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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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bitterkaltes Lächeln prägte sich in das Gesicht ihrer Hülle, und sie spürte, wie die eisige Magie durch ihre Adern und Wehnen gepumpt wurde, wie ihr Blut gerann, sich ihre Augen umwölkten. Die schwarzen Leinen um ihren Körper wallten im Brausen des Windes schleierhaft auf, düsterer Nebel senkte sich herab, füllte den Hohlraum unter ihren Armen und zwischen ihren Beinen aus, leckte wie eine giftige Flüssigkeit, Säure, an ihr, schloss sich panzergleich um ihren schlanken, engelsgleichen Leib. Sie war perfekt, ein Wesen, geschaffen aus den Träumen und Phantasien der Menschen, das Wunderbarste, was ein Mann je gesehen hatte. Und das Beste war, dass sie sich niemandem verschmähte, außer denen, die sie verschmähten. Zu diesen war sie kalt, tödlich, eine Schlange, deren Gift ein in sekundenschnelle lähmt, quält, und erst nach Wochen der Angst und des eisigen Schmerzes tötet. Man würde sagen, sie wäre das manifestierte Böse. Man würde sagen, sie sei der Satan. Doch es gab etwas noch tausendmal schlimmeres als sie.
    Muragecht. Er war das Brodeln der Hölle in Person, eine Gestalt, geformt aus Schwärze, umgeben von fauligem, brennendkaltem Fleisch, dass die Titanlegion des absoluten Grauens umschloss. In seinen blinden Augen lag Blutdurst, Tod, und der Frost des Endes, der einem von den Nägeln bis zu den Spitzen krabbelt, wenn man vor einem unsagbar tiefen Abgrund steht, und man drauf und dran ist zu fallen... In seinen starken Armen brauste ein nicht zu bändigender Feuersturm aus Hexerei und grellen Blitzen. Sein Maul war die schiere Verkörperung der Hölle, angefüllt mit drei Reihen langer, spitzer Reißzähne, und sein Zauber ist gnadenlos. In ihm pulsierten Säulen von Lava, außerhalb seiner Hülle lag eine Aura aus allumfassender Kälte. Er glich einem Raben, einem Geschöpf der Dunkelheit, und seine lange, ausgefransten, rabenschwarzen Haare wirkten wie die angelegten, zerzausten Schwingen eines solchen.
    Sie schloss die Augen, als sie wieder an ihn denken musste, sah ihn vor sich, und dennoch war ihr sein Bild verhasst. Sie mochte der Schnee in manch kalten Wintertagen sein, aber sie war nicht das, was man den Fall nennt. Ja, sie war grausam, skrupellos und gemein, aber sie würde es nicht fertig bringen ein Geschöpf aus reiner Belustigung zu töten. Der dritte Muragecht, Dario, war da ganz anders. Er grinste, und lächelte, wenn er den brennendkalten Stahl seines Dolches in einen heißen, nackten Leib rammen konnte, seine Zunge dem hervorquellenden Lebenssaft nahe bringen, und dann das Blut zu trinken, das Geschmacksorgan tief in das warme, dunkle Rot zu tauchen, und es in schierer Sucht zu saugen. Er liebte es seine Hauer in ungeschütztes, weiches Fleisch zu graben, die schrillen Schmerzensschreie und die unglaubliche Angst in den Augen des Opfers zu sehen, während er saugte. Er genoss es, wenn Angstschweiß über den schlanken Körper eines jungen Mädchens lief, sich mit ihrem Lebenssaft vermischte, und er den Schweiß roch, wie er ihr aus allen Poren drang. Das Größte für ihn war es jedoch, wenn die Frauen noch unberührt und völlig entkleidet an dicken Stahl gefesselt waren, sich wanden, und bemühten sich loszureißen, und er das Salz auf ihrem Körper zusammen mit all ihren Anderen Flüssigkeiten schlürfte, an Stellen glitt, die nicht mal ein feister Junge zu berühren gewagt. Mit harten Klauenfingern packte er sie, und presste seinen Mund auf sie, ritzte mit seinen Zähnen Muskeln und Körperteile ein, bis dünne Fäden von Rot in kleinen Rinnsälen an ihr entlang flossen. Dabei fühlte er sich kalt und düster im Inneren, und diese schwarze Kälte wurde durch seine bösen Taten genährt, das Biest in ihm wuchs heran, wurde größer, und hatte ihn heute ganz ausgefüllt. Er war der Tod, der in verkörperter Bosheit auf die Jagd ging, wie ein hungriges Tier. Aber er verspürte keinen Appetit, gierte einfach nur auf zartes, junges Fleisch, und ergötzte sich an der Zerstörung von etwas Schönem.
    Dunkle Wesen huschten um sie herum, und Sowem blickte ihren Schemen nach, bis sie wieder ganz in der Nacht verschwunden waren. Es war einer dieser Nächte, in denen der Himmel klar, und voll mit Sternen übersät war. Sie tastete mit ihrer Magie zwischen ihnen, erhaschte jeden einzelnen, glimmenden Punkt auf diesem unendlichen Schwarz, dass eine unendliche Tiefe besaß. Unendlich... Das war ein großes Wort. Sie glaubte, niemand hätte jemals begriffen, was es bedeutete. Es bedeutete,

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