Die Kristallsaengerin
nicht verbessert werden konnte.
Killashandra hörte sich auch die subtileren Ansichten über Sinn und Unsinn der Simultan-Interstellarkommuni-kation an. Einige bezweifelten, daß die Kristalle funktionieren würden, weil, so hieß es, das Trundimoux-System eine Besonderheit aufwies, die sie von den anderen isoliert halten sollte. Andere hielten das ganze Unternehmen für eine uner-hörte Verschwendung an Zeit, Mühe und wertvollen Metall-Krediten. Die unterschiedliche Meinung zu diesem Thema spaltete Altersgruppen. Vertreter der ersten und zweiten Generation und beschäftigte sogar Extraplanetarier, die in dem System arbeiteten.
In der Zwischenzeit näherte sich der Kreuzer auf seiner Hyperbelbahn immer mehr seinem Heimatsystem. Killashandras Appetit hatte sich gemäßigt, sowohl zu ihrer eigenen Erleichterung wie auch zu der von Pendels schwingenden Vorräten an ihren Bedürfnissen. Ballybran erlebte Passover, und die Konjunktion stand so unmittelbar bevor wie ihre erste Installierung. Die Stimulierungspillen hatte sie wohlweislich immer bei sich.
Die Veränderung im Ton des Kristallantriebs leitete ihren ersten unerwarteten Schlaf ein. Killashandra wurde von einem hartnäckigen Klopfen an ihrer Tür geweckt.
»Empfehlung von Captain Francu, Killashandra Ree, und ob Sie mir bitte zur Brücke folgen würden?«
Tic war plötzlich sehr formell und reagierte auf Killashandras Zusage nur mit einem schüchternen Lächeln. Killashandra folgte ihr: der Schlaf hatte sie erfrischt, aber trotzdem tastete sie nach den Stimulanspillen in ihrer Tasche.
Auf der Brücke, wie die Höhle mitschiffs fälschlich bezeichnet wurde, herrschte reger Betrieb. Tic fand den Captain unter denjenigen, die um den Dimensionstank herumstanden, machte ihn auf sie aufmerksam, meldete Killashandra an und zog sich zurück.
»Würden Sie bitte den Tank betrachten, Gildemitglied«, sagte der Captain wichtigtuend.
»Würde ich, wenn ich könnte.« Killashandra lächelte honigsüß, schob ihre Hüfte zwischen zwei männliche Körper und drückte sie mit einer raschen Drehung geschickt zur Seite, so daß sie jetzt ihre günstigere Aussichtsposition einnahm. Einer der beiden stand nun zwischen ihr und Francu, und sie tröstete den überraschten mit einem besänftigenden Blick. »Ah, ja, faszinierend.« Sie war tatsächlich fasziniert, auch wenn die anderen den Eindruck bekommen sollten, daß dies kaum das erstemal war, daß sie auf einer Brücke stand oder auf einen Dimensionstank sah. Der Kreuzer war ein ganz kleines Lichtsignal auf Innenkurs, am Orbit des äußersten Planeten vorbei auf den Zentralplaneten zu. Blinkende Lichtpunkte kennzeichneten größere Minenstationen in den Asteroidengürteln; zwei kleine, feste Lichtpunkte die beiden Mondbasen. Der helle Planet, der vierte vom Zentralplaneten aus, strahlte eine herablassende Überlegenheit aus, obwohl er der letzte war, der in dem hart arbeitenden System besiedelt werden sollte.
»Wir befinden uns jetzt auf Innenkurs, Gildemitglied, falls Sie die Antriebsveränderung nicht bemerkt haben sollten ...«
»Ein Kristallsänger ist ungewöhnlich sensitiv gegenüber Kri-stallantrieben, Captain - das bringt unser Beruf mit sich.«
Francu, der es nicht gewohnt war, egal aus welchem Grund unterbrochen zu werden, blieb der Mund offenstehen.
»Wir fliegen auf einem Hyperbolikkus, der die Bahn der beiden Minenstationen schneiden wird, die von ihrem Kurs abgewi-chen sind, um uns zu treffen ...«
»Der Fortschritt kann manchmal lästig sein ...«
Francu blitzte sie an. »Die Kursabweichung der Mondbasen stellt keineswegs ein Problem dar. Nur bei Terris wird ein längerer Shuttleflug nötig sein ...«
»Aber Sie werden wohl einige Schwierigkeiten mit dem Ma-növer haben, Ihren Planeten einzuholen, nicht?« Killashandra deutete auf den Tank.
»Ganz und gar nicht.« Diesmal war Francu verächtlich. »Es ist lediglich eine Frage des Abbremsens, die planetarische Anziehung auszunutzen, den Schwerkraftzug der Sonne am Rand zu erwischen, abzuweichen und dann weiter zu unserem nächsten Zielort.«
»Wie klug von Ihnen.« Killashandra zuckte innerlich zusammen und überlegte, warum der Mann schon mit der einfachsten Erklärung die aggressivste Seite ihres Wesens reizte.
»Ich möchte darauf hinweisen, wie eng der Zeitplan ist. Soweit man mich informiert hat, dauert das Einsetzen eines Kristalls nicht länger als sechs Minuten. Wir brauchen jede verfügbare Sekunde, um Sie zu diesen Installierungspunk-ten
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