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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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die Stirn. „Ich weiß, dass Melwiora dahinter steckt! Schon seit Tagen ruft sie ihre Kristalle an, um alte Menschen zu verführen... Zum Glück fliehen die meisten nach der Erfüllung ihres Wunsches.“
    „Worum geht es eigentlich, Timotheus?“, drängte Kajetan und versuchte etwas leiser zu sprechen, da ganz bestimmt Dämonen in der Nähe waren.   
    „Erinnerst du dich an unser Gespräch vor einigen Tagen? Ich gab dir das Buch und sagte, dass es in Burg Krakenstein wohl Spitzel gäbe, nicht wahr?“
    „Ja,“ gab der andere nickend zu, zuckte aber dann mit den Achseln. „aber was hat das damit zu tun?“
    Die Augen des Druiden funkelten geheimnisvoll und auch etwas besorgt und in seiner Stimme lag bisher zurückgehaltene Schuldigkeit. „Ich gebe zu,“, sagte er zögernd ohne eine Regung. „dass ich nichts gegen ihn unternommen habe. Ich hielt das ganze für eine Ungereimtheit, die mir der Schatten vorgegaukelt hat! Auch von ihm kam die Anweisung meinen Sohn und meinen Neffen nach Trishol zu schicken.“
    „Der Schatten... Wer ist das?“
    Bekennend atmete der Zauberer aus. „Er ist mein Urahne, ein Geist, der keine Ruhe findet. Seit Generationen begleitet er unsere Familie in den Träumen, sagt ihnen, was sie zu tun haben, wacht über sie. Ich saß am Kamin, als er mich das erste Mal - mein Vater hatte mir von ihm erzählt und von den Träumen die er unserer mit Magie verbundener Familie jeden Tag schickte - besuchte. Bisher war er noch keinem in meiner Familie erschienen, ich durfte der erste sein...“ Und dann begann er alles genau zu erzählen...
    Timotheus saß in dem breiten Ohrenbackensessel, der mit rotem Samt überzogen war, vor dem Kamin. Es war ein großer Ofen, zusammengesetzt aus grobgehauenen Steinen, die mit einer Art grauem Mörtel zusammengehalten wurden. Ein großer Haufen Asche lag in den Schatten der Kaminwölbung, dabei weiße Kohlereste und neben der steinernen Feuerstelle war ein feinsäuberlich gestapelter Haufen aus Holzscheiten zu sehen.
    Wie gebannt starrte der Junge auf die Asche, die noch warm vom Vorabend war und faszinierte sich an ihrer fassettenreichen Lage. Feinkörnig war sie oben auf den dunklen Scheiten, lag in dickeren Blättchen weiter unten, neben den verkohlten Holzstücken. Er wusste nicht warum ihn das Ganze so interessierte, aber es zog ihn magisch an, ließ ihn geradezu vor Spannung erbeben. Irgendwann musste doch etwas mit dieser Materie geschehen!
    Plötzlich kam ihm eine Idee.
    Ob er es versuchen sollte? Seine Eltern waren nicht da, was sprach also dagegen? Er konnte geradezu fühlen wie die Magie in ihm empor strömen wollte, sich von seinem warmen Inneren in die klammen Fingerspitzen sammeln wollte, um sich dann in einem gleißend blauen Licht zu entfalten. Seine Eltern, die seit vielen Generationen keine Zauberkraft mehr in ihren Familien hatten, waren erstaunt gewesen, als Timotheus das erste Mal Magie hervorgerufen hatte. Sie war neu gewesen, langsamer und feinfühliger als die Macht der alten Zauberer. Es war ein hellblaues Leuchten wie bei den Sternen gewesen, dass wie ein Sonnenstrahl von seinem Zeigefinger verstrahlt wurde. Es hatte in Kraft gekostet, unbändige Energie hatte er aufwenden müssen, um das Schaffen, was fast von alleine ging, fortzuführen. Schmerzen hatten sich durch seinen ganzen Unterarm und durch die Hand gezogen, ein eisiges Stechen, was ihm das Leben rauben wollte. Mit Gewalt hatte er dann gegen das Leuchten angekämpft, bis er schließlich versiegt war, doch es hatte ihn so viel Kraft gekostet, dass fieberhafte Hitze in seinem Kopf rumorte und seinen Körper durchwanderte. Eine Woche lang war er im Bett gelegen und war in einem unruhigen Traum gefallen, in dem ihn ein großer Schatten zu begleiten und zu beobachten schien, den Schatten, von dem sein Vater ihm später erzählt hatte.
    Er hatte gesagt, das es ihr Urahne sei, ein Geist der, aus welchen Gründen auch immer, auf sie Acht gab.
    Doch heute, vor dem Kamin, sollte der Tote real werden und aus den blauen Flammen auferstehen, sich nicht ihnen allen zeigen, nur ihm, das erste mal als Gestalt im echten Leben...
    Timotheus streckte sachte die Hand aus, es war jetzt niemand in der Nähe, machte eine leichte Faust, wobei er den Zeigefinger vorwärts gleiten ließ, ihn auf die Asche richtete. Er wollte sie wieder aufleben lassen, ihr ein neues Lodern schenken.
    Da erstrahlte, der Dunkelhaarige Junge glaubte es kaum, aus seiner Fingerspitze ein gleißendes, blaues Licht, das

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