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Die kritische Dosis

Die kritische Dosis

Titel: Die kritische Dosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Chester überfahren hat.«
    »Hat jemand die Zulassungsnummer notiert?«
    »Wir wissen, um welche Zeit der Unfall passiert ist. Zeugen haben sie am Boden liegen sehen, und wir wissen, welcher Wagen den Unfall verursachte. Wir haben einen perfekten Indizienbeweis. Jedes Geschworenengericht würde danach den Angeklagten schuldig sprechen.«
    »Immer vorausgesetzt, daß Sie einen Belastungszeugen haben«, bemerkte Essex.
    Sellers warf mir einen wütenden Blick zu. »Dank diesem miesen Zwerg haben wir im Augenblick keine Zeugin für die Anklage. Aber wir werden sie schon noch kriegen. Und wenn wir sie haben und sie mit ihrer Geschichte herausrückt, wird diese halbe Portion da sich weit weg wünschen.«
    »Der Name meines Klienten ist Donald Lam«, erklärte Essex würdevoll. »Wenn Sie erwarten, daß wir in diesem Fall von böswilliger Strafverfolgung und rechtswidriger Inhaftierung von einer Anzeige absehen, rate ich Ihnen zu etwas mehr Höflichkeit.«
    Sellers preßte die Lippen so grimmig um seine Zigarre, daß ich fast erwartete, er würde sie in Stücke beißen.
    »So kommen wir anscheinend nicht weiter«, mischte sich der stellvertretende District Attorney ein. »Wenn Mr. Lam die Absicht hat, Haftprüfung zu beantragen, und keine schlüssigeren Beweise vorgebracht werden können, würde ich Vorschlägen, den Mann freizulassen.«
    »Die Beweise sind deshalb nicht schlüssiger, weil er den wichtigsten weggezaubert hat«, murrte Sellers.
    »Sobald Sie das nachweisen können, Sergeant«, beruhigte der stellvertretende District Attorney, »werden Sie in Kalifornien Anklage gegen ihn erheben können.«
    »Worauf Sie sich verlassen können.«
    »Unter den obwaltenden Umständen halte ich es für unvertretbar, meinen Klienten noch weiter hier festzuhalten«, bemerkte Essex.
    Er stand auf und nickte mir zu. »Kommen Sie, Lam.«
    Ich folgte ihm zur Tür. Als ich an Sellers vorbeiging, sah ich ihm an, daß er mich am liebsten gepackt und mit seinen Fäusten zurückgehalten hätte. Aber er nahm sich zusammen und beschränkte sich darauf, mir grimmige Blicke zuzuwerfen und seinen durchweichten Stumpen zu malträtieren.
    Wir gingen hinaus.
    »Wie sind Sie hergekommen?« fragte ich Essex.
    »Charterflugzeug.«
    »Der Fall kostet gewisse Leute eine Stange Geld.«
    »Das ist klar.«
    »Eine hübsche Stange Geld.«
    »Ich würde mich sonst nicht damit befassen.«
    »Sie haben also meinen Fall übernommen?«
    »Wir wollen erst mal einsteigen«, sagte er.
    Er lotste mich zu seinem Leihwagen, kurbelte die Fenster hoch und wandte sich an mich. »Ja, ich übernehme Ihren Fall, sofern Sie sich Ihren Klienten gegenüber loyal verhalten.«
    »Jetzt weiß ich, wer diese Klienten sind«, sagte ich.
    »Ja, das dachte ich mir.«
    »Wo ist Mrs. Chester? Wenn man sie findet...«
    »Zu Ihrer vertraulichen Information: Mrs. Chester wird morgen früh um sechs Uhr in Mexico City landen. Drei Stunden nach ihrer Ankunft wird sie sich auf einem abgelegenen Landsitz wiederfinden.«
    »Wird sie da bleiben?« fragte ich.
    »Jedenfalls lange genug.«
    »Wer ist der geheimnisvolle Zeuge, der den Wagen von Phyllis vier Stunden vor dem Unfall in Denver gesehen haben will?«
    Er sah mich lange prüfend an. Schließlich sagte er: »Lam, von meinem Klienten habe ich erfahren, daß Sie schon ziemlich viel wissen. Ich. habe beschlossen, Sie ganz ins Vertrauen zu ziehen.«
    »Das dürfte sich empfehlen«, meinte ich.
    »Die Schlüsselfigur des Falles ist, wie Sie sich vielleicht denken können, Mrs. Alting L. Badger.«
    »Und weshalb stellt sich diese Dame so bockbeinig?«
    »Weil sie eine Abfindung von zwei Millionen Dollar haben will.«
    »Und wieviel soll sie bekommen?«
    »Hundertfünfzigtausend. «
    »Ist Badger so gut betucht?«
    Er lächelte. »Ich habe nicht die Absicht, über die genaue Finanzlage meines Klienten zu sprechen. Aber Sie sind ein Mann, der ohne Scheuklappen durch die Welt geht, und Sie haben gesehen, daß ich in diesem Fall allerlei riskiert habe. Ich bin kein billiger Anwalt, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Da wir gerade davon sprechen: Ich riskiere auch allerlei. Wenn ich mitziehen soll, werde ich auch kein billiger Detektiv sein.«
    »Das verlangt niemand von Ihnen.«
    »Wie definieren Sie den Begriff >billig    »Wie definieren Sie ihn?« fragte er dagegen.
    »Ich erwarte eine anständige Gratifikation.«
    Er sah mich an. »Man sagt Ihnen nach, daß Sie Köpfchen haben, Lam. Ich bin geneigt, das zu glauben. Sie haben Ihre Karten

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