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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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unter den dunklen Hohlraum gleiten, den die Landschaft bildete. Die anderen folgten ihm. Als Rocan hineinrutschte, umfing ihn kalter Matsch und leere Spinnweben, die sich klebrig um ihn legten. Bei dem Wolkenbruch war der Boden hier so aufgeweicht worden, dass die Gegend sich in einen wahren Sumpf verwandelt hatte, und genau so ein Schlammloch hatte sich hier gebildet. Zähe, dicke Flüssigkeit sog sich in seine Stiefel und Kleider und er roch den durchdringenden, erdigen Gestank fauliger Erde, die ihn zu sich hinabzuzerren versuchte. Und er verharrte still, als das Schlagen von ledrigen Schwingen immer lauter wurde, und hohes Kreischen die Ruhe vertrieb.
    Das Wesen landete direkt vor ihnen, große, breite Zehenballen mit langen, messerscharfen Krallen an den Enden gruben sich in die Erde, hinterließen tiefe Abdrücke im Boden. Die Vier hielten den Atem an, während ihnen Kälte schier die Haut vom Leibe fraß. Instinktiv umfassten alle ihre Waffen fester, dicke, eiskalte Schweißperlen rannen ihnen durch die Haare, während sich jeder Muskel in ihren Körpern bis zum Zerreißen anspannte. Sie warfen sich lauernde Blicke zu. Sie bemerkten, das jemand - oder etwas - auf dem Rücken des ungewöhnlichen Geschöpfes platzgenommen hatte, jemand, der eine verblichene mit Hörnern besetzte Rüstung trug, die in keinerlei Weise menschliche Züge hatte, sie wirkte verzerrt und wie die derbe Karikatur einer solchen, während ein langer, zerfetzter Umhang das Wesen bekleidete, und dort, wo das Gesicht sein sollte, war nur reinste Schwärze, und es durchfuhr sie in eisigem Fort. Der Reiter drehte den Kopf, scheinbar auf der Suche nach etwas, durchforstete die Umgebung mit all seinen Sinnen. Ein tiefes, dröhnendes Schnaufen fuhr aus den Nasenlöchern der Bestie und als es erneut einen ihrer schrillen, markerschütternden Schreie ausstieß, prickelte es gerade so auf der Haut Rocans und er hatte das Bedürfnis aufzuspringen und davonzulaufen. Aber erkonnte sich nicht rühren. Die eisige Lähmung hatte sich von seinen Zehenspitzen an aufwärts bewegt und jeden letzten Nerv mit sich gerissen. Sein Herz raste, als wäre er kurz vor dem Ersticken, war ein lautes Hämmern in seiner Brust, und er befürchtete, dass der Dunkle es hören würde. Verstohlen warf er einen Blick zu dem Haupt der Gestalt.
    Und in dem Moment, sah die Gestalt zu ihm.
    Ein Schlag wie bei einem Erdbeben durchdrang de Körper des Elfen, und er spürte jedes einzelne Gran der Angst in seinem Körper, klebrige Spinnennetze hingen in seinem dreckbedeckten, schweißnassen Nacken und er atmete laut und gehetzt. Unsagbar kalte Furcht hatte ihn ergriffen, nahm ihn zu sich herab, und als er in das schwarze, unwirkliche Antlitz des Suchenden schaute, war es wie eine kleine Welle in einem stillen Teich. Ihre Augen trafen sich, visierten sich an und es war, als würden sich gleißende Eiskristalle in seine Netzhaut brennen... Das bizarre Reittier - ein schwarzer Drache - scharrte ungeduldig im Boden, wirbelte mit seinem heißen Atem Blätter auf und ließ schimmernde Wasserspritzer von dem feuchten Stein ihre winderhitzten Gesichter sprenkeln. Rocan hielt dem Atem an.
    Auf einmal explodierte die angespannte Stille in tosenden, blauweißen Feuerzungen, die inmitten der Wiese plötzlich Hunderte von Yard nach oben züngelten, endeten in einem gellenden Brüllen. Dort, mitten in der regennassen Idylle stand Thronn, den einen Arm weit von sich gestreckt und in seinem dreckverkrusteten, angesengten Gesicht loderte tiefster Hass. Erdbrocken waren gleich dunklem Rauch aufgewirbelt worden und übersäten nun die Steppe mit kleinen, rollenden Geschossen.
    Wild aufkreischend zerrte der Reiter an den pechschwarzen Lederzügeln und der schwarze Drache erhob sich mit tosenden Flügelschlägen, während sich bereist die feurige Magie des Suchenden in dessen Händen in flackernden Feuerbällen sammelte. Schreiend verließ die große Kreatur das Geäst und stürzte sich hinauf in die Luft, um ihren neuen Gegner von oben zu attackieren. Doch Warrket überließ nichts dem Zufall. So schnell wie er gekommen war, war er auch schon wieder im Nebel verschwunden. Einige Sekunden später leuchtete erneut ein Faden Druidenfeuer auf und stieb in die Höhe, während der Dunkle immer weiter von den Vieren weggelockt wurde. Flieht!, hallte des Hexers Stimme in seinen Gedanken. Fassungslos und mit weit aufgerissenen Augen sprach Rocan das aus, was die anderen dachten: „Er lockt ihn von uns weg!“,

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