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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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ebenfalls in dem staubigen, mit Spinnenweben überzogenen Gang nach oben vortrat, gleich zwei Stufen auf einmal nehmend. Die Schatten wurden von dem hellen Gleißen der Sonne durch die Fenster ausgeschlossen, verdrängt aus den Zonen des Lichtes. Die kratzenden Geräusche ihrer Stiefel auf den rauen Steinen war laut, wurde aber stetig leiser, um so höher sie gingen, die Spinnenweben wurden dichter, Trauben von Fledermäusen über ihnen sichtbar, die bei dem Anblick des flackernden Fackellichts kreischten und gestört aufschauten...
     
     

15
    DER TRAUM
     
    Der Morgen graute über dem Hochland, breitete sich sanft und betörend aus, als wolle er die kommende Macht Melwioras wiederspiegeln und seinen Hohn und Spott auf diese Weise preisgeben. Der Himmel war erfüllt von einem vagen Graurosa, das sich mit dem Gold und Blutrot der Sonne vermischte, dort, wo Horizont auf Himmel und sie beide auf den pulsierenden Ball aus gefasstem Licht stießen. Der Geruch von den ersten Frühlingsblumen und Honig lag in der Luft, mischte sich mit der Schwere von Feuchtigkeit und der Trauer des Nadelwaldes und ergoss sich wie ein Wasserfall über Gordolon und das Hochland. Hart war die Nacht für alle gewesen, doch die Frische des Tages und seine Wärme ließen sie alle schnell vergessen, wie viele Wunden zu davongetragen hatten. Sie hatten die Grenze der Stadt noch am selben Abend erreicht und hatten sich durch die Blockade der Tieflanddämonen geschlichen, während Thronn dem Fieberwahn ausgesetzt war. Nun rasteten sie an den Ufern des Eisflusses, waren Geschützt durch einen Hang, der sich Nordöstlich von ihnen erhob und ihnen Schutz gab, während sie in den Schatten einer kleinen Baumgruppe ruhten.
    Der Druide lag zwischen den Wurzeln einer Eiche im Gras, sein Atem ging schwer und war nur noch ein Wechsel von Tönen, die das Wasser zu überspielen versuchte. So lag er unter dem Baldachin des Blätterdachs, geschützt von der Sonne, die von Osten her schien und er sah sie als verwischten, gelben, monströsen Punkt, der sich vor einem grauen Himmelblau abzeichnete, das von einem Wolkengeschwader durchzogen war. Er hatte Träume, Träume, die ihn plagten. Träume von Schattenwesen und von der Zukunft der Welt, doch der Schatten erschien ihm nicht. Die Männer gingen geschäftig umher, während sich die Verletzten ausruhten und ihre Wunden mit dem eisigen Wasser säuberten. Rocan half dem Hexer bei seiner Waschung, da für diesen die Prozedur doppelt so schwer war, denn in seinem Geist spielte sich mehr ab, als nur bekennendes Zutreffen und das Einverständnis mit der Welt. Er wollte verändern, doch dazu fehlte ihm momentan die Kraft. Sein Leib war geschunden, zerkratzt und zerstochen, dort, wo die Hiebe von Waffen aus eisigem  Stahl ihn erwischt hatten. Der junge Warrket fuhr mit einem befeuchteten Stück Stoff über den festen, bleichen Körper, der verspannt und dreckverkrustet war. Er wusch ihm die Verletzungen aus, die sich tief und unerbittlich in das Fleisch gelegt hatten und säuberte die rosige und zerfetzte Haut, aus der noch immer kleinen Blutrinnsale flossen; das Tuch wurde schnell von mehr als nur Schweiß und Dreck benetzt und als er es auswusch, färbte sich das Wasser zu einem dunklen Rot, das durch die Stromschnellen tanzte.
    Plötzlich stand Patrinell neben ihm, einen silbernen Säbel in der Hand, das rotbraune Leder um seinen Rumpf beinahe unberührt, seien Stiefel waren Abgewetzt und sein Gesicht wies Bekennung und doch Unruhe auf. „Wie geht es ihm?“, fragte er ehrlich besorgt.
    „Wenn wir die heilenden Quellen morgen Abend nicht erreicht haben, sieht es schlecht für ihn aus.“
    „Verdammt!“, schimpfte Arth und schlug sich mit der Faust auf den Oberschenkel des Beines, das er auf einem Felsbrocken gestützt hatte. „Wir brauchen mindestens so viele Tage um die Grenzen zu erreichen. Das heißt, wenn uns nichts dazwischenkommt.
    „Was meinst du mit: Wenn uns nichts dazwischen kommt?“ Doch Rocan wusste bereits, worauf die Antwort herauslaufen würde und so senkte er bereits ermattend die Schultern, widmete seine ganze Konzentration jetzt wieder dem Zauberer, der immer noch unverständliches Zeug vor sich hin murmelte und dessen Blick glasig gegen den Himmel und die pralle Sonne gerichtet war.
    Der General räusperte sich, denn die Frage behagte ihm nicht besonders. „Das heißt, dass gemunkelt wird, dass die eine weitere Dämonenpatrouille im Rokronpass auf uns wartet und wir sozusagen im Hochland

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