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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition)
Autoren: Sancho Saltwell
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dunkle Onkel blinzelte. Genau im Richtigen Zeitpunkt.
    Blitzschnell erhob sich der Schattenläufer von seinem Platz, das dröhnende Zornesschwert in der behandschuhten Hand, umgeben von einer bläulichen Aura, und schwang es in einem geschlossenen Kreis um sich. Bläuliche Stromstöße schossen, wanden sich durch die verdutzten Reihen, die ersten drei Yard Großen fielen mit blutenden Schnitten von der Erhebung. Leder sackte vollgesogen mit Schweiß und Wasser neben schepperndem Metall zu Boden. „Nicht ohne mich!“, jaulte Jorgan, hackte ein zweites Mal in die Massen von Schattenorks. Seufzend knickten sie ein, Atem kondensierte, ein Dröhnen, ein Hall.
    Packt ihn!
    Er wurde getroffen. Sein Körper zuckte unter der Wucht zusammen. Ein weiterer Streich. Schnaufend fiel er zurück. Aber für ihn war es noch nicht vorbei. Wieder und wieder stieß er die Angreifer beiseite, rappelte sich auf und schlug wieder wie wild und bereits verdammt um sich. Ächzer durchzuckten sein Gewebe.
    Tötet ihn!
    Weitere Orks kamen, trugen mächtige, geschwärzte Schwerter, die pfeifend durch die Luft jagten. „Jetzt kriegt ihr zu spüren, ihr Hunde!“ Er tanzte. Wendete sich wie ein Blatt im Wind. Ließ die klinge erst hierhin, dann dorthin fahren, war in stillem Einklang mit ihr. Hunderte fielen voller Ironie vor seine Füße, küssten die Erde - den kalten, regennassen Stein - mit ihrem Blut. „Ich komme mit! Koste es was es wolle!“ Weitere Gegner. Weitere Tote.
    Der Atem des Magiers kondensierte vor ihm in der eisiggrauen Nacht. Er war es. Er war die ganze Zeit bei ihnen. Warrket hatte nun - da der Griff des Schwarzen ihn entlassen hatte, sich Rocans angenommen hatte - sehen können, was sich vor ihm abspielte. Da waren Versuche es zu verarbeiten, aber zuerst musste er das ordnen, was ihn erst hierher gebracht hatte. Schwach erinnerte er sich an die Schlacht in der Felsenwüste. An die Macht der Massen, die gegen die Tore gedonnert waren, bis sie dann schließlich drinnen waren. Er hatte gegen einen Sijordor, einen Suchenden, gekämpft, war zurückgeschlagen und an der Wand des Turmes aufgespießt worden. Welch Ironie hatte es da gegeben? War es nicht genau so im zweiten Zeitalter gewesen, als Sendinior von der einen Klinge Muragechts eingesammelt worden war? Ja, es war das Selbe gewesen. Beinahe. Nur war damit nicht ein Regen der Erleichterung über alle gekommen. Damit war der Kampf verloren gewesen. Jedenfalls nur der Kampf. Wer die Schlacht gewann, würde sich noch zeigen. Aber sie hatten noch gelebt. Er und der Dunkle. Alleingelassen in den Ruinen einer Feste. Keiner außer ihnen war lebend dort gewesen. Und er hatte Qualen erlitten, die man sich unter normalen Umständen nicht hätte vorstellen können. Schließlich hatte der Wandler es geschafft, und hatte sich einen Schwarzen Drachen gerufen. Man hatte ihn verschleppt, Leben in seine Knochen gehaucht, um ihn als Mittel zum Zweck gebrauchen zu können. Und nun kniete er da. In den Scherben seines Korpus. Blut, Fetzen von schwarzem Stoff und gereizter Haut lagen in einer Pfütze vor ihm. In einer Pfütze von Wasser und Lebenssaft. Er hob den Blick, starrte die verzweifelt kämpfende Kreatur einer irrwitzigen Phantasie an, die kämpfte, als wäre es ihr letzter Kampf. Nun ja, dass war es ja auch. Ein funkelndes Schwert und ein leuchtender Handschuh. Der Blitz des Zorns und der blaue Schutz. Artefakte der uralten Magie, die aus dem Zeitalter der Prophezeiung stammte. Hier stand der legendäre Krieger von Gordolon, der die Welt vor so vielen Jahren von einer der größten Mächte der Zeit gerettet hatte. Dies war der Held aller Geschichten, jener, der aus einer fremden Welt außerhalb dieses Universums gekommen war, um als einziger gegen alle zu bestehen. Er hatte es geschafft. Sein Vampirblut hatte den Alterungsprozess aufgehalten oder so deutlich verlangsamt, dass es beinahe keinen Unterschied machte.
    Dennoch war es beängstigend einen so alten Kämpfer bei sich zu haben, jemanden, der alle kannte und auch alle kennen lernen würde, wenn er nicht vorher umgebracht wurde. Thronn konnte sich ein wehmütiges Grinsen nicht verkneifen. Das schwere Metall der Ketten, in die man ihn gewickelt hatte, schnitten in sein Fleisch, erdrückten ihn und zerrten ihn mit ihrem Tonnengewicht herab. Selbst das Atmen fiel ihm schwer. Alles war taub, gefühllos, lange schon nicht mehr ein Teil von ihm selbst. Jedes Ästchen seiner Adern und Wehnen stand von ihm ab und brannte in einem bösen
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