Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
und im Moment war es, als würde es zu Orkin hinaufschielen und ihm zuzwinkern. Er, der Drache, hatte hellgelbe Augen, die wie ein Vollmond in der Nacht waren, mit einem tiefschwarzen Schlitz in der Mitte, die sich vom oberen Lid bis zum unteren zog, seine Pupille. Uraltes Wissen und unerbittliche Kraft lag in ihnen, ein Verständnis der Welt und des Lebens. „Was ihr wohl wisst, was uns so lange schon entgeht...“, flüsterte der Reiter geistesabwesend, wurde aber sofort wieder durch einen starken Aufwind geweckt, da Kronax ihr ausweichen und höher gleiten musste.
    Immer noch winkten und lächelten die Wächter und hinter ihnen aus dem Schatten des rechten Wehrturms schien eine Speerspitze bösartig aufzufunkeln...
     
    Gleich nachdem Rocan, Dario und Kelt aufgebrochen waren, hatte sich der Truppführer daran gemacht, Kundschafter des verbleibenden Trupps in die Wälder loszuschicken, um dort die Anwesenheit der sich erhebenden Dämonen festzustellen. In dem Buch, das der Hexenmeister ihm überreicht hatte, hatte viel gestanden. Die Bedrohung durch die Natur war spezifiziert worden. Es waren nicht - wie ihm eine heimliche Ahnung zugerufen hatte - die Aufständigen, sondern Tiere, die einem unnatürlichen Trieb folgten und so beinahe menschlich wirkten! Es war erschreckend. Er hatte mehrere Tage gewartet, doch seine Männer kamen nicht zurück. Am Morgen des dritten Tages stand er auf den Zinnen und blickte auf das in dichten Dunst gehüllte Flachland hinaus. Der Stein war von der Sonne erwärmt, die sich langsam hinter dem Horizont hocharbeitete. Seien Stirn war voll von Gram und so langsam bedrängte ihn das Gefühl, dass er etwas falsch gemacht hatte. In seinem früheren Leben war er nur von Reue und stiller Teilnahmslosigkeit befallen gewesen, aber jetzt war es Etwas, das ihn herunterzog. Er glaubte, es hätte keinen Zweck.
    Voller Sorge und Nachdenklichkeit ging er zurück in die Burg, berichtete Timotheus von all dem und mied den König, der sich in den letzten Tagen viel sonderbarer als sonst benahm. Das kleine Männchen, dass er war, schien verändert, hatte immer ein hämisches Grinsen auf den Lippen, und seine Augen...
    Später an diesem Abend ging er noch einmal auf die Zinnen zu und starrte wie benommen hinaus in die nächtlichen Wälder jenseits der Ebene, während das Licht versiegte und schwächer wurde, eine Welt aus Schatten entstand.
    Und dann kamen sie.
    Ein wildes Heer aus zuckenden, grauen Leibern, das sich zwischen den dicht stehenden Bäumen herausschob und sich wie zähflüssiger Honig über das Land ergoss. Es mussten Hunderte, wenn nicht sogar Tausende sein, die der Feste entgegen kamen. Aber es gab keinen Angriff, was den Feldherrn stutzig machte. Der König untersagte den Bogenschützen zu feuern und auch die Tiefländer verhielten sich ruhig, und ohne Hast erbauten sie ein Lager auf den Feldern, die dem Gott Argon geweiht waren.
    Und so begann die Belagerung. Nach einander fielen viele Ritter und Bauern aus Krakenstein, und keiner wusste warum, da die Überfälle, wie Josias vermutete, nur Nachts stattfanden. Plötzlich waren alle wieder da, nur anders und verändert, wie als wären ihre Sinne von den Netzen einer Spinne imaginär überzogen... Und endlich gab ihm der Zauberer Aufschluss darüber, warum: Es waren keine Menschen, es waren die Tiefländer, die unter die Haut der Krakensteiner geschlüpft waren, mit Hilfe einer besonderen Magie...     
    Josias Kajetan hatte es trotz schwerer Verletzungen geschafft, sich aus den Klauen der Feinde zu befreien, denn er wusste, dass man einen Dämon aus dem tiefen Waldland nur an den Augen erkennen konnte. Sie waren fahl und sahen aus wie gesplittertes Eis, bargen keinen Funken Leben mehr in sich, nur Magie. Die grauen Dämonen hatten durch irgendeine erlangte Zauberkraft gelernt, sich die Hüllen der Menschen zu eigen zu machen, in sie hineinzuschlüpfen. Der Truppführer hatte davon gehört, als er in der großen Zauberbüchern Timotheus’ gelesen hatte. Er hatte ihm erzählt, dass er Vater zweier Kinder war, eines der Beiden sei der Hexer Thronn Warrket, der derzeit in Trishol helfen würde, diese verdammte Zauberin aus dem Land zu schaffen. Gordolon sei schließlich kein Spielplatz der Magie! So hatten sie interessante Gespräche gehabt und schließlich war die Hälfte der Freitruppe zur Unterstützung des jungen Druiden fortgeschickt worden. Ob sie es bis jetzt geschafft hatten in Trishol anzukommen?
    Das Hallen von Schritten auf

Weitere Kostenlose Bücher