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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Raumes, die zur Ostwand gehörte, und mit gräulichen Fellen überzogen war, neben einem Schaukelstuhl, in dem Jorgan kauerte, Nadel und Faden in der Hand, auf der gegenüberliegenden Seite, lagen lose Reste eines violetten Drachenpanzer s, über dem ein öliger Schimmer lag, und auf dem kleinen Tischchen daneben tropfte Kerzenwachs auf ein altes Stück Pergament, auf dem viele seltsame Wort gekritzelt waren. Feder und Tinte standen daneben, der Kiel warf einen langen Schatten auf das rissige Holz und das Papier, angetrieben von dem großen Feuer im Kamin, das der Jäger entzündet hatte, um es seinen Gästen gemütlich zu machen. Er selbst kaute an dem Stiel einer langen Pfeife und ging seiner Arbeit nach, die Davor-Haut mit einfachem Leder und Metall zu verbinden. Etwas ähnliches, was Kajetan am Anfang ihrer Reise getan hatte. Allerdings war dies der Panzer eines dunklen Drachens. Der Truppführer wäre erfreut gewesen, wenn er gehört hätte, dass nicht alle Drachen vergangen waren, aber er wäre umso trauriger gewesen, wenn er mitbekommen hätte, dass die edlen Geschöpfe unter Melwioras Macht standen.
    Es herrschte eine bedrückende Stille im Raum, nur das Feuer und die Geräusche, welche die beiden Nadeln beim Nähen und Sticken machten geben Aufschluss darüber, dass dieses Zimmer bewohnt war. Rocan blickte erst Jorgan an, neigte den Kopf dann aber schnell wieder und blickte auf seine Stiefelspitzen, als Trimith ebenfalls den Blick hob. Erwandte ihn jedoch nicht ab, sondern musterte den jungen Mann eingehend und abschätzend. „Also,“, sagte er schließlich und nach langem Schweigen, „jetzt erzählt mir mal, was ihr so hier in dieser Einsamkeit macht!“ Dünner Rauch kräuselte sich von seiner Apfeltabakpfeife auf und verschleierte einen Moment sein Gesicht. Die ganze Stube roch durchdringend nach diesem Stoff, hatte sich in die kleinsten Dielen und morschesten Bretter gesogen, und füllte so den Raum mit allumfassender Gemütlichkeit aus. „Treibt sich ja viele Viecher hier in der letzten Zeit rum.“ Er machte eine abfällige Geste über die Vielzahl dieser Kreaturen in den Raum. „Orks, Trolle, Gnome, schwarze Drachen und so weiter...“
    „Wir sind auf dem Weg nach Südosten!“, erläuterte Rocan schnell, stützte sich dabei mit den Händen auf dem Kaminsims ab. Neben dem aus Stein gemachten Schlot stand eine große Kiste mit Holzscheiten darin, die Jorgan eigenhändig geschlagen hatte, was er übrigens jeden Morgen tat, um seine Bude ordentlich aufzuheizen, wie er es ausdrückte. Auf diesem besagten Stapel hatte Kellen neben Rocan - der stand - Platz genommen und die Hände ineinandergefaltet in den Schoß gelegt. Mit kundigen Blicken betrachtete er die Einrichtung und ihren -Richter.
    „Aha!“, machte er und von einem mal auf das andere wandelte sich seine Wohlgesonnenheit in Verachtung. „Also ins schwarze Land. Na toll: Überläufer!“ Kopfschüttelnd betrachtete er die Wand. „Also ihr verschwindet mal hier ganz schnell wieder, klar?!“
    Patrinell tat es ihm gleich: „Nein! Ihr missversteht!“
    „Wir sind keine Überläufer!“, knurrte der Zwerg und sah den Dämonenjäger grimmig an. Alle Gesichter - bis auf das des Elfen - waren über und über mit einer Schicht aus Schlamm bedeckt.
    „Ich glaube, ihr solltet euch erst einmal waschen, Herr Zwerg. Und ihr anderen genauso!“ Mit hochgezogenen Brauen ließ er den ausgestreckten Finger immer wieder durch die Runde kreisen, wie ein Bogenschütze, der nach einem Ziel sucht, es jedoch nicht anvisieren kann. „Vielleicht werde ich dann entscheiden, ob ich euch glaube oder nicht. Den Grund eurer Reise wünsche ich auch noch zu erfahren.“ Er strich sich über den Bart. „Dad ist zwei Zimmer weiter.“ Dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu, ohne noch einmal auf die anderen zu achten.
    Der Zwerg schürzte grummelnd die Lippen. „Was erdreistet der sich...! Einen Zwerg sollte nicht zwei Mal in der Woche mit Wasser in Berührung kommen. Und das hier ist mehr, als ich vertrage!“
    Schnell erhob Kellen seine Stimme: „Da mögt ihr zwar Recht haben, aber wir sind hier Gäste!“ Achtsam hob er die Hand. „Es ist unhöflich das Angebot des Gastgebers auszuschlagen. Und abgesehen davon, sind wir alle ziemlich verdreckt!“
    Trotzig murmelte Dunc etwas in seinen Bart, trottete aber dann doch hinter den anderen her, wohl wissend, dass ihm in dieser Reise wohl noch mehr abverlangt wurde, als er sich es jemals hatte erhoffen können. Er

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