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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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fallen, trat durch die noch glühenden Kohlen, als währe sein Körper aus Stahl. Während er das Pferd noch am Halfter hielt, und seine Blicke die Dunkelheit der Nacht zu durchbohren versuchten, sog er die Luft scharf durch seine Nasenlöcher hinein und verzog dabei eine unheilverkündende Grimasse, während er den Kopf in alle Windrichtungen drehte.
    Kajetan gefror das Blut in den Adern, als Ramhad mit schweren Schritten, die den Stein unter seinen Füßen zu zerstampfen schienen, den kleinen Hang hinaufstapfte. Sein Körper bewegte sich schwer und gewichtig, seine Gestalt wirkte wuchtiger als noch in der Morgendämmerung und seine Züge waren kantiger, das Wesen dahinter versuchte durchzugelangen. Die Laterne strahlte helles Licht aus, wurde jedoch tief gehalten...
    Der ehemalige Feldherr bewegte sich nicht, er fühlte, dass es vorbei war, dass das Versteckspielen endlich ein Ende hatte. Aber er bewegte sich nicht. Und genau das war sein Fehler, seine Hände begannen zu zittern und die Knöchel wurden ihm steif und Kälte und vulkanische Hitze hatten ihn erfasst, schüttelten ihn und wütete, zerstörte ganze Nervenenden und zermürbte den Riesen, der sich plötzlich winzig im vergleich zu Ramhad vorkam. Dennoch verließ er sein Versteck nicht. Er wartete. Und auf einmal wurde sein Warten belohnt. Hinter ihm in den Büscheln raschelte es, der düstere Mann wandte sich ab, lächelte jetzt und sein Schwert hob sich. Er ging an Kajetan vorbei und strebte den Hang weiter dort hinauf, von wo das Geräusch hergekommen war.
    Erst rührte sich Josias nicht. Alles um ihn herum schien sich zu bewegen und in einem Sumpf aus Nachtfarben und Tümpeln zu versinken, Felsen wuchsen, veränderten ihre Gestalt, während langsam der Wahnsinn seinem normalen Denken wich und er - von gemischten Gefühlen geprügelt - seine Tarnung aufgab. Er platze heraus aus den dichten Fichten und Tannen, stürmte den Hang hinunter, immer auf die Felsnase zu. Seien Schritte halten laut und Kies spritzte auf, die Anspannung des stillen Wartens wich von ihm ab, während das überhangende Sims näher und nähr kam, rasend wurde. Hinter sich wurde er dem Flügelschlagen einer Eule gewahr und das Fluchen Ramhad s, der für einen Moment untätig war. Diesen Moment nutzte Kajetan.
    Und sprang.
    Er krachte mit solcher Wucht auf den Rücken des Tieres, dass es sich aufbäumte, während die Taubheit, die während des Sprunges in seinen Ohren war, schlagartig zurückgedrängt wurde und dröhnte lauthals. Das schrille Wiehern zeriss die Ruhe der Nacht und dann galoppierten sie los, unter donnernden Hufen und die Hände in das schweißdurchnässte Zaumzeug verkrampft. Während er den Südhang hinuntersprengte, wurde ihm klar, das der Rote sie bemerkt haben musste.
    Er warf einen kurzen Blick zurück.
    Das Herz stockte ihm in der Brust, als der Wandler mit rasend schnellen Schritten den Kamm herunterglitt und ihnen ohne zu zögern nachstellte. Seine Beine schienen kurz über dem Boden zu schweben, denn der Mann mit dem rostroten Bart war schnell, und er holte auch schnell auf, während seine Bewegungen blitzartig und weit ausgreifend erfolgten. Fahrtwind schoss Kajetan ins Gesicht und er ließ die Zügel fliegen, bäumte sich weit vor während, die Gestalt Ramhads immer größer und bedrohlicher wurde und bald eher wie ein Tier zu laufen begann, alle Läufe in den weichen Boden, zwischen Felsspalten und Grasbüscheln grabend, zog er sich immer mehr an sie heran, während seine Züge unebener und knochiger wurden, Schwärze drang durch seine Haut durch und er gewann an Geschwindigkeit.
    Nein! , ächzte Kajetan in Gedanken und beugte sich weit vor, stemmte sich gegen den Wind und neigte seinen Oberkörper noch tiefer in den Sattel, während er den hastigen, rasenden Atem des Gaules nah bei seinem Ohr hörte und das seidige, weiche Fell seiner Mähne ihm ins Gesicht fiel.
    Noch schneller ging es, der Rappe griff noch weiter aus, während es über die Hügel in einen schmalen Talkessel hinabpreschte und dann immer weiter, bis ans andere Ende. Der Wald um ihn herum schien zu wachsen, undurchsichtiger und dichter zu werden, während das Schattenwesen mit der flackernden Laterne an Geschwindigkeit verlor und sie einen weiteren Vorsprung erlangten. Wie weit würde das so noch weiter gehen, überlegte der Truppführer, wie lange sollte die Jagt noch anhalten? Oder würde das Pferd schlapp machen und der Dunkle ihn schließlich einholen? Er konnte nicht anders, als auf ein

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