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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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auf seinem Harnisch, die von einem unsichtbaren Hauch Magie herangetragen worden waren. Es brannte regelrecht vor Frost auf seiner Haut und seine Wangen waren gerötet, der Rest von ihm fast blau und gefroren, seine Finger - trotz den dicken Handschuhen - klamm und sie schlossen sich nur wiederwillig um den Griff des Elfenbreitschwertes; er hatte daran gedacht, dass der Feind vielleicht die Anwesenheit des Talismans spüren würde, wenn er ihn vorzeitig einsetzte. Und so wollte er es geheim halten, hatte sich ein anderes Schwert ergriffen, und war damit hinaus zum Damm gestiefelt. Hinter den Reihen der Bogenschützen und ihren ächzenden Spannern gluckerte und rauschte der Bach, der Warmakin, und sickerte zwischen dicken Eisenstangen in einem Durchlass des Walls hinaus, und dort eine halbe Meile weiter in den Rindsee, dessen Oberfläche nun kleine, obsidianschwarze Wellen schlug...
     
     

55
    AUF DEN HÜGELN VON ARGON
     
     
    Und als der erste Pfeil schwirrte, das erste Horn erschallte, hallte es tausendfach von überall her, Gebirgshänge erbebten unter dem gewaltigen silbernen Klang und drohten einzustürzen, Vogelschwärme stoben augenblicklich aus den Wäldern auf und dann zerriss ein unheilverkündendes Erzittern die anwallende Stille.
    Ein einziger, riesengroßer, brennender Klumpen aus Pech, Fels und Eisen wurde aus den Orkmassen empor geschleudert, erhob sich vibrierend in die Höhe und brachte die Luft zum kochen. Unter heftigen Donnerschlägen wurde die düstre Wolkendecke erst weißgrau und dann purpurrot und flammengelb erhellt, als das riesige Geschoss auf die Sphäre der Macht zurauschte, eine Garbe aus gebündeltem Feuer und schwarzem Rauch. Schließlich zerschellte sie mit einem ohrenbetäubendem Knall an der Barriere Riarocks und der Vorhang aus Magie erdröhnte lauthals, violette Blitze rangen sich über den magischen Schild und explodierten in kleinen Ästchen zu allen nur möglichen Farben. Es zischte und jaulte, als Felsbrocken am Rande gesplittert wurden und sich große Klüfte auftaten, ein einziger, hoher Wasserstrahl brach aus der unruhigen See empor und benetzte gleich dem Regen die grausamen Hirne der Schattenorks. Tropfen perlten über Steine und winderhitzte Gesichter, ein wahres Wirrwarr war entstanden, ein Durcheinander aus Pfeilbündeln und den Geschossen der Balliste. Rammböcke rollten über die grasige Ebene heran und die stählerne Gerätschaft daran schepperte, Orks wälzten sich durch die Schwaden der Nebelgeister und reckten kühl ihre Armbrüste empor. Aber die Schwarzgefiederten zerbarsten an dem Zauber, der das rote Herbstland umband und bereits viele Kämpfer starben, als sie nur in die Nähe des Schutzes kamen, nicht nur getötet von Pfeilen, sondern auch von Feuern der Magie, die über den nassen Boden wie Stromschnellen preschten.
    Ein wildes, bösartiges Grollen erhob sich aus den finsteren Reihen, als die vorderen Brüder einfach leblos auf die Knie und dann in den Dreck sanken. Die Ausdrücke in ihren Gesichtern wurden noch wilder und grausamer.
    Ja, dachte Eszentir, ja, sie beginnen unruhig zu werden! Das ist die Einstellung, die mir am Liebsten ist! Grinsend vor Vorfreude schloss er seine Hände zur Faust und beugte sich noch mehr über die Zinnen des Damms. Dicht an seinen Ohren vorbei rauschten Geschwader von Hölzern und sogar einige Rocks hatten sich steil in den Himmel gehoben und ließen glühendes Pech auf die Massen herabregnen, Tausende versanken in dem glänzenden Schwarz und im Sumpf des Regens, andere wurden einfach übertrampelt. Aber der unendliche Höllenmarsch setzte sich fort, dachte nicht daran zu verebben.
    Das monotone, treibende Geräusch, dass die orkischen Trommeln verursachten ließ es in den Rüstungen zittern und ruckeln, so markerschütternd und laut war der Schall, erst von fern, dann immer lauter und näher - Bumm! Bumm! Bomm! Bamm! Bumm! Bumm! Es war einfach unbeschreiblich, kalt, diese bösartigen Massen, der Himmel erfüllt von Pfeilen und mentalen Attacken, die Schläge auf gespanntes Tierleder, die wie im Rauch verklangen. Es war ein Klopfen. Der Teufel klopfte an ihre Pforte, und sie waren nicht gewillt zu öffnen, obgleich sie wussten, der dunkle Fürst hatte sowieso die Macht durch Wände zu gehen. Aber in dem Fall, war es erwünscht, dass der Tod durch die Mauern brach. Die ganze Strategie würde nämlich dann wie Qualm verfliegen. Das Heer, das hinter Thronn und dessen Leuten her war, würde die Ebene von Argon leer

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