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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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unter den Böden und hinter den Wänden reden gehört und es hatte bei ihm Gehör gefunden, nur war nach den langen Jahren seiner Ausbildung als Prinz und Waldläufer und letztendlich als Kriegsveteran das Wissen über sie abhanden gekommen. Es war verschwunden, verschmolzen in der Wand, die sein Kurzzeit- von seinem Langzeitgedächtnis trennte, es war noch da, zum Greifen nah, doch es verschwamm, wenn er sich näher heranbeugte um etwas Genaueres zu entdecken. Wünsche von der Lösung verließen seinen Geist so schnell wie sie gekommen waren, als er etwas neues fand, was ihm hätte helfen können. Sein Blick war scharf auf die Lettern gerichtet, die auf dem vergilbten Papier standen und nur noch schlecht zu lesen waren, da die Buchrücken mit Spinnweben verhangen und die Tinte auf dem Pergament verblichen waren. Immer noch spürte er in sich dieses Wüten, das er gespürt hatte, als der Schleim in seien Kopfhaut eingedrungen war, seinen Körper am nächsten Tag auf die natürliche Weise verlassen, aber in ihm etwas hinterlassen hatte. Etwas unnatürlich Dunkles und Unheimliches, doch sein inneres Selbst wehrte sich nicht dagegen, es schien es sogar freudig zu Empfangen, doch dieses Empfangen brachte Schmerzen mit sich, ein Wehklagen, das geblieben war, auch als das Wesen seine letzte Abwehr durchdrungen hatte. Nun schlich es in ihm herum und er spürte, dass es bei dem hünenhaften Trajan genauso war, eine vage Wahrnehmung einer Existenz, die sich in einem zu vermehren schien. Es war verrückt und unnatürlich, dennoch war es da und breitete sich rasend schnell aus. Die Schmerzen kamen nun ständig und unablässig, doch sie rasten an ihm vorbei und es blieb nur die Erinnerung wie an einen Nadelstich, dessen Wirkung noch im Körper verklang, es war, als wären ihm nicht nur die Füße, sondern der größte Teil seines Körpers gleich mit eingeschlafen. Das Kribbeln in ihm wurde von Mal zu Mal stärker, wenn er sich dagegen aufbäumen wollte, doch es verschwand nicht, es reizte seine Haut von innen und gerbte sie wie altes Leder. Eine Schicht der Absonderung wuchs von innen nach außen und um ihn herum und blieb hart wie eine Wand aus Stahl. Der Unbekannte in ihm wollte verhindern, dass man ihn sah, verhindern, dass man wusste, dass er existierte, und er wollte auch, dass man verstand, verstand, warum er da war und warum man ihm nichts tun sollte. 
    So blätterte Rune Seite für Seite um, die Bücher um ihn herum häuften sich und Staub legte sich erneut auf sie, Pollen, die auf den Strahlen der Sonne ritten. Die anderen um ihn herum begannen zu reden, während der Nachmittag eintrat und die Sonne sich von ihrem höchsten Stand langsam herabsenkte, begann sich langsam unter den dröhnenden Schlägen der Nacht geschlagen zu geben.
    Und so siegt die Dunkelheit über das Licht, verbirgt es in den Schatten und löscht es aus wie eine flackernde Kerze.
    Was wollten ihm diese Worte sagen? War es ein Hinweis auf das Kommende, eine Fingerzeig auf das Grauen, das noch bevor stand? Waren die Dämonen nicht schon genug? Reichten sie nicht als dominierende Macht? Sollte noch mehr erobert und zerstört werden, von einer Macht, die direkt aus dem schwarzen Turm kam?
    Erschrockene Leere breitete sich in ihm aus, als er ohne weiteres Erhoffen plötzlich auf die Lösung, auf das Ergebnis stieß, das sie auch den zerfledderten Seiten auf der rauen Oberfläche des Tisches vor ihm zeigte...
    Ich ließ Gänge anlegen, Gänge, die das Reich vorübergehend schützen sollten, und in die ich mich zurückziehen konnte, wenn Gefahr drohte.
    Das Tagebuch seines Vaters, die niedergeschriebene, originale Form, unverändert und unabänderlich. Er las die Worte und hörte die raue Stimme seines Vaters dabei, warm, und er fühlte sich geborgen, dort, auf den Seiten, zwischen den Buchstaben, die sein Vater in seiner Schrift hinterlassen hatte. Ein eisiges Kribbeln durchfuhr ihn und stille Freude hielt ihn fest. Doch was Rune nicht wusste, war, dass dieses unterstützende Gewicht auf seinen Schultern nicht seine eigene Erregung über den Fund war, sondern der Schatten Allagans, der sich groß und dunkel hinter ihm erhob, ein rauchiger Umriss, der seine Hände fest in seine Schultern gegraben hatte, um das in ihm wütende Biest für eine kurze Zeit wenigstens zu unterdrücken, und es hinter die starken Bande seiner Magie zu bannen. Senragor war noch immer tätig, lebte als stilles Wesen in den Geisterwesen, die Haut bleich, die Farben seines Haares

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