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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Thorn zu sprechen. Nur ganz flüchtig hatten sich ihre Hände berührt, und es war eine bedeutungsschwangere Stille eingetreten, die er nur schwer hatte deuten können.
    Graine war ebenfalls hier, stand dicht hinter der Reihe von Träumern, begleitet, wie immer, von ihrer Triade von Krieger-Träumern, die sie beschützen wollten oder dies zumindest versuchten. Hawk, Dubornos und Gunovar. Im Laufe der zwei Tage, die seit ihrer Ankunft auf der Insel vergangen waren, hatte Bellos einen jeden von ihnen kennen und schätzen gelernt. Er hatte ihre Angst um das Kind erfahren und gespürt, wie selbstvergessen sie dafür den Gefahren für ihren eigenen Leib und ihr eigenes Leben begegneten. Bellos hatte ihnen ein wenig von ihrer Sorge nehmen wollen und doch nicht gewusst, wie er dies anstellen sollte.
    Nun bemühte er sich, die Erinnerungen an diese Menschen energisch aus seinem Gedächtnis zu vertreiben, die Erinnerungen an seine Geliebte, an die Krieger, an das Kind, das sie zu schützen versuchten. Stattdessen suchte er in seiner Seele den Herzschlag Monas und all dessen, was er an dieser Insel so liebte. Er suchte und fand die Träume längst verstorbener Mitglieder des Ältestenrats dieser Insel. Stark und zäh wie Pfahlwurzeln reichten diese Träume durch die Generationen hindurch, beginnend bei den ältesten Ahnen, die einst das Große Versammlungshaus erbaut hatten, bis hin zu jener letzten, jüngsten und am leichtesten zu verletzenden Generation, also jenen Menschen, die nun womöglich die Zerstörung ihres Großen Rundhauses miterleben müssten oder aber kurz davor selbst ums Leben kommen würden.
    Doch unter den Hinterlassenschaften der Alten und sehr Alten, der Männer und Frauen vergangener Zeiten, der Großväter und Großmütter, fand Bellos schließlich eine Spur. Eine Spur, die nur von Luain mac Calma stammen konnte, denn diese Spur war heller und jünger als der gesamte Rest von Traumwurzeln, die sich durch die Zeiten gruben. Mac Calmas Spur verlief in sich windenden Bahnen, sprang von der einen Wurzel über zur nächsten und flocht dann aus ihnen ein Netzwerk, das schließlich das Herzstück der Insel bildete. Und unter diesem Herzstück, tief in der Erde verborgen, vibrierte jene mystische Kraft, in der das Wesen der Götter lebte und die sie alle mit Leben erfüllte.
    Als er dies erkannt hatte, versuchte Bellos, seine Aufmerksamkeit langsam wieder auf den Strand zu richten, auf den Tang und die gellenden Schreie der Möwen, bis er den dichten, berauschenden Rauch wahrnahm, der scheinbar unaufhörlich aus den von Graine erträumten Kesseln drang. Schließlich spürte er auch wieder die Anwesenheit der Träumer, die Ruhe, die diese ausstrahlten, sowie den fernen, misstönenden Mahlstrom, als der die an Land drängenden Legionare ihm erschienen. Tief nahm er all dies in sich auf, öffnete abermals seine Seele, so, wie er es einst allein neben der kleinen Feuerstelle im Großen Versammlungshaus getan hatte, und versuchte, die Ängste jener Männer zu ertasten, die nun gekommen waren, um ihn zu töten.
    Feuer. Flammen. Hitze. Tod.
    In jener Welt, die die Furcht der Legionare erschaffen hatte, traf Bellos auf eine Mauer aus alles verschlingenden, unersättlichen Flammen, welche die Männer, die ihr begegneten, einfach aus purer Lust vernichtete. Schon schien die Hitze auch Bellos in ihren Schlund hineinzureißen, schwarz verkohlt blätterte ihm die Haut von seinem Leib, die Glut kochte sein Blut und reichte bis hinab in seine Lunge, um seinem Körper die Seele zu stehlen. Hätte Bellos rennen können, wäre er sofort davongestürmt, doch seine Glieder wollten den Befehlen seines Geistes einfach nicht mehr gehorchen. Mit dem Gesicht nach unten lag er in dem feuchten Strandkies, und der Schweiß strömte ihm über die Brauen, so wie es ihm auch einst in der heißen Schmiedehütte von Valerius ergangen war. Sein Gesicht brannte geradezu. Er versuchte zu atmen, doch jeder Atemzug tat weh. Er keuchte und spürte, wie ein schwarzes Nichts sich um sein Denken zu schließen begann, eine Dunkelheit, die so ganz anders war als die Finsternis des ihm bereits vertrauten Blindseins.
    Von irgendwoher ertönte, zart und eisig wie der Kuss des Winters, mac Calmas Stimme. Vergiss nie, dass sowohl diese Welt als auch die anderen Welten bloß eine Illusion sind. Das hatte Bellos schon wieder ganz vergessen. Gierig atmete er die Worte geradezu in sich ein, angenehme Kühle breitete sich in seinem Brustkorb aus, und dann erinnerte

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