Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
zum größten Teil von Matsch und Algen bedeckt, hatten so die Färbung eines Schattenorks angenommen, und durch die kleinen veränderten Hilfsmittel des Elfen wurde aus den Dreien Orks, die sich - als wären sie eben hineingefallen - heraus bewegten, und den größten Dreck von sich abrieben. Darunter befand sich auch das Seil, dass sie einfach abstreiften. Auf dem Antlitz des einen ‚Orks’ lag ein verschmitztes Grinsen, und eine lange Narbe zog sich über die linke Hälfte seines nun aufgequollenen Gesichtes...
    „He! Raus da, ihr verdammtes Pack!“, brüllte einer der Düsteren und bewegte sich breitbeinig auf die Sumpfgestalten zu. „Könnt ihr nicht aufpassen, wo ihr hinlatscht?“ Grob packte er Narbengesicht am Arm und riss ihn mit einem Ruck aus dem fauligen Wasser. Dann half er auch den anderen beiden, wovon einer ein Winzling zu sein schien. Kellen warf ein zustimmendes Lächeln in die Richtung, in welcher er Rocan glaubte, und der nickte seinerseits zurück, auch wenn er wusste, dass der andere ihn nicht würde erkennen können. „Reiht euch gefälligst wieder ein!“, schnaubte er und zeigte mit dem Daumen hinter sich in den vorbeiziehende Quader der Phalanx. Wortlos trotten die anderen - vor Feuchtigkeit triefend - in die Reihe und gesellten sich wie selbstverständlich zu ihren Feinden.
    Aber sie hielten nicht an.
    Sie gingen einfach weiter, bahnten sich wortlos und alles Grummeln hinnehmend durch die ganze Sammlung aus Kriegern. Empört schrie der offensichtliche Orkführer auf: „He! Da geb...“ Weiter kam er nicht. Ein spitzer, hölzerner Pfeil hatte sich ohne weiteres direkt in seine Kehle gebohrt. Gurgelnd und Röchelnd kippte der in eine klobige, rostige Rüstung gekleidete Kerl nach vorne auf die Knie. Seine Augen waren blutunterlaufen, und sein Gesicht grausam verzerrt, höllische Angst und die Furcht vor dem Tod spiegelten sich einen Moment lang auf seinen Zügen, dann quoll ein Strom Blut aus dem ausgefransten Mund und übergoss sich auf die graubraune, faulige, von Eiterblasen und Geschwüren überdeckte Haut des Wesens, schwarz und unrein. Mit einem letzten rebellierenden Geräusch tief aus seinem durchlöcherten, sehnigen Hals zuckte sein Körper noch einmal widerwärtig auf, wobei er sich seltsam verdrehte, und dann sackte er in sich zusammen. Keiner hatte gesehen, woher der Pfeil gekommen war, und keiner der normalen Schattenorks schien sich auch nur das Geringste dafür zu interessieren. Sie stapften einfach weiter, ignorierten den Tod, eiserne Kampfmaschinen, nur geschaffen, um zu töten. Angst hatten sie keine, nicht die willenlosen, keine Regung zeigte sich, nur Hass glomm in ihren Augen, während sie in ihrem Kleid aus Nebel weiter marschierten.
    Rocan verstaute den Bogen schon wieder auf seinem Rücken, während er den anderen hinterher hastete, sich selbst diesmal auch in die Gestalt eines Schattenorks verkrochen. Es fühlte sich seltsam an, als würde er eine Hülle tragen, die an einigen Stellen weit von seiner echten Haut abstehend würde, und er würde den Hohlraum spüren, und in seine Bewegungen miteinbeziehen können. Es war, als würde er auf Watte gehen, mit den klauenbewehrten Füßen eines der Monster zu gehen. Dennoch hielt er weder an oder schreckte zurück. Er war fest entschlossen. Kellens Idee hatte ihm neuen Mut und neue Kraft gegeben. Und so rannten sie weiter, bis er schließlich Dunc - der als letzter der Dreien lief - eingeholt hatte. Er schien völlig aus dem Atem, dennoch hielt er durch, und glitt unter den riesenhaften Gliedern der trollgroßen Orks hindurch, der Laurus-Ier [32] .  Waffen blitzten im Morgenlicht auf, während sie vorbeihasteten, fauliger Atem schlug ihnen ins Gesicht und sie rochen den stinkenden Schweiß der ungewaschenen, blutrünstigen Ier [33] . Das schmutzige Sumpfwasser unter ihren Füßen spritzte hoch und nässte sie - sofern sie nicht eh schon schlammbedeckt waren -, aber die Hatz ging weiter, bis sei endlich aus dem Strom der Dunklen herausstoben, schnaufend in einen Hain aus hohem Gras fielen.
    Für den ersten Moment durften sie sich Zeit lassen, um zu verschnaufen, aber fiel mehr durfte nicht geschehen. Sie mussten unbedingt weit genug weg von den anderen sein. Rocan löste endlich die erschaffenen Bildnisse von ihnen, und das Klingen der Melodie verstummte, als seine Stimme abrupt abfiel. Seine ganze Haut war mit einer dicken Schicht klebrigen Staubs überzogen, und sein Atem ging rasseln und schnell. Orgama s Plan war

Weitere Kostenlose Bücher