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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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übertönen. Und versagten kläglich.
    Breaca, ihre Familie und ihre engsten Mitstreiter mussten eine ganze Weile warten, ehe das Kampfgeheul der Krieger endlich wieder abebbte und auch das Trommeln der Schwerter auf ihren Schilden verstummte.
    Die Sonne war weiter am Himmel emporgeklettert und die Schatten schärfer. »Graine?«, fragte Valerius. »Ich glaube, es wäre ganz gut, wenn wir dich jetzt wieder absetzten.«
    Nur mit Mühe konnte Graine ihre Seele wieder zurückholen von jenem fernen Ort, an den der Reif sie entführt hatte. Doch der Hase, den sie noch immer in dem Beutel bei sich trug, sang auch weiterhin leise sein Lied, sodass Graine zumindest ein feiner Faden blieb, an dem sie sich entlangtasten und wieder in die Realität zurückfinden konnte. Sie schenkte dem Bruder ihrer Mutter ein freundliches Lächeln, jenem Mann, der in der Nacht ein Kind gezeugt hatte und der noch gar nicht ermessen konnte, inwieweit dieses neue Leben auch ihn verändert hatte.
    »Ja, ich danke euch.« Graines Stimme war nicht ihre eigene, aber in dem ungeheuren Lärm im Vorfeld der Schlacht nahm das ohnehin kaum noch jemand wahr.
    Vorsichtig setzten sie Graine wieder auf der Erde ab. Die Sonne blendete sie in den Augen. Geradezu unangenehm laut ließ der Mond sein Lied erklingen. Graine schwankte, doch Cygfa stützte sie. Auf dem Schild zu stehen, war ihr leichter gefallen, als nun gedanklich wieder auf die Erde zurückzukehren.
    »Graine?«, fragte ihre Mutter. »Liegt es an dem Reif?« Deutlicher als die Stimmen der anderen drangen nun Breacas Worte durch den Sirenengesang der fremden Welten.
    Der goldene Torques wurde Graine wieder abgenommen, die Gesänge in ihrem Kopf verstummten, und sie konnte wieder klar sehen. Ihre Mutter war von ihrem Pferd geklettert und hockte nun vor Graine, während sie den Reif langsam wieder um ihren eigenen Hals gleiten ließ. Ein abschließender Kuss auf die Stirn ihrer Tochter vertrieb den Spuk endgültig. Auch der Erdboden hörte auf zu schwanken.
    »Nun ja, wir befinden uns wohl noch im Prozess des Lernens«, sagte Breaca. »Der Reif ist offenbar noch ein wenig zu viel für dich.« Damit erhob sie sich wieder, trat einen Schritt zurück und musterte ihre Tochter eindringlich. Graines Gesichtszüge waren die Züge von Briga, Mutter allen Lebens, und zugleich auch das Antlitz des Erbarmens im Tode. »Schon bald werden wir in den Kampf ziehen müssen. Fühlst du dich wohl genug, um mir bei dem Ritual mit dem Hasen behilflich zu sein?«
    »Ja.« Nichts hätte Graine davon abhalten können.
     
    Die Schlacht stand unmittelbar bevor. Valerius, der sich zwischenzeitlich vom höchsten Punkt der Rippelmarke aus einmal umgeschaut hatte, erklärte: »Die Legionen haben Stellung bezogen. Die Kavallerie stellt die Flügel, und dazwischen haben sich Schulter an Schulter die Legionare der Vierzehnten formiert. Der Eingang in die Talenge ist eine einzige Mauer aus Eisen. Und es gibt keine andere Möglichkeit, sich ihnen zu nähern, als geradewegs von vorn.«
    »Danke«, entgegnete Breaca. »Du hattest ja bereits gesagt, dass sie genau diese Aufstellung wählen würden. Hat er die Hunde bei sich?«
    »Natürlich. Er weiß ebenso gut wie jeder andere, dass dies der Tag ist, der endgültig über sein Weiterleben oder über seinen Tod entscheiden wird. Das möchte er doch nicht ohne seine Tiere erleben.«
    Graine hatte noch niemals an vorderster Front eines Kriegsheeres gestanden. Fest hatte Breaca den Arm um ihre Schulter geschlungen, beschützte sie, wie auch ein Falke sein Junges schützte. Dennoch schienen riesige Motten an Graines Zwerchfell zu zerren, und ihr Mund war von klebrigem Schleim erfüllt, fast schon ausgetrocknet.
    Breaca schaute auf ihre Tochter und lächelte abermals dieses seltsame, zögernde Lächeln, das sie Graine schon einmal geschenkt hatte, damals, als die Morgendämmerung jenes Tages heraufgezogen war, an dem sie einander schließlich wirklich kennengelernt hatten. »Wollen wir gehen, Herz des Lebens? Ich denke, die Zeit drängt langsam.«
    Damit schwang Breaca sich auf ihr Pferd. Valerius setzte Graine vor ihrer Mutter in den Sattel des schwarzen Hengstes mit den weißen Fesseln, und Airmid reichte ihnen beiden schließlich noch den in dem Beutel eingeschlossenen Hasen. Es war zu spät, um nun noch einige letzte Worte aneinander zu richten. Der Hengst wirbelte herum, blickte dem Feind geradewegs entgegen. Das letzte Gemurmel des Kriegsheeres verstummte. Umschlossen von tiefem

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