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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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hätte.
    Weiter strickte er Maschen und verhakte Ringe für ein Kettenhemd, das unter dem Drachenlederpanzer Platz finden sollte, denn er wusste, das es mehr geben würde, als der Panzer aushalten würde. Sein Blick ruhte starr und konzentriert auf der Arbeit, während sich sein Geist immer weiter mit den Tiefen der Vergangenheit und der Zukunft verflocht. Aber vielleicht war ein einfach nur ein Verrückter, ein Narr, der einen Traum geträumt hatte, und danach nie wieder richtig wach geworden war. Vielleicht hatte er sein ganzes Leben nur geträumt. Nie hatte er eine Frau geliebt oder Kinder gehabt, hatte immer nur zugesehen, und gelernt. Und er war jetzt immer noch dabei zu lernen, sodass ihm keine Zeit blieb, über etwas anderes nachzudenken. Sein Aussehen musste jung wirken, und so fühlte er sich auch, stark und voll mit Kraft und Energie, wie übrigens die ganzen letzten hundert Jahre lang. Nicht, dass er nicht altert würde, nur dauerte es bei ihm länger. Als Junge mit Dreizehn hatte er diese Welt geliebt, hatte sie bereist, und von oben bis unten kennen gelernt, bis er erkannte, dass sich zurückhalten, auch Einsamkeit bedeutete. In den Zeiten, in denen er mit seinen Freunden gegen Drecul den Vampirfürst und seine Vasallen gekämpft hatte, hatte er Gesellschaft. Aber die Jahre danach, das ganze erste und das zweite Zeitalter lang war er alleine. In dieser Zeit hatte er sich abgeschieden, in seine Bücher zurückgezogen und war schließlich das, was er jetzt war: ein Dämonentöter. Hauptsächlich hatte er damit begonnen, weil er jeden Winkel der Welt kannte, und ein ausgezeichneter Spurenleser geworden war. Zweitens kannte er alle Geschöpfe und Tücken dieser Erde, und drittens besaß er Magie. Es war zwar nur ein Quäntchen, das er aus allerlei Artefakten bezog, aber es reichte, um jemanden damit zu überrumpeln und vielleicht sogar zu töten. Einst besaß er sogar einen der drei Runensteine, den schwarzen Stein der Macht, wie er von einigen genannt wurde. Auch nannte er den blauen Schutz, einen magischen Handschuh mit der Macht einer Sintflut sein eigen. Dann war da noch der Blitz des Zorns, ebenfalls ein Gegenstand aus der Zeit der Prophezeiung. Es war ein Schwert in der Form eines Blitzes, in dem die Macht eines Donnerschlages innewohnte. Der rote Schutz, ein mächtiger Ring aus tausend Feuern der Erde geschmiedet, war allerdings zersplittert, und die Teile waren alle in die verschiedensten Richtungen der Erde geschleudert worden. Nun hatte er lediglich noch das Schwert, und den Handschuh. Aber es reichte, um denen zu helfen, die Hilfe benötigten. Oft hatte er die Wüste des schwarzen Landes bereist, aber in letzter Zeit war es ihm zu wieder gewesen. Er hasste das Wasser! Und das Meer der schwarzen Tode umgab den Hadesfelsen, die ehemalige Burg Drecul s, der Menschen, die nach dessen Tod regierten, und später der Muragechts, der aus ihr einen Höllenschlund schaffte. Oft hatte dieser sagenumwobene Ort, diese am schwersten zu stürmende Festung die Macht gewechselt, und dass immer nur auf Grund eines einzigen Menschen.
    Jorgan war verraten worden, auch wenn er nicht wirklich so hieß. Viele Menschen, die er seine Freunde genannt hatte, waren einfach gegangen, hatten ihn im Stich gelassen. Und dennoch hatte er es geschafft. Er hatte es ihnen gezeigt, hatte es ihnen allen gezeigt. Und wenn man ihn genauer ansah, konnte man eine leichte Blässe sehen, dunkle Augen, und spitze Ohren und ungerade gewachsene Eckzähne. Es rührte nicht daher, dass er etwa ein Elf oder Werwolf gewesen wäre, sondern etwas viel schlimmeres. Er glaubte, dass gleich nach seiner Ankunft in dieses Land sich sein Äußeres verändert hatte, sich dem angepasst, was regierte. Und das waren damals die Vampire gewesen. Das hieß also, dass er schneller und stärker als ein normaler Mensch war, und dass sich zu dem seine Wunden auch schneller heilten. Damals hatte er an den Küsten [35] gekämpft.
    Zum Schluss führte er noch besondere hölzerne Dornen in das Geflecht ein, um die Maschen haltend zu machen. Prüfend wog er die Rüstung ab. Sie war leicht, schmiegte sich um seine ausgestreckten, wiegenden Arme, als hätte sie schon immer dorthin gehört. Ein befriedigendes Lächeln huschte über Trimith s Lippen, und er betrachtete noch einige Minuten den glänzenden Panzer, bevor er ihn beiseite legte. Erst jetzt, nachdem er seine Arbeit beendet hatte, fiel ihm auf, wie viel er in der Zeit vernachlässigt hatte. Er hatte sich regelrecht

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