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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Pakin erhob sich wie ein fremdartiges Wesen aus dem Massiv des Hórenfels-Abdün, um das gesamte Grenzland zu sichern. Der Truppführer hatte von ihm gehört, ihn jedoch selbst nie zu Gesicht bekommen, jetzt, das wusste er, war es das erste Mal, dass er ihn aus der Nähe sah und es würde nicht das Letzte sein. Sein Blick senkte sich wieder und er lächelte Ramhad zu, der plötzlich verschwunden war, wieder eingetaucht in das Dunkel, wie vor weniger als zwei Duzend Stunden, verschwunden im Nichts des weiten Landes.
    Er saß immer noch breitbeinig im Sattel, als plötzlich eine schlanke Gestalt an einem der Klippenränder westlich von ihm auftauchte und auch sie war ein dunkles Nichts vor einem heller werdenden Hintergrund. Sie starrten sich an und im nächsten Moment war Josias umzingelt von mehreren Wesen, die ihre Bögen bis zum zerreißen gespannt auf ihn gerichtet hatten. Es waren Elfen. Sie trugen Kleider in den Farben des Waldes und ihre Bögen waren aus hellem Eschenholz, die Sehnen knarrten und die Pfeile darauf pulsierten. Ihre Gesichter und Züge waren unverkenntlich, die Meisten glichen Rocan bis auf wenige äußere Merkmale und überwiegend Viele waren hellhaarig und hatten junge Gesichter, die Ohren wie angespitzt und etwas abstehend. Sie trugen Ledergürtel und Westen aus Seegras [3] , silberbestickte Waffenröcke und Ragón-Mäntel [4] , die sie mit jedem Material der Erde verschmelzen ließen.
    Kajetan sah sie und verstand. Er war in ihr Reich eingedrungen, war jedoch nicht als Bedrohung gesehen worden und wurde zur näheren Begutachtung eingelassen. Erst das, was jetzt folgte, würde seine weitere Reise bestätigen. Er versuchte seine freudigste Mine aufzusetzen, obgleich es schwer war, da er verschwitzt wie sein Pferd war und dass er geschlagene zwei Stunden dem Tod ins Auge geblickt hatte, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit schnellen, fast schwebenden Schritten kam die Gestalt des Elfen den Hang hinunter. Sein Haar war nussbraun und einige Strähnen waren zu kleinen Zöpfen gebunden, während der Rest lang und seidig seine Schultern übergoss. Seine Züge waren hart und bestimmt, in seinem Arm lag Kraft und seine Finger hielten einen Dolch umschlossen, der dem sehr ähnlich sah, den er selbst trug.
    „Wer seid Ihr, Fremder? Nennt mir euren Namen!“ Die Stimme des Elfenführers war fest und befehlend, seine Augen schimmerten meergrün.
    „Ich bin Josias Kajetan, Abgesandter der Menschen. Ich wünsche euren Herrn zu sprechen.“ Er saß noch immer breitbeinig im Sattel seines Tieres, das Gesicht leicht arrogant erhoben und so sah er auf die schlanke Gestalt des Elfen herab, über dessen Schulter einer ihrer seltsamen Mäntel geworfen war.
    „Manch seltsames Pack schleicht sich um diese Zeit durch den Pass. Habt Ihr irgendwelche Beweise, das Ihr keiner des fahrenden Volkes [5] seid?“ Er sprach das Wort fahrendes mit leichter Abscheu aus, während Kajetan fieberhaft überlegte. Nein, er hatte keine Beweise und so würde er auch nicht passieren können. Schließlich stieg er ab und stellte sich vor den Elfenhauptmann. Sie sahen sich streng in die Augen, waren fast auf gleicher Augenhöhe und ihre Bliche von der gleichen Gewandtheit. Sie waren sich ähnlich, vielleicht ähnlicher als es von Außen her schien. Das Pferd wieherte nervös, angesichts der mit Gift überzogenen Pfeilspitzen, die auf sie gerichtet waren und schließlich streckte der Elf Josias seine Hand zum Gruße entgegen und seine Augen glommen, so, als ob er lächeln würde, doch seine Lippen blieben stumm, wie gestochen ebene Züge verbargen das Freundliche, was jedoch dahinter stecken musste. „Mein Name ist Irmin Bar Óus Eszentir.“ Sie schüttelten sich die Hände. „Kommt mit, ich bringe Euch an einen Ort, an dem Ihr Euch ausruhen und wärmen könnte. Dabei könnt Ihr mir Euer Anliegen vortragen.“
    Kajetan war zu schwach, um zu antworten, und so nickte er nur bekennend, denn Müdigkeit brannte in seinen Muskeln und die Einladung Irmin Bar Óus’ war besser als jede andere, die er sich hätte vorstellen können. Der Elf würde ihm sogar helfen können. Es war immer gut einen Verbündeten auf seiner Seite zu haben, wenn das Anliegen das Aussenden einer Armee beinhaltete.  
    Und so gingen sie...
    Die Luft war kühl und trocken, als sie den Turm erreichten, die steinerne Fassade war wie mit Moos versiegelt und der Mörtel bereits an vielen Stellen herausgebrochen. Das Tor war etwas mannshoch, breit und dicke

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