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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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gut gewesen. Erst zu verschwinden, um den Eindruck zu vermitteln, alles wäre leer, dann mitten in ihrer Mitte auftauchen, so als wären sie gerade mal in das Wasser gestürzt, und dann einfach durch den finsteren Mahlstrom der höllischen Ausgeburten zu verschwinden. Sie waren weit genug weg von den Orks, um nicht gefunden zu werden. Auf seinem Gesicht lag nun Erleichterung, und sie rochen das feuchte Gras einer beginnenden Wiese. Mitten auf ihrem Weg waren sie nach Norden abgedreht, dorthin, wo Orgama auch Rune gesehen haben mochte, aber von ihm war nicht zu sehen. „Wo ist...?“, wollte Rocan Kellen gerade fragen, brachte den Satz aber nie zuende, da alles plötzlich in ihrer Nähe in einem riesigen, rotglühendem Feuerball explodierte.
    Eine gigantische Hitzewelle breitete sich mit einem grotesken Surren über sie aus, und Rocan und die anderen konnten sich gerade noch zu Boden werfen, bevor das ganze Gras plötzlich wie von einer unsichtbaren Windfaust getroffen umknickte und Qualm und Erdbrocken - die Zuvor noch durch die Luft gewirbelt waren - polternd in Tümpel und Pfützen platschten. Der Elf spürte, wie eine Feuerbresche dicht über seinem Rücken hinwegfuhr und alles in fünf Yard Entfernung zu Asche verwandelte. „Schnell!“, schrie er den anderen zu und riss sich mit an Unmöglichkeit grenzender Geschwindigkeit in die Höhe. Ein gigantischer, vor Glut funkelndes Etwas neigte sich über sie, glitzernde schwarze Schuppen preisgebend. Der Laurus-Davor beugte sich wie der Engel des Todes über sie und ein markerschütterndes Brüllen ging über sie hinweg, lange Sichelkrallen fuhren dicht neben ihnen in die aufgewühlte Erde und zerschrammten den Boden. Mit mächtigen Schwingen schlagend zog es sich wieder einige Yard höher, stieß erneut einen glühenden Feuerball aus, der wieder haarscharf neben ihnen mit einem ohrenbetäubendem Krachen aufschlug, und die Erde erbeben und die feuchte Sumpfwiese glühen ließ.
    Rocan hechtete durch einen Vorhang von Rauch und Dunst und befand sich plötzlich und auf seltsame Weise vor den anderen. „In den Hain!“, brüllte er und deutete auf ein kleines, lichtes Wäldchen von kahlen Laubbäumen. Totes Verrottetes lag überall wie im späten Winter, wenn die Schneedecke geschmolzen, aber noch keine Knospen an den Bäumen glimmen, und auch hier hingen seltsame Nebelgeister zwischen den Ästen. Der Elf setzte zu einem Sprint an, und wurde sich dabei gewahr, dass er die anderen weit hinter sich gelassen hatte. Ruckartig drehte er sich herum, und wäre beinahe mit Kellen zusammen gestoßen, der dicht hinter ihm lag, und sein Schwert bereits kampfbereit erhoben hatte. Und dann sah er das Wesen, das dicht über dem Boden hing und wild mit den riesigen Flügeln schlug, die großen Krallen weit von sich gestreckt, und den kurzbeinigen Zwerg dicht auf den Fersen. „Kelt!“, brüllte Rocan in hysterischem Tonfall, während er glaubte er würde seinen alten Zwergenfreund aus der Freitruppe wiederzusehen. Wild entschlossen glitten seine Finger zu dem langen Elfenmesser, schmiegten sich in einer schnellen Geste darum, und rissen es aus dem Gürtel.
    In genau dem Moment aber hatte der schwarze Drache Dunc ergriffen und zerrte ihn mit sich in die Höhe. Verzweifelt mit Armen und Beinen rudernd schrie Kingroh auf, sie Waffe rutschte ihm aus der Hand und landete irgendwo unter ihm im Gras. Der feste griff der Bestie fühlte sich wie brennendes Eis an. Der Reiter war gerade dabei mit seinem langen, verrosteten Schwert nach dem Zwergen zu stechen, als Rocan den Dolch plötzlich schleuderte. Mit einem widerwärtigen Zischen glitt die Klinge am Drachen vorbei, grub sich aber statt dessen in das schwarze Oval, das die tiefhängende Kapuze des Sijordor [34] bildete. Der Aufschlag war so verheerend, dass der Mordgeist in höchster Panik aufschrie, unglaublich schrill und durchdringend, dann die Zügel mit dem eisernen Zaumzeug verriss und den Drachen nach oben lenkte. Bei diesem Manöver wurde Kingroh brutal aus den Fängen des Ungetüms gerissen und schlug fünf Meter weiter hart auf dem Boden auf, blieb mit einem lauten Ächzen liegen. Aber der nächste Angriff nahte schon, als ein weiterer Flammenschuss das Gras zerdrückte und in einer brennenden Explosion auseinander preschen ließ. Steine und Felsblöcke wurden plötzlich herumgestoßen und Patrinell wurde von einem erwischt, taumelte einige Schritte weiter und sackte zusammen.
    Kellen bäumte sich auf, entwich der züngelnden

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