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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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»Eine beachtliche Leistung für eine aufstrebende politische Gruppe« - Killashandra bekam selbst etwas Respekt vor sich in Anbetracht ihrer Redegewandtheit -
    »sich eine 78er und schwarze Kristalle kaufen zu können.«
    Sie behielt Tallaf aufmerksam im Auge, während sie sprach und kam zu dem Schluß, daß der junge Maschinenmeister offensichtlich für die Simultaninterstellarverbindung war. Einen kurzen Moment fragte sie sich, wie wohl die Aufteilung der Befürworter aussah - Raumfahrer gegen Planetarier oder Kirchturmpolitiker gegen die Aufgeschlossenen. Sie seufzte und wünschte, man hätte ihr mehr Informationen über die Trundies gegeben. Vielleicht gab es auch nicht viel über sie in der Galaktographie.
    Pendel kam herein und begrüßte die kleinen Gruppen von Offizieren, die herumstanden, mit einem freundlichen Lächeln. Erst jetzt wurde sich Killashandra bewußt, daß sie und Tallaf ein einzelnes Paar gebildet hatten. Sie bedachte Tallaf für seinen Mut mit einem wohlwollenderen Lächeln, als jemand von der Messe-mannschaft mit zwei Bechern Yarra-Bier aus der Kombüse kam.
    Tallaf zog sich diskret zurück, und Killashandra prostete Pendel zu, hinter dessen vergnügtem Äußeren sich augenscheinlich ein beträchtliches Ansehen verbarg.
    Pendel lachte leise. »Ein prima Junge, dieser Tallaf.«
    »Er ist für die Kristalle?«
    »Ja, richtig. Deshalb ist er auch als zweiter Kommandeur auf diesem Schiff. Zum erstenmal.« Pendels leutseliges Lä-
    cheln war völlig angebracht, als er sich in der Offiziersmesse umsah. Killashandra war sicher, daß er genau wußte, wer da sein sollte und es nicht war. »Nicht schlecht für eine Testmann-schaft.« Killashandra überlegte, welches wohl die Schwach-punkte sein mochten. »Ein Mann sucht zu bestimmten Zeiten seines Lebens nach bestimmten Zielen.« Er sah ihr über den Rand seines Bechers hinweg in die Augen. »Der Zufall hat mich vor zweieinhalb Jahrzehnten in dieses System geführt.
    Der Zeitpunkt war genau richtig. Sie brauchten dringend einen erfahrenen Frachtaufseher, weil sie hinten und vorn nicht mehr zurechtkamen.« Bei der Erinnerung daran drängte sich noch jetzt Empörung in seiner Stimme. Dann lächelte er. »Ohne vernünftige Kommunikation kann man auch nicht vernünftig arbeiten.«
    »Der Grund dafür, warum die Kristalle und diese 78er so wichtig sind?« Sie neigte ihren Becher zu ihm hin, als hätte Pendel das alles allein erreicht. »Ihr Yarraner seid für euren Scharfblick bekannt. Eine ganze Reihe aus Ihrem System sind Kristallsänger geworden ...« Sie merkte, wie Pendel auf ihre letzte Bemerkung reagierte. »Oh, kommen Sie, Pendel«, fuhr sie liebenswürdig fort, denn ohne die Hilfe dieses Mannes würde sie unter Um-ständen in Chasurts Obhut landen, und diese Aussicht gefiel ihr überhaupt nicht. »Sie glauben doch wohl nicht diesen ganzen Unsinn, den man sich über Kristallsänger erzählt?« Sie brachte ein sehr amüsiert klingendes Lachen zustande.
    »Natürlich nicht.« Pendel zuckte gleichgültig die Achseln, aber sein Lächeln sah nicht ganz überzeugt aus.
    »Vor allem jetzt, nachdem Sie mich kennengelernt und sich mit mir unterhalten und entdeckt haben, daß ein Kristallsänger genauso ein Mensch ist wie jeder andere auf diesem Schiff.
    Oder« — dabei warf Killashandra einen Blick auf den Mes-seraum und die stillen Offiziere - »vielleicht sogar noch ein bißchen mehr.«
    Pendel betrachtete die Umherstehenden und schnitt eine Grimasse.
    »Wenigstens weiß ich ein vernünftiges Bier zu schätzen«, fuhr Killashandra fort, wobei sie innerlich sowohl ein ungutes Vorgefühl wie auch eine gewisse Belustigung unterdrückte. Pendel war keineswegs der Kosmopolit, für den er sich ausgab, auch wenn er im Gegensatz zu den anderen Trundies leidlich über die Galaxis informiert war. Killashandra würde irgendwie versuchen müssen, eine freundschaftliche Distanz zu ihm zu bewahren.
    »Trotzdem muß man die Leistung anerkennen.« Sie blickte mit einem beifälligen Ausdruck um sich.
    »Was die Gilde offensichtlich auch tut.« Pendel hatte seinen Grundoptimismus zurückgefunden. »Aber keiner von uns hat erwartet, daß ein Kristallsänger die Dinger installieren würde.«
    »Die Föderierten Sentient-Planeten haben ihre eigene Priori-tätenaufstellung. An uns ist es nicht, über das Warum nachzudenken.« Killashandra konnte sich nicht erinnern, woher dieser Aus-spruch stammte, aber er schien zu passen. Zum Glück wurden jetzt die dampfenden Platten und

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