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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Feuer, jedes seiner feinen Härchen auf der Haut war versengt und seine Haut verkohlt. Er fühlte sich kaum weniger wert als eines dieser dunklen Geschöpfe. Aber die Berührung Rocan s. Ja, allein sie löste in ihm das Gefühl des Wiedererkennens aus, ließ ihn spüren, was es hieß, gebraucht zu werden. Er war nicht allein, und würde es auch nie sein, wenn er lernen würde, anderen ohne den Einsatz seines Lebens zu helfen. Nur musste er es versuchen, einen Anfang machen, auch wenn es sein Her bedrückte und erschwerte. Es war nicht die Magie und das Druidendasein, was zählte, sondern die Freundschaft und die Arbeit als Gruppe. Er ballte die blutverschmierten, aufgeriebenen Reste seiner Hände zu Fäusten. Knochensplitter standen heraus, er  fühlte erneut die Kraft, die ihn unerbittlich verließ, seinen Körper leicht und schwach, sehr verletzlich machte... noch mehr, als er es ohnehin schon war... „Nehmt ihn mit!“, schrie er mit dem letzten Atem, den er aufbringen konnte, ohne sofort wieder Feuer atmen zu müssen. „Nehmt sie beide mit!“
    Hände schlossen sich um Rocan, hüllten ihn die garstige Umarmung ihrer Schwingen unter dem zerfetzten Mantel. Der dunkle schien zu nicken. Auch Er wird den Hadesfelsen sehen, auch wenn seine Zeit noch nicht gekommen ist. Er wird ihn sogar betreten, aber erst, wenn sich der Schatten bereist um das Licht gelegt hat... Ein Lachen. Ein Krächzen. Eine unzerbröckelnde Macht, eine Gewissheit. Eine Eindringlichkeit. Ein drohendes Schwert über ihnen allen. Und dann wurden sie gepackt, gebeutelt, geschüttelt und verschleppt. Man brachte sie fort. Jorgan hatte aufgegeben. Sich gefangen nehmen lassen. Aber während Kellen mit dem Zwerg Kingroh, den man bewusstlos in einen der Nischen gefunden hatte - wahrscheinlich war er gestürzt -, in die tiefsten Verließe des schwarzen Turmes sperrte, brachte man den Dämonenjäger und Rocan zur Schattenbucht.
    Thronn vergaß man. Und er kniete da, bis jegliche Anwesenheit verloren war. Sie wollten ihn nun endlich doch sterben lassen. Er hatte seinen Zweck erfüllt. Aber als es endlich still war, die Kälte der Nacht weiter eisig und unerbittlich an sie herankroch, der Nebel sich um ihn herum dichtete, traf er auf jemanden, den er hier nicht erwartet hätte...
     
    „Feuert!“
    Erst nur ein Hagel aus dunklen Hölzern. Dann Tod. Und zuletzt Feuer. Feuer. Es blakte, loderte empor, Pech und Öl entzündete sich, fraß sich mit atemberaubender Geschwindigkeit über die Wiesen, brannte, loderte, bohrte, zerrisse das scheppernde Heer und warf es in den feuchten Schlamm, eine dunkle Gestalt ging um, schritt durch die Flammen, und sammelte die Seelen ein, ein Hauch von Schwärze, ein Schemen, der begonnen hatte zu wandern.
    „Du wirst es nicht schaffen, Arborak Dun!“
    Das Klappern von Schwertern.
    „ Muss ich es?“ Eine Stimme so kalt wie Eiswürfel in einem Glas, ein brechender Felsen im Sturme der Ewigkeit. Ein Wirbel. Ein Sog. Schallend über die Hügel donnernd. Ein Streitwagen aus Feuer und Flammen. Ein Brüllen. „Oder ist es nicht eher dein Wunsch, dass ich verliere?“ Eine Wandlung. Der Wandler warf die Kapuze zurück, entblößte sein von Alter gemartertes, blasses Gesicht. Sein Lächeln war erschlafft, sein Antlitz wie von Fieber gebeutelt, und das Haar so grau und spröde, wie man es vorher unter dem Umhang nicht hatte erkennen können. „Ein Mal siehst du mich.“, sagte er, und breitete die Arme aus. „Und dann nimmermehr!“ Ein Blitz durchzuckte die verregnete Nacht, die letzte Nacht in Gordolon, bevor es entschieden sein sollte. Noch hing der Gestank des Staubes, der beim Steinhagel aufgewühlt worden war, als feuchte Matschscheibe über der Erde, verband sich mit dem Nebel und dem Tau der Frühe. Flammen im Westen wie im Osten, im Süden und im Norden züngelten hoch, bestialische Errungenschaften eines teuflischen Genius.
    Eszentir zuckte zusammen, plötzliche Aufgewühltheit fauchte ihm wie ein eisiger Wind entgegen und hätte ihn beinahe von seinen Füßen gerissen. Er streifte ihn, die Glut des Schwertes flackerte irreal und die grünen Flammen gingen langsam aber sicher auch auf den Arm des Elfen über. Seine Muskeln waren gespannt, sein Geist der eines erbitterten Kämpfers, und sein Gespür so fein, dass er die Flügelschläge einer Taube in dreißig Meilen Entfernung gehört hätte. So unglaublich mächtig war das Schwert, so strahlend, ein Artefakt des Guten, eine Weissagung aus tausend Augenteichen. Aber

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