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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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der Hochwarte unbeweglich und stramm dastehen, die Bögen vor der Brust, die Pfeile noch ruhig im Köcher, die Rüstung blank poliert und makellos.
    Unten in der Wüste teilte sich die riesige Gruppe nun, ein Drittel scherte aus und machte an den Seiten der Steilwand Aufstellung, der größere Teil machte sich daran die ersten Züge des Hohlweges zu erklimmen. Thronn s Blick huschte herüber zu den anderen, die im östlichen Raum des Tales an den offenen Rundbogenfenstern einer ausgemauerten Einlassung in einer Senkrechte im Schatten lehnten, bereit mit Brocken und Pfeilen zu attackieren. Der kleinere Teil der Schattenorks machte sich daran Kriegsgerät wie Katapulte oder Eroberungstürme aufzubauen, ungewöhnlich große Leitern und Rammböcke wurden aufgestellt. Orkschützen machten sich bereit und legten ihre pechschwarz mit Gift bestrichenen Pfeile auf die Sehnen ihre Armbrüste.
    Warrket erschauderte. Der Böse hatte mehr aufgefahren, als er es sich hatte träumen lassen Wieder rang er gegen den Klos in seinem Hals. Immer noch prallten die schweren Schritte der Angreifer auf den vom Regen glattgeschliffenen Fels und es hallte in jedem Winkel der schwarzen Wüste wider. Der Fall der Tropfen wurde lauter und schneller, durchnässte nun auch noch den letzten Mantel und erfüllte die Haut darunter mit Frost.
    Plötzlich und unerwartet trat Diegest neben ihn. „Herr,“, begann er und seine Augen lagen auf dem Feind, der jetzt nur noch wenige Minuten von der ersten Brücke entfernt war. „Unruhe herrscht unter meinen Männern.“ Der Zwerg verzog besorgt das Gesicht. „Ich vertraue Euch!“, sagte er schließlich. „Aber meine Männer tun das nicht. Sie wollen endlich kämpfen! Ihr Leben lang wurden sie dazu erzogen ihre Streitkolben und -Äxte zu erheben, und jetzt, da es so weit ist, benässt sie ein ekelhafter Guss!“
    „Mir ist bekannt, dass Zwerge kein Wasser mögen.“, sagte er stumm, ohne auch nur eine geringe Regung von Gefühl in seine Stimme z zu legen. „Man reicht es förmlich!“
    „Herr,“ Diegest Blick war eindringlich. „mein Volk verlangt von hier fort gebracht zu werden!“
    Thronn blieb ruhig, nur seine Hand ballte sich klamm heimlich zur Faust, seine Nägel schnitten in das zarte Fleisch. Innerlich verkrampfte er sich in einem eisigen Klumpen. „Nur noch dieser eine Kampf... Nur noch diese letzte Schlacht...!“, bettelte er. Regen perlte gleich seinen Tränen über sein zum bewölkten Nachthimmel gehobenes Gesicht. Der Marsch der Dunklen ging weiter, war unaufhörlich, und das Geräusch war beunruhigend und laut vor allen anderen zu vernehmen. Es war einfach nur erschütternd, und sie boten ihre Macht dar, indem sie die dreckverkrusteten, schwarzen Lanzenhölzer mit den zerfetzten Bannern auf den Weg donnern ließen. Nicht einmal das Grollen des Gewittersturms und das Fauchen des Windes war etwas dagegen.
    „Herr...“, setzte er an, wurde aber sofort wieder von Warrket unterbrochen.
    „Dafür ist es jetzt zu spät...“ Er hob die Hand in einer segnenden Geste in den Himmel, nicht aber um zu schenken, sondern um zu erhalten. Seine Sinne durchfuhren die Luft, und tasteten nach den Bänden der Magie, nach dem Empfinden der ängstlichen Leute, und beschwichtigte es durch kraftgebende Stöße. Es war schwer und langwierig, aber er wollte es über sich ergehen lassen, wenn er ihnen damit helfen konnte. Sein Atem ging stoßweiße und rasselnd, sickerte wie Nebel zum Himmel.
    Die vor Gewicht und geballter Stärke wankende Armee hatte die ersten Pfeiler des Schluchtenübergangs und somit auch das erste Tor erreicht, das von einem schmiedeeisernen Gitter ausgefüllt war. Es war, als würde der Fels unter den Füßen der schwarzen Ier schwanken...
    Rasch traten die an äußerster Stelle Stehenden beiseite, machten mit lauernden Glutfunken und der gezogenen Waffe in der Hand Platz für etwas, das sich als kantiger, hölzerner mit Eisenspitzen besetzter Keil aus dem dichten Gedränge hervorschob. Die beiseite getreten griffen sofort nach den Zugstangen, die als Griffe an der Rammbockkonstruktion befestigt waren, krallten ihre Hauer und Zehen in den Boden, um möglichst viel Wiederstand zerstören zu können. Jedoch wagte es noch keiner loszuschieben. Sie standen verkrampft und mit angespannten Muskeln da, hatten zum Schutze Schilde über ihre Köpfe gehoben, sodass es an die Chitinplatten eines Hirschkäfers erinnerte.
    Auf einmal entschwang sich einer der Schattenorks seinen Kameraden und

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