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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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vorfinden, und dann würde Krakenstein und das Hochland wieder in die Klauen des Feindes geraten. So etwas durfte einfach nicht passieren!
    Aber dann rührte sich etwas zwischen den Horden. Ein schwarzes Zucken näherte sich.
    Schattenwesen!
    Es kam stetig, auf leisen, sehnigen Solen, Krallen schabten auf Stein und Geifer floss zwischen langen, fauligen Stumpen hervor. Schwefel bereicherte die Luft. Rotes Augenfeuer glomm auf, zwei Rubine, feurige Sterne in der Nacht. Und es war der Garst selber, der aus ihnen sprach. Sie wirkten wie Kelche mit Wein, die einem hingereicht werden, die aber vergiftet, und somit ungenießbar und tödlich sind. Lederne Schwingen breiteten sich ruckend und zögernd wie ein schwarzer Mantel um Wind flattert aus, Sicheln funkeln.
    Schattenwesen!
    Und es war nicht nur eines, dass näher kam. Es waren mehrere. Duzende.
    Und jedem wurde der Weg von einer unsichtbaren Macht frei geschafft, die protzenden Reihen traten auseinander, und gaben den Geistern den Ansturm frei, warteten nur wenige Yard vor der ab und zu aufblitzenden Barriere. Der Pfeilhagel verstummte langsam, neue Ziele wurden gesucht. Es waren nun die Schwarzen, auf die man sein Augenmerk richten musste. Sie waren es, die zuerst beseitigt werden musste, sie, welche die einzigen wirklich denkenden Wesen in diesem Abschaum darstellten.
    Schattenwesen!
    „Sivirin, Helhoras [41] !“, erklang der Befehl des Königs und beinahe augenblicklich ließen die Elfen ihre Bögen sinken, so synchron, dass ein lautes Rasseln durch die Reihen ging und in den Bergen wiederhallte. Der Aufmarsch war verstummt, es kamen keine neuen mehr, aller Platz war ausgefüllt, und die erste Reihe stand still, also war es Zeit, dass die Angreifer durchbrachen. „Iernucor corav [42] !“   
    Im Himmel donnerte es, das gebleichte Bild des Trübsal, getüncht bis auf die letzten schattigeren Nuancen, war untermalt von pechschwarzen und rot und braunen Blitzen, Rocks und Laurus-Davor leisteten sich einen erbitterten Kampf. Daurin Twron saß wie immer auf einem der seinigen, einem dunkelbraunem Tier mit weißer Brust und goldener Sprenkelung darauf, die Zügel hielt er fest mit einer Hand, und er lenkte beinahe besser, als er es je getan hatte. Es war, als hätte ihm der Verlust seines Armes Erfahrung geschenkt, und obgleich man es ihm Untersagt hatte zu kämpfen, hatte er sich gesträubt, und war trotz allem aufgesessen. Nun zischte er mit den Pfeilen durch die Luft, entwand sich den finsteren Pranken der geflügelten Schlangen und streifte ihre gehörnten Rücken mit Klauenfüßen. Die dunklen Reiter darauf strahlten Kälte aus, Kälte, die dem Flugreiter ins Gesicht und überhaupt durch den ganzen Körper fuhr, ihn nach seinem Herzen abtastete, dabei bittere Magie verwendend. Der dunkle Umhang peitschte gleich den Schwingen und den Schwänzen die eisigen Winde und die großen Mäuler schnappten ins Leere. Die geflügelten Ungeheuer waren einfach zu groß und zu langsam, als dass sie eine ernsthafte Bedrohung dargestellt hätten, dennoch musste man sie beachten. Es war nicht so, dass man etwa leichtsinnig dahergleiten konnte. Immer gab es ein gewisses Restrisiko.
    Unter ihm schäumten die Massen wie ein aufgewühltes, tosendes Meer bei Sturm und der Wind ließ den Regen schief gegen das rostige Eisen scheppern. Er gab mit dem Stoßen seiner Hacken in den Vogelleib dem Tier den Befehl den Tonkrug mit glühendem Pech auszugießen. Der wunderschön Gefiederte schien zu nicken, zog einen schmalen Kreis über die Stelle und träufelte dabei den obsidianschwarzen Inhalt wie eine schlanke, zarte Hand mit sinnlichem Gemüt eine Schreibfeder führt über die Laurus-Ier. Zusätzlich schickte er einen Feuerpfeil hinterher und die Eskorte zerstreute sich unter ihm in einem Meer aus Flammen und kreischenden, zuckenden Leibern.
    Gerade wollte er das Tier zurücklenken, um sich neuen Nachschub zu besorgen, als er plötzlich einen heißen Luftzug über sich spürte.
    Drachenfeuer!
    Aus dem Reflex heraus schickte er den Vogel an zu wenden. Augenblicklich schmorte sich ein rotglühender, flackernder Ballen in die gespreizten Federn und ein beißender Geruch erhob sich mitsamt den schrillen Aufschreien des Rocks. Dieser taumelte, pendelte zwischen Gebirge und Ebene hin und her und eine ängstliche Vorahnung wurde in dem Flugreiter gewahr. Was war jetzt, wenn sie mitten in das brodelnde Gewürm hinunterstürzen würden? Würden sie eine Chance haben zu überleben?
    Er wagte nicht

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