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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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sich vorsichtig in einem dünnen Strahl auf den grauen Sand im Kamin zu bewegte. Es war, als würde ihm etwas genommen, während er die Magie einsetzte, alle Lichter rund herum im Raum erlöschten, die Zeit stand still und trotzdem sank draußen die Sonne hinter den Horizont, Dunkelheit breitete sich auf. Das einzige Leuchten war der blaue Strahl, der sich immer noch durch das Zimmer bewegte, auf die Kohlen zu.
    Endlich hatte das Flimmern den Ofen erreicht, entfaltete sich wie ein Sonnenaufgang in magischem Blau und kleine Flammen glommen aus den Ascheteilchen auf, hoben sich und wuchsen, während das eisige Gefühl in Timotheus’ Hand immer stärker wurde.
    Auf einmal, als er kraftlos die Hand sinken lassen wollte, da sich langsam ein Krampf bildete, schien sich etwas dunstiges, großes aus den Flammen zu erheben, schwarz von gestallt und gehüllt in Schattendunkle Gewänder. Der Geistesblitz durchzuckte ihn schnell und rasend; es war der Geist aus seinen Träumen, das Wesen, von dem sein Vater ihm erzählt hatte.
    Der Schatten hob beschwörend die Arme, unsichtbar, das Gesicht ein einziges schwarzes Loch und begann mit dröhnender Stimme zu sprechen, während der blaue Lichtstrahl unaufhaltsam weiter floss und die Flämmchen an der düsteren Gestalt empor zu züngeln begannen. „Sieh her, Sterblicher, ich bin Senragor Allagan, der war.“ Die tiefe Stimme war ein Donnern in der Stille des Raumes und Angstschweiß brach auf der Stirn des Jungen aus. Wie konnte dieses Traumwesen wirklich existieren? Wie konnte ein Toter wieder auferstehen? Doch es war ihm nicht gestattet diese Fragen zu stellen, denn der Dunkle sprach sogleich weiter, tief und unheimlich. „Sieh her, Sterblicher, finde die Zukunft in meinen Augen, erhasche einen Blick auf das, was kommen wird. Du, Timotheus Warrket, Sohn von Merphim Warrket, Enkel von Roniea Warrket, Urenkel von Xantagos Allagan, Nachfahre von mir, Senragor Allagan, letzter Erhalter der Magie, Auserwählter und Einziger der neuen Kraft, spüre deine Macht!“ Der Schatten sprach mit solch einer Eindringlichkeit und Bestimmung, dass es dem jungen Hexer schleierhaft war, wie er es fertig brachte zu antworten:
    „Was willst du von mir, Schatten meiner Fantasie?“
    „Erhebe nicht das Wort gegen den Schatten, Kind, deine Bestimmung liegt darin das Erbe der Macht fortzutragen, sie deinen Kindern zu erhalten. Werde ein Hexenmeister und wachse an deine Aufgaben, werde besser und lerne aus deinen Fehlern. Nicht du bist derjenige, dem die Bestimmung nacheifert, sondern deinen Kindern. Sie sind die wahren Hexer von Gordolon! Aus Elfenblut und Menschenerbe wird der verborgene Kämpfer erschaffen, das Blut der Magie ist rein und voll von Kraft. Wisse dies, Sterblicher!“
    Dann war der Schatten verschwunden, so schnell wie er gekommen war hatte er sich in die Flammen des Feuers zurückgezogen.
    Mit einem Mal wurde Timotheus klar, was er da gerade tat, er verschwendete seine Magie auf einen kostspielige Weise. Wachse an deinen Aufgaben, hatte der Schatten, der ihm irgendwie vertraut vorgekommen war, befohlen und, er wusste nicht wieso, hatte er das Gefühl ihm gehorchen zu müssen.
    So ließ er noch lange bis in die Nacht die Flammen spielen, das Eis seine Finger zu zerbrechlichen Stäben werden. Er würde es schaffen, irgendwann würde er solchen Zauber mit Leichtigkeit und ohne Schmerzen rufen können!
    Nun endete Timotheus mit der Erzählung aus seiner Kindheit. „Damals wusste ich nicht, was es bedeutet, als Erster überhaupt, den Magierschatten der Vergangenheit als Einziger in wahrer Lebensgröße zu sehen. Auch hatte ich keine Ahnung von dem Elfen und Menschenblut. Heute ist es ganz anders und ich weiß auch seit neustem, warum die Magie unsere Finger zu Eis erstarren lässt.“ Er machte eine kurze Pause, um somit eine entsprechende Wirkung zu erzielen. „Melwiora Riagoth, die Zauberin, hat der Welt nach der Herrschaft des Herrn der Winde alle Magie entzogen und diese blauen Flammen, die wir heute kennen, sind Produktionen unseres Willens und unserer eigenen physischen Kraft, nur materialisiert, aus unserem tiefsten Inneren heraus! Es ist eine besondere Ehre den Schatten zu erblicken, denn er tritt nur sehr, sehr selten im Hier und Jetzt auf und auch nur dann, wenn es keinen anderen Ausweg gibt. Früher hörte ich nicht auf die Träume, die er mir schickte, heute bin ich ihnen jederzeit offen, doch der Schatten hat nun Wichtigeres zu tun. Der Geist ist auf Wanderschaft gegangen,

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