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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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deutlicher. Jetzt sah man nur noch den hautengen Waffenrock aus Seegras und die helle Robe darunter, den Bogen und die Pfeile hatte er bereits gleich beim Eintreten an die Wand gelehnt. Er nahm ebenfalls platz, jedoch auf der Matratze des Bettes, die unter seinem Federgewicht kaum nachgab. „Und nun sagt mir, was vorgefallen ist, dass Ihr unser Land so schnell erreichen wolltet.“ Sein Haupt war ernst erhoben, seine grünen Augen funkelten im Licht der feinen Morgensonne, die durch das Fenster trat, golden, kein Spott oder Missbilligung hatte sich in seiner Stimme gemischt. Er war nicht mehr so, wie Kajetan ihn vor einigen Augenblicken kennen gelernt hatte, sondern wirkte kerniger und auf eine bedrückende Art schwächer.
    „Lest dies.“ Er reichte dem Elfen das Buch, dass ihm Timotheus gegeben hatte. Bar schlug es sofort auf, seine Finger glitten kennend und wie über etwas Vertrautes über die Zeilen und die scharfgestochenen, kleinen Buchstaben, seine Blicke huschten schnell darüber und er hörte erst nach ein paar Seiten auf zu lesen. Er klappte das kleine, in gegerbtes Leder eingebundenes Buch zu, das mit goldenen Lettern beschriftet war und reichte es dem Führer wieder zurück.
    „Ich kenne es.“, sagte er und ihre Blicke trafen sich. „Ich las es in der Nacht zum letzten Mittsommer. Schon damals spürte ich, das etwas nicht in Ordnung mit der Welt war. Ich spürte etwas Dunkles aus dem Schatten des Hadesfelsen heraufsteigen und begab mich nach einigen Wochen selbst dort hin. Ich fand die Burg verlassen vor, die Männer waren entweder allesamt verreist, oder getötet und weggeschafft worden...“ Er machte eine kurze Pause, maß die Stille zwischen ihnen und bekannte dann: „Ich wusste schon damals, dass es Melwiora war.“
    Josias schien entsetzt. „Aber warum habt Ihr damals nichts unternommen? Warum habt Ihr Eurem König nichts davon berichtet?“
    Irmin lächelte verschmitzt und seine Augen umwölkten sich. „Weil, mein Lieber Freund, der König nichts unternehmen wollte. Er dachte, es wäre ein Irrtum, schickte mich ohne weiteres davon. Nicht glauben wollte er, was sich damals hinter den granitenen Zinnen abgespielt hat.“ Er hob den Blick wieder. „Woher habt Ihr das Buch?“
    „Ich bekam es von einem Freund, der dringend die Hilfe eures Volkes braucht.“, antwortete der Feldherr eindringlich. „Burg Krakenstein ist von den Dämonen eingenommen, Trishol überrannt...! Es gibt nur noch wenige überlebende...“
    „Krakenstein eingenommen?“ Der Elf schien einen Moment ungläubig und linkisch, Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen, schien sich mit den Strahlen der Morgensonne zu mischen. Er setzte sich auf, legte sich seinen Mantel um und griff nach den Pfeilen, um sie sich mit samt dem Köcher und dem Bogen umzulegen. „Seit Wochen sehe ich nur die Truppen der Belagerer, die sich vor den Toren postieren!“
    „Ein Trick!“, klärte Kajetan fest und sein Blick war wie Stein Irmin gegenüber.
    Unglauben hing in dem Blick des Elfen, und entschlossen öffnete er die Tür seines Zimmers. „Ich würde mich gern selbst davon überzeugen!“
    „Ihr wollte durch den roten Pass nach Krakenstein und dort eindringen?“ Kajetan war entsetzt und seine Stimme schnappte über, während sie den sich langsam erhellenden Flur entlang liefen, direkt auf die breite Treppe in die erste Halle hinunter. „Aber das ist doch völlig irrelevant!“
    Er hielt plötzlich mitten im Laufen inne. „Nicht für mich.“, sagte er bekräftigend, während seine Hände über die Holzvertäfelung tasten - er schien etwas zu suchen. Dann hatte er es gefunden, lehnte sich gegen die Wand, währen er mit den Stiefeln festen Halt am Boden suchte. Der Wachturm von Pakin ist eine Festung, dachte der Truppführer, eine Festung, deren Mauer uneinnehmbar ist, versteckt in den Schatten der Berggipfel.
    Auf einmal glitt einer der hölzernen Platten in die Steine hinein, Schwärze entstand, als sich der Geheimgang in den oberen Teil des Turmes öffnete. „Ihr habt mir genug gesagt, Josias.“, gab Eszentir zu. „Ich vertraue Euch. Dennoch bin ich um das Wohlergehen meines Volkes besorgt.“ Sein Blick war voll Kraft und besorgt. Er schob die Vertäfelung ganz beiseite und hastete mit der Fackel in der Hand eine schmale Wendeltreppe hinauf, die eingeengt zwischen Wand und einem großen, runden Stützpfeiler war, der sich in der Mitte des Turmes erhob.
    „Volk?“, rief ihm der Große noch verdutzt hinterher, bevor er

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