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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Zeit könnt ihr nicht den Schlaf von einer Woche nachholen!“
    „Ich kann!“ Der Ton des Druiden, machte dem anderen klar, dass ein Wiederspruch sinnlos war. Thronn würde mitkämpfen und sein Arm und sein Geschick würde sich in dieser Nacht vereinigen und die Dämonen zurückschleudern, wie eine Wand aus Flammen, die sich plötzlich vor den Angreifern erheben würde. Ja, dachte der Hexer von Gordolon, eine Wand aus Feuer, aus blauweißem Druidenfeuer würde sie Aufhalten! Er ballte die Hand leicht zu einer Faust und suchte in sich. Er fand die Magie unverändert und kalt vor, eingeschlossen in einem Raum nahe bei seinem Herzen. Es war gefährlich, doch es musste dieses Risiko eingehen, nicht nur um seinetwillen oder um Gordolon s, sondern um den Willen Rocans...
     
     

10
    DER GEHEIMGANG
     
    Runes Gehirn arbeitete und seine Finger brannten wie Feuer, Staub lag in dicken Schichten über Allem und seit Stunden hatte er nur das vergilbte, eingerissene Papier der alten Dokumente in Händen. Die Schrift war blass und mit scharfgestochener, pechschwarzer Tinte geschrieben, doch an einigen Stellen waren die Worte verwischt und ergaben keinen Sinn. Feuchtigkeit und Gezeiten hatten an ihr genagt und sie langsam aber sicher zu Fall gebracht.
    Die Bibliothek der Burg war nicht mehr das, was sie einmal gewesen war, die hohen Regale mit Büchern und Schriftrollen waren zum Teil umgestürzt oder lagen völlig in den Trümmern von Fels und Staub. Grelles Sonnenlicht durchbrach die Decke und die halbe Ostwand an der Seite, wo vor einigen Wochen der größte Angriff der Dämonen gewütet hatte. Jedoch hatten sie diese nach der völligen Abschottung der Hauptgebäudes von den anderen Teilen der Festung verlassen und waren in die Teile der Stadt zurückgekehrt, von wo aus sie die größten Chancen hatten, den letzten Stützpunkt zu erreichen. Der Himmel war verhangen von einigen Wolken, die jedoch nur blass zu erkennen waren und die Hitze des Frühlings lag mit seinen lauen Lüften über allem. Reiher und Kraniche und andere Vogelschwärme zogen als graue Schwärme wieder gen Norden, kamen zurück von den heißen Dschungeln der Inseln des Südlandes, hatten das große Meer des Seraphim überflogen und wieder eingetaucht in die trüben Tage ihres Heimatlandes.
    Die ausgefransten Stellen der Mauer waren scharfe Umrisse; und an den Rand eines der Bruchstücke gelehnt stand Trajan. Unermüdlich wie immer war er an den Außenzinnen postiert, um die anderen vor Angreifern zu warnen, die sich aus dem Schatten der Stadt heranschleichen wollten. Die Hand hielt er gegen die Schläfe, um die Augen vor der Sonne abzuschirmen. Er fühlte etwas in ihm, das grub und suchte, versuchte sich einzunisten in seinen Leib, doch sein Körper rebellierte dagegen. Er wusste nicht, was es war, doch er wusste, das es kein Teil von ihm war. Aus Sicherheitsgründen hatte er seinen Freunden nichts davon erzählt, denn sie würden ihm nicht glauben, sondern ihn in die dunklen Ecken einer Kammer verbannen und ihn sich vom Leib halten. Er würde seien eigenen Freunde verlieren, und das wollte er nicht. Und so würde auch keiner erfahren, das die Bestie, die momentan noch in ihm gefangen war, langsam begann auszubrechen. Immer wieder bemerkte er es, wenn sich schlafen legen wollte, denn das unheimliche Wesen in ihm begann dann zu erwachen und einen finsteren Spaziergang in seinen Gedanken zu unternahmen. Mit seinem inneren Auge verfolgte er das Schattenwesen und seine Haut glänzte wie Chitin und es ging gebückt. Es war die Haltung eines Dämonen, doch er war pechschwarz, seine Haut hatte die Farbe von regennassen Schieferplatten und es bewegte sich sehnig und lauernd, war gefährlicher als die einfachen, verletzbaren Gestalten der Tiefländungeheuer. Was in ihm wütete war schlauer, bereit ihn zu überlisten und ihn beiseite zu räumen, wie einen überflüssigen Gedanken. Aber jetzt brauchte es ihn, das spürte Trajan und es machte ihm Angst. Das schlimmste war, dass er nicht genau wusste, woher es gekommen war und warum es da war. So weit er sich erinnern konnte, war es erst gekommen, als er den Schutz der Feste verlassen und in die nebeligen Schleier der alten Stadt eingedrungen war. Der Schatten in seinem Innern war auch der Grund gewesen, warum er nicht früher gekommen war. Seien Gefährten hatten ihn danach gefragt, doch er hatte die Fragen nicht beantwortet. Zuerst jedenfalls, dann wurden sie dringlicher und Rune schien etwas gemerkt zu haben, denn

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