und seinen Fingern an, und die Klinge war federleicht, und dennoch härter als polierter Stahl.
    „Und wie wird es jetzt weitergehen?“, fragte Kellen und hob verständnislos die Arme.
    Der Schatten zögerte kurz. „Ihr Acht werdet euch in drei Gruppen aufteilen, und jede wird ihrer Wege gehen. Beinahe alle, die hier stehen, spielen noch eine große Rolle in diesem Spiel!“
    „Ich werde nach Westen gehen!“, sagte Eszentir gleich. „Mit der Waffe werde ich alle Feinde endgültig in die Flucht schlagen!“
    „Ich und Keroset werden mitgehen!“, erklärte Thronn. „Das Schlachtfeld erwartet uns, und die Heimat ruft. Zusammen werden wir uns auf der Druidenfestung verschanzen.“
    „Ha, ha!“, lachte der Zwerg. „Und wir vier werden also zum Hadesfelsen gehen, und versuchen, ob wir Melwiora aufhalten können!“
    „Es ist nicht Sowem Dun, die sich euch in den Weg stellen wird!“, schaltete sich der Schatten plötzlich grollend ein. „Ein weitaus dunklerer Gegner erwartet euch. Und nur der kleine Elf hat die nötige Magie, um ihn in für alle Zeiten zu vernichten!“ Für einige Momente gab er keinen Ton mehr von sich, während die buntgewürfelte Truppe sich auf die Schultern klopfte und verabschiedete. „Dunkle Schwingen nähern sich dem Ort... Ich muss nun gehen. Das Schattenreich erwartet mich...“ Und damit verschwand er, wurde verschluckt von dem Brodeln des Sees.
    Da zeriss ein schrill hallender Schrei, einem markerschütterndem Brüllen gleich, die Stille, und ein gewaltiges, düsteres Biest schob sich aus der Sturmwand heraus, ganz Schuppenpanzer, Klauen und Zähne...                                                                     
     
     

47
    DURCH DEN XANTER-SUMPF
     
    Riesige, dunkle Schwingen breiteten sich wie die Hand des Todes über das in den Stein gehauene Tal, und eine Mischung aus Fledermaus und Schlange senkte ihren monströsen mit vier Paar langen Hörnern besetzten Schädel hinab und das Glühen von bösartigen, feurigen Augen ließ die Gefährten auseinanderstieben. Lange, breite krallenbewehrte Füße legten auf Schiefer, und weiteres, schrille Schreie gellten umher, und keiner sah genau was geschah. Alle versuchten sich vor dem heißen Feuersturm in Sicherheit zu bringen, der die dunklen Steine in einem Fort zum Kochen brachte, an ihren ledernen Kleidern leckte und sich an dem gefesselten Leib des Gnoms empor tastete. Augenblicklich war überall nur noch Hitze und aufwallende Flammen, unberührtes, feuchtes

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