Die Kristallsaengerin
und wieder weg zu bringen - vor allem bei dem Planeten. Sie kennen die damit zusammenhängenden räumlichen Berücksichtigungen?«
»Soweit ich weiß, ist es im Grunde einfach, wenn das Ganze erfahren und sachkundig durchgeführt wird. Ich bin sicher, daß es keine Probleme geben wird.« Sechs Minuten. Das gab ihr einen ausreichenden Spielraum, oder hatte Trag dabei schon die Lethargie berücksichtigt, mit der sie bald zu kämpfen haben würde? Sie sah auf den Dimensionstank und lächelte schüchtern.
Das Problem war nur, daß sie, auch wenn sie weniger als sechs Minuten zur Installierung an einem Punkt brauchte, deshalb trotzdem nicht früher am nächsten eintreffen würde. »Danke, Captain. Könnte ich die entsprechenden neuesten Informationen bekommen, wenn wir uns den einzelnen Punkten nähern?«
»Gewiß. Sie werden achtzehn Minuten vor jedem Shut leflug benachrichtigt.«
»Wie großzügig«, konterte Killashandra auf Francus unfreundliche Art.
»Wie? Ja, ich muß vorher den Kristall aus dem verschlossenen Frachtraum holen.«
»Captain, wer sollte den im Trundimoux-Raum schon einen Kristall stehlen, und außerdem sind sie, bis alle Elemente installiert sind, völlig harmlos. Sie könnten eine ganze Menge Zeit sparen, wenn Sie den Behälter jetzt an der Shuttleschleuse befestigen lassen.«
Captain Francus Sorge um die Kristalle selbst kämpfte mit seinen Zeitfaktoren. Er bedachte sie mit einer steifen Verbeugung und wandte sich dann energisch ab, um sich wieder der Betrachtung seines Dimensionstanks zu widmen.
»Nähern uns dem ersten Zielpunkt. Überprüfen Sie Abweichung.«
»Wie lange noch bis zum ersten Zielpunkt, Captain?«
»Fünf Stunden, sechs Minuten und sechsunddreißig Sekunden, Gildemitglied.«
Killashandra verließ den Tank, und ihr Platz wurde hastig wieder von denjenigen eingenommen, die sie vorher davon verdrängt hatte. Sie nickte Tic zu, worauf sich diese mit einem Ausdruck ungeheurer Erleichterung beeilte, sie von der Brücke zu führen.
Killashandra wäre gern noch geblieben, um sich anzusehen, wie der Kreuzer auf die erste Minenstation zudrehte, eine schwierige und langwierige Angelegenheit, da vier Dimensionen — oder eigentlich fünf, wenn man die fixe Idee des Captains mit dem Zeitfaktor berücksichtigte — mit einbezo-gen waren.
Sechs Minuten, um die Einstellung eines ganzen Systems zu zementieren oder zu ändern, sechs Minuten mal fünf gaben ihr exakt eine halbe Stunde Gesamtzeit für ihre Aufgaben. Killashandra lächelte. Das Trundimoux-System besaß bereits Traditionen. Sie würde ihnen einen extrastel-laren Genuß hinzufügen. Sie würde Francus Plan ändern, eine so denkwürdige Gelegenheit so rasch hinter sich zu bringen, die eigentlich ein wahres Freudenfest für die Trundimoux sein sollte — sie konnten miteinander reden, und das war sicher kein Augenblick, den man geheimhalten, sondern feiern sollte. Sechs Minuten war nicht viel Zeit, aber sie würde dafür sorgen, daß es genug war und daß eine ganze Menge neuer Gerüchte über die Kristallsänger in Umlauf kamen.
Die Kleidung der Trundimoux war grellbunt, und in das Gewebe waren Metallfasern eingewebt, um alles zu brechen, was an Licht vorhanden war. Sogar die Lebenserhal-tungsanlagen blendeten einen mit ihren schreienden Orange-und Rosatönen. So schmerzhaft diese Farben auch für Killashandras Augen sein mochten, dienten sie doch einem ganz bestimmten Zweck für die im Raum geborene Trundimoux-Bevölkerung.
Während der Kreuzer sein erstes Ziel, die Minenstaion Copper, ansteuerte, entwarf sie ihr Kostüm. Schwarz zum Kristall würde sie tragen: etwas Schwarzes und Fließendes, um sich von den farbenfrohen Trundimoux in ihren enganliegenden Sachen abzuheben. Sie wünschte, sie hätte jetzt ein paar der Schminkutensilien da, die sie in ihrem Studentenzimmer auf Fuerte zurückgelassen hatte, aber sie war groß genug, um hervorzustechen, ganz in schwarz, das Haar lose bis auf die Schulterblätter, ein völlig ungewohnter Anblick in einer Gesellschaft von Raumbewohnern mit kahlgeschore-nem oder gestutztem Haar.
Sechs Minuten! Eine Zeit, die sie beunruhigte, obwohl sie die Kristallimitationen noch wesentlich schneller installiert hatte. Dann fiel es ihr plötzlich ein. Es waren Kristalle, die sie einbauen mußte. Sie konnte sich selbst verlieren, wenn sie Kristalle berührte. Vielleicht mußte sie Francu sogar dankbar sein für die präzise und knappe Zeitkalkulation. Sie konnte sich darauf verlassen, daß er
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