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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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der auch die unwahrscheinlichsten Eventualitäten mit einbezog, die ein Mann nur irgend ersinnen konnte. Der Plan war exakt und sauber ausgearbeitet, ließ sich leicht erlernen und beinhaltete sogar jene kleinen Tricks und Kunstgriffe, mit denen man den Feind womöglich trotz allem noch ein wenig verwirren könnte. Sich selbst hatte Valerius die gefährlichste Rolle bei dieser Vorgehensweise zugedacht, und Breaca hatte nichts dagegen eingewandt, denn auch sie war der Ansicht, dass ihr Plan auf diese Weise die größten Chancen auf Erfolg hätte.
    Genau über diese Last, die Valerius sich freiwillig auf die Schultern geladen hatte, wollte sie nun aber gerne noch einmal mit ihm sprechen, jetzt, da die Anführer der Speerkämpferverbände sich zurückgezogen hatten und auch der Rest des Lagers sich zur Nachtruhe bettete und sie beide ganz allein am Feuer saßen. »Genau für dieses Ziel hat Dubornos vor aller Augen sein Leben geopfert - um höchstpersönlich unsere Bitte den Göttern zu unterbreiten. Hast du morgen in der Schlacht etwas Ähnliches vor?«
    Valerius war nun noch schlanker als zu jener Zeit, als sie beide sich in Camulodunum getrennt hatten, und seine Haut hatte zweifellos noch etwas mehr Sonne abbekommen. Auch sein Humor war ein wenig gelöster geworden, sodass Breaca klar die vielen unterschiedlichen Schichten in seinem Wesen erkennen konnte, sie sah sowohl den Träumer als auch den Krieger, sah den Jungen und den Mann, den Eceni und den Römer, sah sogar Nemain und gleichzeitig Mithras in Valerius’ trockenem Grinsen und dem darauf folgenden, ernsten Schweigen.
    Valerius beugte sich vor, konzentrierte sich für einen Moment allein auf Stone, der quer zu ihren Füßen lag, und entgegnete dann: »Die Götter führen uns bloß - eine direkte Forderung dagegen stellen sie nur sehr selten. Es ist also allein die Aufgabe eines jeden Einzelnen von uns, ihrem Flüstern zu lauschen und daraus das Beste zu machen. Mit der Größe seines Geschenks, das er den Göttern dargeboten hat, hat Dubornos den höheren Mächten ja bereits von der Dringlichkeit unserer Bitte und der Ernsthaftigkeit, mit der wir unser Ziel verfolgen, gekündet. Ich würde mir also nicht anmaßen, es einem solchen Mann nachtun zu wollen. Folglich werde ich morgen wiederum lediglich genau das tun, was getan werden muss. Ebenso wie du.« Er hielt einen Moment inne, und Breaca dachte bereits, dass er das Feuer nun verlassen wolle, bis er mit gänzlich veränderter Stimme plötzlich fortfuhr: »In Camulodunum hattest du gesagt, dass ich dir bei deiner Rückkehr den Schlangenspeer reichen solle, wenn du denn endlich wieder genesen seist. Meiner Ansicht nach bist du nun wieder so gesund, wie ich dich nur jemals erlebt habe. Falls es also überhaupt einen passenden Zeitpunkt geben sollte, um dir den Schlangenspeer zu überreichen, so ist dieser Moment heute Nacht. Soll ich ihn für dich holen?«
    Valerius war geradezu schüchtern, wie ein Junge, der seiner älteren Schwester seine erste Schnitzerei als Geschenk überreichte. Die Holzkiste, die er ihr nun brachte, war so lang, wie er groß war, doch augenscheinlich sehr leicht. Vorsichtig legte er sie im Schein der Flammen ab und ließ sich dann ein Stückchen davon entfernt wieder auf dem Boden nieder, wobei er aufmerksam Breaca beobachtete.
    Gerne hätte Breaca erst einmal die Handwerkskunst bewundert, die sich bereits in der Machart der Kiste zeigte, doch die Nacht war kurz. Sie hob den Deckel ab, und in der Kiste lag ein Speer eingebettet, mit einem Heft so lang, wie sie selbst groß war, gefertigt aus weißem Eschenholz, mit einer langen, schmalen Klinge in der Form eines Blattes.
    Ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen. »Ist das hier ein echter Reiherspeer, einer von denen, wie die Kaledonier ihn benutzen? Denn so einen Speer würde ich nicht gerne gleich am Morgen der Schlacht einfach so davonschleudern.«
    »Nein.« Vorsichtig nahm Valerius ihr den Speer ab und balancierte ihn dann auf lediglich zwei Fingerspitzen. Zum ersten Mal sah Breaca nun auch den Handwerker und Künstler in ihm durchscheinen, jenen Mann, der sowohl den Träumer als auch den Krieger, die beide in Valerius’ Seele lebten, in sich vereinigte. »Die Klinge ist nicht aus Silber, und ich habe auch keine zusätzlichen Federn gefertigt, um diese an den Schaft zu binden und damit die Flugbahn des Speeres zu beeinflussen. Die Schlangen auf dem Heft hat übrigens Airmid geschnitzt.«
    »Und du hast die Sonne in das Eisen der

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