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Die kritische Dosis

Die kritische Dosis

Titel: Die kritische Dosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hierherkommen und so tun, als ob ich gar nicht auf den Gedanken käme, daß mir jemand folgt.«
    »Sie glauben also, daß man Sie beschatten wird?«
    »Ich bin fast hundertprozentig davon überzeugt.«
    »Aber weshalb locken Sie Ihre Verfolger direkt hierher, wenn Sie sich hier eingenistet haben, um nicht beobachtet zu werden?«
    »Weil ich jetzt gewappnet bin.«
    »Das kapiere ich nicht.«
    »Warten Sie’s ab. Ich komme also hierher zurück. Wir lassen die Verbindungstür weit offen.«
    Sie senkte die Augen.
    »Wenn jemand an meine Tür klopft«, fuhr ich fort, »schnappen Sie sich einen Stenoblock, machen die Verbindungstür hinter sich zu, verschwinden schnell in dem Schrank da und klappen auch die Schranktür zu. Im Schrank können Sie verstehen, was gesprochen wird, und die Unterhaltung möglichst vollständig mitstenografieren. Auf alle Fälle werden wir aber auch noch das Tonband anschließen. Das Mikro stecken wir zwischen den Gitterrost. Sie müssen sich natürlich mucksmäuschenstill verhalten. Wenn jemand vermutet, daß Sie dort versteckt sind, könnte es — gefährlich werden.«
    »Mir ist das egal, Donald«, sagte sie. »Aber Sie begeben sich in Gefahr.«
    »Es wird schon schiefgehen. Wollen Sie’s versuchen?«
    »Natürlich, Donald. Für Sie tu’ ich alles...«
    »Braves Mädchen. So — es ist nicht mehr viel Zeit. Machen Sie das Tonband fertig. In etwa einer halben Stunde komme ich zurück.«
    »Und glauben Sie wirklich, daß sich jemand auf Ihre Spur setzt?«
    »Darauf könnte ich fast schwören.«
    »Wann rechnen Sie denn mit dem Besucher?«
    »Schätzungsweise ein oder zwei Minuten nach meiner Rückkehr.«
    »Schön — dann werde ich mich etwa in zwanzig Minuten im Wandschrank niederlassen.«
    »Sie sind wirklich eine Perle.« Ich klopfte ihr lobend auf die Schulter. »Dann brause ich jetzt mal los.«
    Ich gondelte in meinem Mietwagen zum Hotel, stellte ihn dort auf dem Parkplatz ab, ließ mir meinen Schlüssel geben, ging auf mein Zimmer, trödelte ein paar Minuten herum und verließ dann das Hotel wieder, wobei ich ein- oder zweimal über die Schulter sah. Ich stieg wieder in den Wagen, fuhr einmal ums Karree und dann schnurstracks ins Motel zurück.
    Ich öffnete meine Zimmertür und trat ein.
    Die Verbindungstür war geschlossen. Ich schaute in den Schrank.
    Elsie hatte das Tonband auf einem Stuhl neben sich und saß in einem Sessel, den aufgeklappten Stenoblock im Schoß und eine Batterie von Bleistiften neben sich.
    »Fabelhaft«, sagte ich.
    Sie warf mir eine Kußhand zu.
    Es klopfte.
    Ich machte schleunigst die Schranktür zu, ging zur Tür, machte auf — und trat dann überrascht einen Schritt zurück.
    Die Frau, die vor mir stand, war nicht die Besucherin, die ich erwartet hatte.
    »Tag, Donald«, sagte sie.
    »Großer Gott«, entfuhr es mir. »Was tun Sie denn hier?«
    Mrs. Chester sagte: »Der Geruch nach Geld steckt mir noch immer in der Nase, Donald. Ich kann ihn gar nicht loswerden. Wissen Sie, ich bin nicht mehr die Jüngste, und meine Masche ist auch nicht mehr taufrisch...«
    »Sie sollten doch...«
    Sie lächelte. »Ich weiß. Ich sollte nach Mexico City fliegen und mich dort in irgendeinem Winkel verstecken, wo mich beim besten Willen niemand aufstöbern kann. Es ist kein netter Zug, seine Mitmenschen zu hintergehen, nicht wahr, Donald?«
    »Das fragen Sie mich?« knurrte ich.
    »Ich mach’ es auch ungern«, gab sie zu. »Aber manchmal bleibt einem gar nichts anderes übrig. Jeder ist sich selbst der Nächste.«
    Sie war, während sie sprach, still und bescheiden ins Zimmer getreten, und jetzt schloß ich die Tür.
    »Sie sind ganz heiße Ware«, sagte ich. »Sergeant Sellers hat dreißig seiner Leute auf Ihre Spur gesetzt. Wenn Sie hier bleiben, findet man Sie, das ist bombensicher.«
    Sie lächelte wieder. »Das wäre Ihnen aber gar nicht lieb, Donald. Hab’ ich recht?«
    Ich überlegte mir meine Antwort genau. »Für mich spielt es keine Rolle, aber es gibt tatsächlich Leute, denen es nicht lieb wäre, Sie eingeschlossen, Mrs. Chester. Denn dann sind Sie in einer scheußlichen Klemme.«
    »Das bin ich jetzt schon«, sagte sie und setzte sich. »Aber ich weiß, daß auch Sie in der Klemme sind, Donald, und daß es für Ihre Auftraggeber eine Katastrophe wäre, wenn die Polizei mich finden würde. Also müssen Sie und Ihre Auftraggeber dafür sorgen, daß die Polizei mich nicht findet.«
    »Wenn Sie in den Staaten bleiben, findet man Sie tod-sicher«, sagte

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